Blue
ein geparktes Auto stieß. Plötzlich tauchte ein weiterer Mann auf. Er lachte leise und jagte Blue damit eiskalte Schau d er über den Rücken.
„Wer seid ihr, verdammt noch mal!“ Sobald sie die Frage gestellt hatte, drang ein scharfer Geruch an ihre Nase. Outlaws! Sie war naiv wie eine A n fängerin in die Falle gerannt und das auch noch schlecht bewaffnet.
„Igor schickt uns. Er hat wegen Janus’ Tod noch eine Rechnung mit dir offen. Wir sollen dich zu ihm bringen. Egal , in welchem Zustand. Haupts a che, du atmest noch. Das war seine einzige Bedingung.“
Mit Schrecken musste Blue beobachten, wie der Outlaw eine Peitsche au s rollte und provokativ knallen ließ. Die a nderen hatten sich ihr in der Zw i schenzeit von beiden Seiten genähert. Blitzschnell griff Blue an ihren Rücken und zog den Dolch. Doch bevor sie sich damit zur Wehr setzen konnte, zischte die Peitsche durch die Luft und schlug ihr d ie Waffe aus der Hand. Reflexartig zog Blue ihre Hand an die Brust und rieb sich das schmerzende Handgelenk. Die zwei Männer, die seitlich an sie herangetreten waren, gri f fen grob nach ihren Armen und drehten sie ihr auf den Rücken.
„Wir werden jetzt etwas Spaß mi t dir haben. Igor hat es uns ausdrücklich erlaubt.“
Verzweifelt versuchte Blue ihre Energiequelle anzuzapfen und in ihre Hä n de zu leiten. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Blue war blockiert. Aus Ma n gel an anderen Möglichkeiten trat sie dem rechten Kerl mit voller Wucht gegen das Schienbein. Er jaulte auf und lockerte seinen Griff. Dieser Seku n denbruchteil genügte Blue und sie konnte sich losreißen. Mit dem Schwung, der aus dieser Bewegung entstanden war, schlug sie dem linken Typen ihre rechte Faust auf das Auge. Benommen ging der zu Boden und hielt sich den Kopf.
Rechts neben Blue im Kies lag ihr Dolch. Sie wollte gerade einen Satz d a hin machen, als das Zischen der Peitsche erklang und die Peitschenschnur sich brennend um Blues Hals schlang . Der Herr der Geißel zog daran und Blue wurde brutal von den Fü ß en gerissen. Sie landete hart auf der Seite und die Kieselsteine gruben sich in ihre Haut. Die Peitschenschnur schnitt scharf in Blues Haut und schnürte ihr die Luft ab. In ihrem Kampf nach Sauerstoff griff Blue nach der Peitsche und versuchte durch Gegenzug den Druck auf ihre Kehle zu verringern, damit sie nicht das Bewusstsein verlor.
Inzwischen waren die beiden anderen Angreifer wieder auf den Beinen und näherten sich ihr. Sie wusste, wenn sie liegen blieb, würde das ihren Tod bedeuten. Deshalb versuchte sie hochzukommen. Durch den Blutstau rauschte es in ihren Ohren und sie bekam kaum Luft. Trotzdem schaffte sie es aufzustehen, ohne den Griff um die Peitsche zu lockern.
Einer der beiden kam auf Blue zugerannt. Mit einem Side-Kick gegen seine Brust warf sie ihn in hohem Bogen auf den Rücken. Wegen dieser Aktion hatte sie aber den a nderen aus den Augen verloren. Dieser nutzte die Gunst der Stunde und schlug ihr die Faust in die Niere. Der Schmerz lähmte sie und sie ging zu Boden. Okay, das war’s jetzt. Als der nächste Fußtritt in i h rem Unterleib landete und ihr den letzten Rest Luft aus den Lungen presste, nahm sie Abschied von der Welt und rollte sich auf dem Boden zusammen. Instinktiv wollte sie ihre inneren Organe schützen.
„Hey, ihr Schlappschwänze!“, holte Irbis’ Stimme sie aus der Betäubung. „Warum sucht ihr euch nicht jemanden zum S pielen , der genauso groß ist wie ihr , a nstatt euch an einer Frau zu vergreifen, die zu allem Übel auch noch unbewaffnet ist.“
Danach bekam Blue nur noch mit, wie ein Schuss die Luft zerriss und der Peitschenmann zu Boden fiel. Zwischen seinen Augen prangte ein Loch.
Kaum hatte der Druck um ihren Hals etwas nachgelassen, stemmte sie sich auf die Knie und füllte begierig ihre Lungen mit Luft. Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, dass die anderen zwei keuchend am Boden lagen. Stö h nend versuchten sie aufzustehen. Genau wie Blue. Irbis war zu ihr geeilt und löste vorsichtig die Peitschenschnur von ihrem Hals.
„Geht“, hörte sie Shadows harte Stimme, „und nehmt euren Freund mit. Er versaut uns unseren Parkplatz. Ach ja, vergesst nicht Igor unsere Grüße auszurichten.“
Das war wieder einmal knapp und Blue wurde klar, dass sie etwas unte r nehmen musste.
„Scheiße, Blue, du blutest.“ Irbis hatte ihr inzwischen auf die Beine geho l fen und sie gegen ein Auto gelehnt. Automatisch bewegten sich Blues Finger zu ihrem Hals.
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