BLUE - toedliche Magie
sich ihr Gefühl veränderte und intuitiver wurde. Ihr Körper wurde weicher, ihre Bewegungen fließender. Alles an ihr passte sich der Melodie und diesem Gefühl an. Einem Gefühl, das sie in Gedanken in die Arme des schönen Fremden trieb und sie mit seinen magischen Zeichnungen vereinte. Es war eine Fantasie und sie war erotisch und sicher nicht tödlich. Vanessa tanzte also nicht länger für den Glatzkopf, noch nicht einmal um ihr eigenes Leben. Sie tanzte ausschließlich für Blue und seine Magie. Und es fühlte sich fantastisch an, richtig. Dieses Wissen ließ sie mit einem Mal alles vergessen. Bis auf den Text des Liedes.
Denn dies ist das Ende
Ich bin ertrunken und habe diesen Moment geträumt
Damit überfällig in seiner Schuld
Hinweggefegt, ich bin gestohlen
Maslov fielen förmlich die Augen aus dem Kopf. Die Mädchen bewegten sich mit einem Mal gar nicht so schlecht, obwohl die Blonde ganz klar alles toppte. Sie schien sich selbst so derartig in die Melodie hineinzusteigern, dass ihre Bewegungen absolut stimmig waren. Ihre Anmut war schön anzusehen, ihre Leidenschaft erfreulich. Er hatte viele Mädchen, die gut tanzen konnten und sich bei weitem besser bewegten, aber die natürliche Hingabe und die Intuition waren das, was ihn gerade ziemlich scharf machte. So wie es aussah, musste er heute keiner von den Dreien wirklich weh tun. Das Ziel wurde gerade mehr als erreicht, denn sein Schwanz drückte so hart gegen seinen Hosenschlitz, dass er richtig Lust auf manuelle Bedienung bekam.
Lass den Himmel fallen,
Wenn er zerfällt
Wir stehen aufrecht
begreift es doch endlich alle zusammen
Vanessa steigerte sich in den Beginn des Refrains, fühlte nur noch die Intensität des Liedes und die Kraft von Blue. Sie spürte ihn, als würde er direkt neben ihr stehen, sie berühren, anspornen und erotisch verwöhnen. Sie sah seine Augen vor sich, obwohl sie ihre eigenen geschlossen hatte. Sie tanzte für ihn und gab sich dem Drama des Textes und der Leidenschaft der Melodie mit einer Theatralik hin, die Blue zum Keuchen und jeden anderen Mann im Raum um den Verstand brachte. Sie spürte es mehr, als sie es hörte, fühlte ihre eigene Erregung und konnte sich doch nur auf die Verbindung zu Blue und seine Magie konzentrieren ... und auf das Lied. Sie ließ sich fallen und immer weiter fallen.
Lass den Himmel fallen,
Wenn er zerfällt
Wir stehen aufrecht
begreift es doch endlich alle zusammen
beim Himmelssturz
beim Himmelssturz
Der Höhepunkt der Szene war atemberaubend, beinahe schon unwirklich schön ... ehe sie von einem ohrenbetäubenden Knall unterbrochen wurde. Die Stereoanlage samt Boxen explodierte in einem spektakulären Funkenflug. Plastikteile flogen durch die Gegend, während kleine Flammen aus dem Gerät züngelten. Stefan, der in der Nähe der Anlage saß, schrie vor Schreck auf. Die Mädchen kreischten ebenfalls. Dann wurde es vollkommen finster ... und schlagartig still. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo Maslov den totalen Schreianfall bekam. Scheppernd schmiss er etwas durch die Gegend und blaffte Tom an.
„Himmel, Arsch und Zwirn! Hab ich nicht gesagt, dass ich die Elektrik überprüft haben will? Scheiße, noch mal. Steh nicht blöd rum, dreh die Sicherung wieder rein und hol einen verdammten Feuerlöscher!“ Maslov konnte sich nur mühsam beherrschen, nicht noch mehr durch die Gegend zu schleudern. Der Patzer mit der Elektrik hatte ihm völlig die Stimmung versaut, obwohl er gerade so schön in Fahrt gekommen war mit der Musik und den Mädels. Tom hätte dennoch am liebsten über Maslovs Ausraster gelacht. Himmel, Arsch und Zwirn? So schimpfen sonst nur Mädchen, dachte er, hütete sich aber natürlich es zu sagen.
„Und ihr bleibt gefälligst wo ihr seid, verstanden?“, schrie er die Mädchen an, die im Finsteren auf der Bühne standen und vom Tanz und dem Schrecken der Explosion noch schwer atmeten. „Eine falsche Bewegung und ihr könnt Bekanntschaft mit Blue machen, egal ob ihr gerade ganz passabel getanzt habt oder nicht.“
Leonie fasste vorsichtig Vanessas Hand. Beide Mädchen zitterten wie Espenlaub.
„Was war denn das eben?“, flüsterte sie, weil sie Maslov nicht verärgern wollte, die Frage aber unbedingt an Vanessa stellen musste. Schließlich hatte sie sie noch nie so tanzen gesehen.
„Ich ...“ Vanessa war noch ziemlich durcheinander. „... weiß es nicht“, antwortete sie ehrlich und fühlte sich plötzlich nackter als nackt. Weiß der Teufel, was da
Weitere Kostenlose Bücher