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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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Kleider auszuziehen. Als seine nackte Haut zum Vorschein kam und sie sah, wie er zugerichtet war, stockte ihr der Atem. Sein Oberkörper war übersät mit Blutergüssen. Links waren eindeutig mehrere Rippen gebrochen und eine schien sich in die Lunge g e bohrt zu haben. An seinen Armen, Beinen und Rumpf hatte er mehrere Punktionswunden. Bei genauerem Hinsehen erkannten sie, dass es sich um Verletzungen handelte, die ihm mit Nägeln zugefügt worden waren. In ein i gen dieser Löcher fanden sie noch welche . Am Ende zählten sie acht Nägel, die sie aus ihm herausgezogen hatten. Igor und Janus hatten keine Gnade walten lassen . In Anbetracht dessen war Janus zu einfach gestorben.
    „Danke für deine Hilfe, Gabriel . Jetzt komme ich zurecht.“ Er folgte Blue, während sie das Zimmer verließ und ins Bad ging. Sie füllte eine Schüssel mit warmem Wasser und legte einen Waschlappen hinein.
    „Ich werde für ihn ein paar Klamotten besorgen. Wie steht’s mit Essen und Blut? Bist du eingedeckt? Er wird Kohldampf haben, wenn er zu sich kommt .“ Blue schüttelte den Kopf. Gabriel lä chelte und klopfte ihr auf die Schulter. „Okay, dann werde ich auch noch Futter mitbringen.“
    Nachdem Gabriel gegangen war, wusch sie vorsichtig Toms Gesicht, Brust und Arme. Schmutz und Blut wichen und das wahre Ausmaß der Verletzu n gen kam zum Vorschein. A ls seine Beine an der Reihe waren, hörte sie ein lautes Knacken und im selben Moment schrie er auf. Seine Knochen spra n gen aus den Gelenken, brachen und fügten sich neu zusammen. Er wand sich, bog den Rücken durch und schrie immer wieder unter Schmerzen. Schweiß rann ihm über die Stirn und hinterließ feuchte Ringe auf dem Kopfkissen.
    Blue hielt ihm die Hand und sprach auf ihn ein. Tom klammerte sich an sie und brach ihr beinahe die Hand. Es war schrecklich, ihn so zu sehen und zu wissen, dass sie es war, die ihn in diese Situation gebracht hatte. Man konnte buchstäblich sehen , wie seine Beine länger, seine Arme kräftiger und seine Brust breiter wurden.
     
    *
     
    Tom war der festen Überzeugung gewesen, dass er nicht lebend aus dieser Sache herauskommen würde. Als Igor ihn nach der Folter an die Wand g e fesselt hatte, hatte Tom mit dem Leben abgeschlossen. J ede r Atemzug s chmerz t e und der Blutverlust tat sein Übriges .
    Der Gedanke zu sterben , hatte ihm nichts ausgemacht. Doch er bedauerte, dass er keine Gelegenheit mehr bekam , Blue seine Liebe zu zeigen und zu geben. W as noch schlimmer wog , war , dass sie im Streit auseinandergega n gen waren. Er hätte alles dafür gegeben , sie noch einmal in seinen Armen zu halten und ihren Rosenduft einatmen zu können.
    In den Tagen , die er in den Händen der Delcours verbrachte, hatte er sich Vampirkräfte gewünscht. Er hätte sich besser zur Wehr setzen können. Schon als Kind hatte er viele Nächte lang gebetet, als Superman aufzuw a chen und die Perverslinge in die Flucht zu schlagen, die ihn immer wieder heimgesucht hatten. Aber das war die Vergangenheit, über die er nicht mehr nachdenken wollte.
    Blue machte sich Vorwürfe wegen d er Dinge, die sie getan hatte. Wenn sie nur wüsste ... Er hatte auch genug Dreck am Stecken und war auf seine T a ten der vergangenen Jahre nicht stolz. Doch diesen Dingen hatte er abg e schworen, als er den ersten Fuß ins Dark Evil gesetzt hatte.
    Als er in Blues Armen zu sich gekommen war, hätte er vor Glück beinahe geheult. Und dann sagte sie ihm, dass sie ihn liebte. Wie hatte er so viel Glück verdient? Schließlich hatte sie ihn auch noch zum Vampir gemacht. Der Biss tat kaum weh und das Gefühl, als sie von ihm getrunken hatte , war unbeschreiblich gewesen. Er hatte sich mit ihr verbunden gefühlt. So nah wie nie zuvor irgendjemandem. Doch dann hatte der Kampf begonnen.
    Die Schmerzen, die jetzt durch seine Glieder fuhren, waren unerträglich. Er hatte das Gefühl , in kleine Stücke gerissen zu werden. Flammen schienen durch seine Blutgefäße zu schießen und drohten ihn zu verbrennen.
    Blues Stimme drang aus weiter Ferne an sein Bewusstsein. Sie war sein Leuchtfeuer, das ihm den Weg durch diese Hölle wies. Er verstand die B e deutung der Worte nicht. Aber das war nicht wichtig. Hauptsache , sie war da, bei ihm. Die Wärme ihrer Hand und der Klang ihrer Stimme war alles , was er brauchte , um diesen Kampf zu überstehen.
     
    *
     
    Nach einer Ewigkeit ebbte der Kampf ab und er entspannte sich.
    „Blue?“, hörte sie ihn sagen und hob den Kopf. Seine Stimme schien

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