BLUE - toedliche Magie
Ladies und Gentlemen. Sollte eine einfache Operation ohne Behörden vor Ort erforderlich machen, verlange ich eine rasche Überweisung der Gesamtsumme auf mein ausländisches Konto. Die Gesamtsumme bei Eigenoperation beträgt dann 300.000 Euros. Nur für den Fall, dass Sie das mit der doppelten Summe überhört haben. Und glauben Sie mir, das ist immer noch ein Schnäppchen.“ Martin Brandt war gewohnt Tacheles zu reden. Doch der Vater von Leonie wirkte skeptisch.
„Ein Schnäppchen nennen Sie das? Und das, obwohl sie noch nicht einmal angefangen haben zu recherchieren. Was wenn Sie eine ganze Armee bräuchten, um unsere Kinder zu befreien? Sollen wir dann gleich ein paar Millionen hinlegen? Ich meine, können Sie uns garantieren, dass sie nicht ständig mehr fordern, uns hinhalten und letztendlich dann eine ‚Hoppla‘ sagen, wenn unsere Mädchen tot sind?“ Er redete sich richtig in Rage und seine Frau zischte böse, weil er so etwas Brutales über ihr Mädchen sagte. Trotzdem war sie natürlich gespannt auf die Antwort des Mannes. So wie alle anderen.
„Oh, da hat jemand seine Aufgaben gemacht. Natürlich kann ich Ihnen nur raten, eine Klausel einzubauen, dass eine gewisse Summe erst fällig wird, wenn die Mädchen wieder bei ihnen sind. Aber ...“ und jetzt rückte er näher an den Mann heran und seine Augen waren nicht freundlich. „... auch wenn die Mädchen tot sind, werden Sie mich bezahlen, denn sonst sind Sie der nächste, der auf meiner Liste steht. Haben wir uns verstanden?“ Leonies Vater blieb zwar bewundernswert gelassen, doch im Raum war es mit einem Mal mucksmäuschen still geworden. Kein Knabbern an Brötchen, kein Schlürfen am Apfelsaft. Nicht mal ein Schlucken oder Atmen war noch zu hören. Dieser Martin Brandt war eine tickende Zeitbombe, so viel wurde nun wenigstens allen klar. Wenn diese Bombe also erst einmal aktiviert war, gab es kein Zurück mehr.
Die Eltern der Mädchen hatten also trotz horrender Summe keine Sicherheit auf Erfolg. Das war natürlich nicht fair, doch das war die ganze Situation von Anfang an nicht gewesen.
Vanessas, Leonies und Annikas Eltern schlugen dennoch am Ende des Abends alle in die gereichte Hand ein. Nichts war so verlockend wie ein Verstärker für Hoffnung und das Gefühl etwas zu unternehmen. Etwas Essentielles, Richtiges zu tun. Sie wussten sie hatten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und würden eine Menge Geld aufs Spiel setzen. Doch was war schon Geld im Vergleich zum Leben ihrer Töchter?
08. Kapitel
„Na, das ist dann doch wieder ein kleiner Lichtblick“, meinte Maslov, als Tom gemeinsam mit Stefan die zwei Grazien von vorhin und Vanessa zurückbrachte. Wie Vorführware wurden die Frauen auf der Bühne abgeladen. Alle drei Mädchen zusammen erfreuten dann scheinbar doch wieder Maslovs Augen. Vor allem die Blonde gefiel ihm auf Anhieb. Besser noch als die Brünette mit den großen Titten.
Tom gab Stefan ein paar Anweisungen, damit der in der Nähe der Bühne blieb. Die drei Mädels waren noch von der Entführung geschockt und standen noch teilweise unter Drogen. Seiner Einschätzung nach, waren sie keine große Gefahr und ein größerer Sicherheitsaufwand als Stefan nicht notwendig. Er selbst musste ja noch die vierte Person holen, die Maslov sehen wollte.
„Blue kommt gleich“, erklärte er pflichtbewusst und verließ den Raum. Maslov tangierte das gar nicht. Denn nun hatte er Blut geleckt und wollte die Mädchen genauer betrachten. Viktor hatte womöglich doch nicht nur Schwachsinn im Kopf.
„Also Mädels. Jetzt aber ran. Du da!“ Er deutete auf Vanessa. „Glotz nicht, zieh dich aus!“ Vanessa starrte ihn mit großen Augen an, hatte aber schon mit solch einer Anweisung gerechnet, nachdem ihre Freundinnen splitterfasernackt neben ihr standen. Sie schämte sich natürlich, aber am meisten kämpfte sie gegen das entwürdigende Gefühl an, hier wie auf einem Sklavenmarkt zur Schau gestellt zu werden. Dennoch sah sie keine Möglichkeit sich zu weigern. Mit trotziger Miene zog sie das T-Shirt über den Kopf und ließ es fallen, danach streifte sie ihre Bikinihose ab. Sollte der widerliche Glatzkopf doch sehen, was es zu sehen gab. Sie bemerkte es nicht, aber ihr Kinn war ein wenig höher gerückt. Es war eine typische Trotzreaktion, aber untypisch für Vanessa.
„Schön. Sehr schön“, brummte Maslov zufrieden und gab Stefan ein Zeichen. „Jetzt ein wenig Musik, Stefan! Aber nicht das Übliche. Mir ist nach etwas Besonderem.
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