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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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zwischen ihm und „Kolumbo“. Sobald sich die Maschine in
der Luft befand, war er in Sicherheit. Er hätte alles dafür gegeben, Pfeifers
dummes Gesicht zu sehen, wenn er begriff, dass er das Spiel verloren hatte.
    Ganz
zu schweigen von Naumann, diesem Verlierer. Er hatte versucht ihm zu drohen. Ihm .
Tom lachte laut auf. Der gute Doktor brachte es ja nicht einmal fertig, Daten
aus seinem eigenen Labor zu klauen. Er hatte ihn und Frank dazu gebraucht. Und
jetzt dachte er doch tatsächlich, er könnte ihm Angst machen. Er lachte wieder,
winkte einer hübschen Blondine zu und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen. Die
platinblonde Dame tippte sich allerdings nur lächelnd an die Stirn und setzte sich
stattdessen an den Tisch eines Bodybuilders. Dessen Oberarme hatten in etwa den
Umfang von Toms Oberschenkeln und so beschloss er, die Frau nicht weiter zu
umgarnen, obwohl sie eindeutig in sein Beuteschema passte. Tom quittierte die
Geste also nur mit einem gutgelaunten Schmunzeln.
    Er
freute sich darauf, endlich einmal Business-Class zu fliegen. Schluss mit
schreienden Kindern und alten Weibern, die rechts und links von ihm saßen, die
ganze Zeit über ihre dämlichen Enkel oder den zweiten Weltkrieg quatschten und
sich alle fünf Minuten an ihm vorbeiquetschten, weil sie schon wieder aufs Klo
mussten. Er hing eine Weile seinen Gedanken nach.
    In
der V.I.P. Lounge herrschte eine seltsame Atmosphäre. Schummriges Licht, leise
Hintergrundmusik, er glaubte ein Jazzstück auszumachen. „What a wonderful
world“, vermutlich gespielt von Louis Armstrong, und große flauschige Sessel
sollten dafür sorgen, dass die Fluggäste sich entspannen konnten. Tom erinnerte
das eher an einen Puff. Er rechnete jeden Moment damit, dass eine der Frauen
kommen und ihm ihre Dienste anbieten würde.
    An
der Wand hing ein großer Flachbildfernseher. Es lief ein Nachrichtensender,
allerdings ohne Ton. Plötzlich müde, vermochten seine Gedanken den
Fernsehbildern kaum zu folgen. Bis… Hastig sprang Tom auf. Das da in den
Nachrichten, das war Naumann. Was hatte das zu bedeuten? „He, Barkeeper,
stellen Sie das mal lauter!“, rief er.
    „Bedaure,
das würde die anderen Gäste stören“, gab der Barmann hochnäsig zurück.
    Scheiße,
wie sollte er jetzt erfahren, was da vor sich ging? Plötzlich wurde Tom nervös.
Sein Blutdruck erreichte schon wieder bedenkliche Höhen.
    Halt!
Da steht etwas . Er sprang auf und
trat näher an den Bildschirm. Er konnte gerade noch einen Blick auf das
durchlaufende Banner am unteren Bildrand werfen: „Dr. Peter Naumann.
Stellvertretender Leiter des Forschungsinstituts Multi Gen Pharma stellt neuen
Grippeimpfstoff für Schwangere vor“, murmelte er vor sich hin. Erleichterung
machte sich in ihm breit. Es war Zeit, dass es endlich losging. Er wurde
langsam schreckhaft. So etwas konnte gefährlich werden.
    Der
Gedanke war kaum zu Ende gedacht, da wurde auch schon sein Flug aufgerufen. Er
trank seinen Whiskey mit einem Schluck leer, bezahlte und begab sich zu seinem
Schalter.
    Als
Tom die Polizisten entdeckte, die neben der Flugbegleiterin am Flugzeugeingang
standen, drohte sein mittlerweile ohnehin dünnes Nervenkostüm endgültig zu
zerbrechen. Er schwitzte schon wieder. Himmel, so langsam stank er wie ein
Penner, der sich seit Monaten nicht gewaschen hatte! „Angstschweiß riecht
schlimmer als normaler Schweiß“, hatte Frank immer gesagt. Doch auch dieses Mal
war das Glück auf seiner Seite. Die Polizisten würdigten ihn keines zweiten
Blickes. Stattdessen stoppten sie den Mann hinter ihm und nahmen ihn mit hinaus
in die Halle. Der protestierte lauthals und drohte damit, die Fluggesellschaft
und die Schweizer Polizei wegen Willkür zu verklagen. Doch die Beamten ließen
sich nicht beirren und geleiteten ihn hinaus, um seine Personalien zu
überprüfen.
    Zehn
Minuten später war der Mann wieder an Bord und sie konnten mit nur einer
knappen Verspätung von zwanzig Minuten starten.
    Die
Lautsprecher knackten und der Pilot hielt seine übliche Rede: „Meine sehr
verehrten Damen und Herren, herzlich willkommen an Bord unseres Lufthansa
Fluges 3231 nach Havanna. Mein Name ist Sven Johanson und mein Copilot ist
Thomas Lauk. Wir entschuldigen uns für die Verspätung und die daraus eventuell
entstandenen Unannehmlichkeiten. Ich habe eine gute Nachricht für Sie. Wir
haben unser Zeitfenster für den Start noch nicht verpasst und können umgehend
starten. Soweit ich informiert bin, haben wir Rückenwind und

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