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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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zischend Luft durch di e Zähne. Blue sah ihn verwirrt an. „Deine Na r ben“, war alles , was er hervorbrachte. Im Reflex schaute sie an sich hinunter und betrachtete die narbenübersäte Haut auf ihren Armen und Beinen. Viele waren verschwunden. Doch die, die noch vorhanden waren, würde sie für den Rest ihres Daseins tragen. Vor allem die Brandwunden hatten hässliche Spuren hinterlassen. Beschämt versuchte sie sich zu bedecken, doch Irbis schüttelte den Kopf und nahm ihre Hände.
    „Nicht“, sagte er und strich Blue zärtlich eine Haarsträhne aus dem G e sicht. „Du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Narben, die man aus einem Kampf davonträgt, sollte man mit Stolz tragen. Und doch bin ich froh, dass wir es diesen Bastarden heimgezahlt haben.“
    Ein empörtes Schnauben drang aus ihrer Kehle. „Es war kein Kampf, I r bis. Ich lag nackt auf einer Pritsche, gefesselt und wehrlos, während sich zwei Männer an mir vergangen haben. Das ist wahrlich kein Kampf.“
    Er schüttelte den Kopf und seine Finger zeichneten die Narben an ihren Armen nach. „O doch, es war ein Kampf. Nur kein fairer. Du hast aber trotzdem gewonnen, denn du bist ihnen entkommen und durch dich kon n ten wir das Labor und den Hauptsitz zerstören.“
    Es hatte keinen Sinn mit ihm darüber zu diskutieren . Deshalb brachte Blue Abstand zwischen sie und stemmte die Hände in die Hüften. „Komm , lass uns anfangen. Uns läuft die Zeit davon.“ Mit diesen Worten ging Blue Ric h tung Trainingsraum davon.
    Irbis folgte ihr geräuschlos. In der privaten Folterkammer öffnete er die geheimnisvolle Tasche und be förderte deren Inhalt zutage . Zuerst warf er ihr ein rotes Tuch zu.
    „Hier, binde das um den Kopf. Nichts ist störender als Haare, die einem in die Augen fallen.“ Er faltete seines auseinander und band es sich um den Kopf. Dann holte er zwei Schwerter heraus.
    „Sollte ich nicht mit meinen Einhändern üben?“, warf sie ein, während sie Irbis dabei beobachtete , wie er zwei Fahrradschläuche an der Sprossenwand befestigte.
    „Nein“, antwortete er entschieden, „für den Anfang nehmen wir meine. Sie sind speziell geschliffen und deshalb extrem scharf. Und eine scharfe Klinge, Prinzesschen , sorgt für die nötige Konzentration.“ Das Augenzwinkern, mit dem er seine Aussage quittierte, machte ihn unwiderstehlich. Und als er dann noch seinen Pulli auszog und barbrüstig vor ihr stand, war es fast zu viel des Guten. Die schneeweiße Haut spannte sich über seine m gut trainierten Kö r per. Er war nicht so massig wie Gabriel oder Shadow, eher sehnig und dra h tig.
    Der Unterricht war hart. Erst verlangte er von Blue die unmöglichsten De h nübungen, bei denen sie sich wie ein Schlangenmensch vorkam. Die Schlimmste war, als sie sich auf den Bauch legen musste und er ihr die Arme mitsamt Oberkörper nach hinten zog. Dabei hatte er doch tatsächlich seinen Fuß auf ihren Po gestellt , um mehr Zug geben zu können. Die Schulter, die Janus ihr ausgerenkt hatte, protestierte bei dieser ungewöhnlichen Belastung schmerzhaft. Blue biss die Zähne zusammen, d enn Schmerz zuzulassen b e deutete Schwäche und Schwäche zu zeigen versprach den sicheren Tod. Nachdem er sie derart durch die Mangel gedreht hatte, zeigte er ihr, wie sie ein Schwert richtig festhalten musste, ohne ihr Handgelenk zu verkrampfen , d enn die Schwünge mussten aus dem Schulter- und Handgelenk kommen. Erst führte er sie in den Bewegungen, indem er sich hinter sie stellte und ihre Arme umfasste. Das Gefühl von Haut auf Haut jagte Blue immer wieder heißkalte Schau d er über den Rücken. Als er der Überzeugung war , dass Blue es kapiert hatte, begannen sie mit dem Zweikampf. Er war alles andere als rücksichtsvoll und fair ebenfalls nicht.
    Als sie ihn deswegen kurz anfauchte, meinte er nur mit einem süffisanten Lächeln: „Igor wird dich auch nicht mit Samthandschuhen anfassen und Fairness existiert in seinem Wortschatz nicht.“ Womit er recht hatte.
    Nach vier Stunden Training oder besser verdroschen werden, schmerzte sie jeder Muskel und sie hatte tiefe Schnitte davongetragen. Mit Stolz konnte sie jedoch sehen, dass sie Irbis auch zwei- oder dreimal getroffen hatte. Am Ende hatte er ihr noch Kraftübungen für den Oberkörper gezeigt, die sie täglich machen sollte. Blue musste dazu die Fahrrad schläuche benutzen, die er zu Beginn aufgehängt hatte.
    „Du hast gute Arbeit geleistet, Prinzesschen. Mehr als diese Session brauchst du nicht. Mir ist

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