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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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gelegt hatte, nahm sie ein Haargummi und band Blues Haare zu einem tiefsitzenden Pferdeschwanz zusammen. Zögernd griff sie zur Schere und setzte sie an. Bevor sie jedoch zudrückte, sah sie Blue im Spiegel in die Augen. „Bist du wirklich sicher?“
    Wieder nickte Blue. Als Lucy ihren Blick wieder auf die Schere gerichtet hatte, schloss Blue die Augen. Stille Tränen sammelten sich in ihren Auge n winkeln und rannen als warme Rinnsale über die Wangen. Sie konnte fühlen, wie sich der Druck an ihrem Hinterkopf erhöhte.
    „Was wurde dir nur angetan, Liebes?“, hörte sie Lucy hinter sich murmeln . D ann fühlte sich ihr Kopf plötzlich seltsam leicht an und sie hatte d en Ei n druck nackt zu sein. Eins musste man Lucy lassen, sie arbeitete zügig . A ls sie Blue bat die Augen zu öffnen, stockte ihr der Atem. Ihr blickte eine Fremde aus dem Spiegel entgegen. Die Haare waren nun schulterlang. Lucy hatte sie leicht durchgestuft und so standen die Haarspitzen neckisch und fransig ab. Die glasigen Augen ihres Konterfeis blickten groß und verloren aus diesem Gesicht. Blue konnte kaum Ähnlichkeiten mit sich selbst erkennen. Wer war diese blasse Frau mit den eingefallenen Wangen und den viel zu großen A u gen?
    „Ich habe es bewusst nicht ganz kurz gemacht. Falls du es später wirklich kurz geschnitten haben willst, kannst du noch einmal zu mir kommen.“ Lucys Worte drangen wie durch Watte i n Blues Bewusstsein. 

Licht ins Dunkel
     
     
    Blue hatte die Jacke wieder angezogen und Lucy richtete die Frisur noch einmal, als ein Keuchen von der Tür her ertönte. B eide sahen auf und blic k ten in Toms entse tztes Gesicht. Hinter ihm tauch ten Boss und Gabriel auf. Blue erhob sich schwerfällig und umarmte Lucy.
    „Danke, du hast mir wirklich einen riesigen Gefallen getan.“ Danach dre h te sie sich steif um und trat den Männern entgegen. „Was wollt ihr?“, fragte sie mit eisiger Stimme. Die Frustration darin war nicht zu überhören.
    „Du siehst toll aus, Baby“, sagte Tom.
    „Danke. Ich hatte Lust auf eine Veränderung. Also, sagt schon, was ihr wollt.“
    Boss schob sich an Tom vorbei und nagelte sie mit seinem Blick fest. Seine Hände waren an den Seiten zu Fäusten geballt. Er schäumte vor Wut. „Wir nehmen deine Bedingung an.“ Er hielt kurz inne und räusperte sich unb e haglich. „Der Laborchef gehört dir. Aber“, er hob den Zeigefinger, „ich habe auch eine Bedingung.“
    Blue reckte das Kinn. „ Dachte ich mir. Ich höre“, sagte sie.
    Boss kam einen Schritt näher. „Du wirst die nächsten drei Tage damit ve r bringen , zu Kräften zu kommen. In dieser Zeit planen wir die Aktion. Sollte ich das Gefühl haben, dass du noch nicht fit genug bist, bleibst du außen vor. Verstanden?“ Boss ’ Autorität ließ sie nur knapp nicken. Dann fiel ihm noch etwas ein. „Ach ja, Tom und du solltet euch im Klaren darüber werden, wie eure Beziehung auszusehen hat. Diese kindischen Machtkämpfe werde ich nicht länger dulden.“
    Sie stand da, mit offenem Mund und fühlte sich wie ein gemaßregeltes Kind. Tom schien es ähnlich zu gehen. Sie sahen einander an. Sein Blick war amüsiert . Blue ließ sich auf einen der Stühle fallen. Die Müdigkeit, die sie auf einmal überfiel, hatte etwas Lähmendes.
    „Ich nehme an“, begann sie leise, „du willst jetzt alles wissen?“
    Boss nickte, rührte sich aber nicht von der Stelle. Tom näherte sich ihr, wie man sich einem unberechenbaren Raubtier nähern würde. Aber war sie das denn nicht? Sie hatte zurzeit keine Selbstkontrolle und rastete bereits wegen Kleinigkeiten aus. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und spendete ihr so die nötige Kraft. Ihre Arme hatte si e fest um d en Oberkörper geschlungen und sie hielten sie zusammen.
    „Sein Name ist Dr. Matthias Bonnet.“ Ihre Stimme war beinahe ein Wü r gen. Zögernd hob sie den Kopf und sah in Toms Gesicht. „ Ihr kennt ihn als Matty.“
    Das Zischen kam von zwei Seiten. „ Dein ehemaliger bester Freund? Ach ja, das macht Sinn. Der gehörnte Möchtegernliebhaber. “ Toms Stimme klang rau wie Sandpapier und sein Griff an ihrer Schulter verstärkte sich schmer z haft.
    „Nein“, sagte sie kopfschüttelnd, „die Schnitte und Verbrennungen hat mir ein Dr. Martin Roth zugefügt.“ Ein Zittern durchlief sie vom Scheitel bis zum kleinen Zeh.
    „Was haben sie sonst noch mit dir gemacht? Tom hat die Vermutung g e äußert, dass noch mehr passiert sein könnte.“
    Boss’ Worte drangen wie durch

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