Blue
kochte Risotto und Gemüse zu Ende . H in und wieder hatte Blue das Gefühl, ihn verschmitzt lächeln zu sehen. Er spielte mit ihr und genoss die Wirkung, die er auf sie hatte.
A ls sie sich holen wollte, was er ihr versprochen hatte, kam er mit zwei voll beladenen Tellern in den Händen auf sie zu und grinste.
„Wenn du fertig geschmollt hast, können wir mit dem Hauptgang weite r machen. So kommst du schneller zu deinem Nachtisch.“ Er unterstrich seine Aussage mit einem Augenzwinkern. Sie aßen schweigend die Teller leer. Zumindest leerte Tom seinen. Sie musste bei der Menge, die er gekocht ha t te, passen. Mit einem Seufzer schob sie den Teller weg.
Tom musterte sie. „Isst du das nicht mehr?“, frag t e er hoffnungsvoll.
Sie schmunzelte. „Bedien dich. Ich bin mehr als satt.“
Er zog den Teller zu sich und machte sich genüsslich über die Reste her. „Du wolltest mir noch etwas erzählen“, sagte er schmatzend. Fragend hob Blue die Augenbrauen. „Ich möchte wissen, wer das Arschloch ist, der das Lemniskate-Labor leitet.“
Mattys Gesicht schlich sich vor ihr inneres Auge. Unwillkürlich zog sich ihr Magen zusammen und ihr wurde übel. Sie hatte das Gefühl, seine Hände wieder auf und in sich zu fühlen.
Tom konnte ihren inneren Kampf spüren und nahm sachte ihre Hand. „Hab keine Angst. Ich bin für dich da.“
„Das ist es nicht . Ich weiß nicht, ob ich es schaffe , die Geschichte mehr als ein M al zu erzählen.“ Tom sah sie verwirrt an. „Jetzt erzähle ich es dir , und sobald wir im Club auftauchen, muss ich die ganze Scheiße noch einmal wiederholen.“
Tom lehnte sich zurück. „Das erledige ich für dich.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber da muss ich selbst durch, denn an diese Info ist eine Bedingung geknüpft.“
Tom atmete einmal tief durch. „Fühlst du dich gut genug , um in den Club zu gehen?“ Als Blue bedächtig nickte, fuhr er fort. „Okay, i ch rufe Boss und Gabriel an und sage ihnen, dass wir uns mit ihnen treffen.“
Nachdem sie das Chaos in der Küche beseitigt hatten, schickte er sie ins Schlafzimmer. In freudiger Erwartung tänzelte sie beinahe dahin. Sie zog sich aus, setzte sich auf das Bett und schaute zur Tür. Als er schließlich ei n trat , hatte er das Handy am Ohr und schenkte ihr nicht eine Sekunde Beac h tung.
„Ja, ist okay …“, sprach er ins Telefon. „Nein, sie will das so … hm … wir sind in spätestens einer Stunde da …“ Dann drehte er sich um und blieb wie elektrisiert stehen . Sein e Augen begannen zu l euchten und tief in seiner Brust erklang ein leises Knurren. Ohne den Blick von ihrer Hand zu nehmen, die langsam über ihren Bauch nach Süden wanderte, brummte er einen letzten Satz ins Mikrofon: „Mach zwei daraus, Boss.“ Dann legte er auf. Alles We i tere geschah in einer einzigen fließenden Bewegung.
Bevormundet
Es war seltsam , wie unbehaglich sich Blue fühlte, als Tom den Camaro auf den Parkplatz des Clubs lenkte. Gott sei Dank war es noch früh und es sta n den kaum Autos vor dem Eingang.
Bevor sie die dunklen, verwinkelten Räume betraten, atmete sie kurz durch. Der Club war noch so gut wie leer. Der DJ spielte sich warm und die Mädels hinter der Bar bereiteten sich auf den Ansturm vor. Zweifelsohne würde in weniger als einer Stunde der Club zum Bersten voll sein und sich vor dem Eingang eine Schlange gebildet haben. Nur die Kunden des weniger seriösen Geschäftszweigs wussten, dass sie durch den Hintereingang in den Club gelangen konnten. Dort bekamen sie , was sie suchten: Drogen, Glück s spiel und käuflichen Sex.
Der Ledermantel hing Blue zu weit von den Schultern und die Jeans schl a ckerte um ihren Hintern. Als sie und Tom den Korridor zu den Privaträ u men betraten, kam eine schlanke Person auf sie zugerannt. Sie warf die Arme um Blue und ihre langen blonden Haare umhüllten sie wie ein nach Aprik o sen duftende r Vorhang.
„O mein Gott! Es ist wahr“, seufzte sie . „Du lebst.“ Lucy drückte Blue an sich. „Ich hatte solche Angst um dich.“
Langsam löste sich Blue aus Lucys Umarmung, bevor sie in Tränen au s brechen konnte. „Es geht mir gut, Lucinda.“ Das war glatt gelogen, doch sie wollte nicht, dass Lucys hübsches Gesicht noch mehr Sorgenfalten bekam.
„Du bist dünn geworden“, bemerkte Lucy. „Tom, du musst dafür sorgen, dass sie wieder zu Kräften kommt.“
Blue schnaubte und bedachte Tom mit dem eindeutigen
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