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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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aufgewühlt, dass er beinahe Blues Magie vergessen und sein eigenes Todesurteil unterschrieben hätte. Speichel tropfte aus seinen Mund und seine Augen waren gerötet. Der Spontanhöhepunkt vor der Tür hatte ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen und sein ganzes System ausgeknockt. Er fühlte sich wie unter Schock, nicht ganz Herr seines Körpers und noch weniger Herr der Lage. Er keuchte, ohne dass er es wollte. Mit einer Grimasse der Verzweiflung wandte er den Blick von Blue, fuhr sich mit den Handflächen übers Gesicht und versuchte sich zu konzentrieren. Doch das Extremgefühl hatte ihn noch immer in den Klauen, wollte ihn willenlos machen und ausschließlich nach mehr gieren lassen. Aber das konnte er nicht zulassen, noch weniger ertragen. Mit aller Kraft wandte er sich von Blue ab und dem blonden Mädchen zu. Sie lag in einiger Entfernung auf dem Boden und sah aus als wäre sie tot. Bei ihrem Anblick wurde Tom richtig aggressiv. Das Miststück hatte sich bei dem blauen Mann so derart ins Zeug gelegt, dass sie ihr aller Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Mit ein paar Schritten war er bei ihr und kickte mit seinem Stiefel nicht gerade sanft in ihre Seite. Vielleicht war sie ja noch nicht ganz tot.
    „Lass sie in Ruhe!“, zischte Blue zwischen zusammengebissenen Zähnen und einer neuerlichen Anspannung im Körper, die Toms Aufmerksamkeit erregte. Anspannung bei Blue bedeutete stets emotionale Bewegung und die fand sonst nur bei Hinrichtungen statt.
    „Oder was?“ Tom spuckte lässig auf den Boden. „Kommt es dir dann noch mal? Dieses Mal mit ein paar Feuerwerksraketen im Arsch?“ Tom war sauer. Der Spontanhöhepunkt vor der Tür war nicht gerade etwas, das er an die große Glocke hängen wollte. Mit solch einer Intensität überfallen zu werden, war nicht gerade leicht wegzustecken. Noch dazu, wenn das ganze Vorspiel, die Erwartung und die Steigerung fehlte. Außerdem hasste er jede Art von Kontrollverlust. Warum sonst liebte er wohl SM-Spielchen? Hier hatte er stets das Sagen, während seine SexpartnerInnen vom Codewort abhängig waren. Eben dieses Codewort war entscheidend für den Genuss und verantwortlich für die Grenze zwischen Lust und wahrem Schmerz.
    „Lass sie einfach in Ruhe ... bitte “, meinte Blue Zähne knirschend. Dabei hatte er die Augen geschlossen, als müsste er sich beim letzten Wort ganz besonders konzentrieren. Tom schnaubte überrascht. Mit einer Bitte hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Irgendwie nahm ihm alleine die Tonlage von dem Wort schon den Wind aus den Segeln. Vielleicht war er auch nur zu müde, um noch weiter zu sticheln. Statt also noch einmal auf Vanessa einzutreten, ging er neben ihr in die Knie und fühlte ihren Puls. Lange und ausführlich.
    „Lebt sie?“, fragte Blue leise.
    „Was glaubst du denn?“, fragte Tom zynisch und ließ ihn noch ein wenig zappeln, als Maslovs Stimme laut aus der Sprechanlage des Raums ertönte.
    „Verflucht Tom, lebt das blonde Miststück oder was ist?“ Offenbar war sein Boss wieder bei Sinnen und hatte alles beobachtet. Schnell drehte Tom sich zu einer der Kameras und hob seinen Daumen in die Höhe.
    „Alles okay, Boss. Sie lebt, hat aber einen unregelmäßigen Puls.“ Ein schiefes Grinsen zog sich über seinen Mund. „Blue hat sie schlicht zum Mond gesext, äh gehext.“ Dass es ihn draußen vor der Tür ebenso erwischt und so richtig aus den Schuhen gefegt hatte, erwähnte er lieber nicht. Schließlich war er der Sicherheitschef und durfte sich keine Blöße geben. Zum Glück gab es dort draußen keine Kameras.
    Die Sprechanlage gab inzwischen komische Geräusche von sich, als würde Maslov ins Mikro blasen oder als wäre der Ton übersteuert. Vermutlich war die Lautstärke einfach noch nicht wieder richtig eingestellt.
    „Bring sie auf die Krankenstation und dann stellst du Blue unter die Dusche“, brüllte es aus den Boxen, ehe ein so lauter Pfeifton ertönte, dass Tom sich die Ohren zuhielt.
    „Boss, die Lautstärke“, brüllte er in die Kamera und Maslov lachte abartig. „Junge, Junge, Blue! Das war mal wirklich was Neues. Köstlich, wirklich exquisit“, brüllte er weiter, ehe er es endlich schaffte die Lautstärke zu regulieren. Dafür lachte er nun schäbig ins Mikro. „Tom! Am besten du nimmst eines der Stahlbecken dort hinten. Wir können nicht riskieren, dass der Typ uns mit seinen Säften das Haus abfackelt. Soweit ich das beurteilen kann, muss er ja förmlich übergehen. Junge, Junge. Nitroglyzerin

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