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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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er eintrat.
    Mit seiner Stablampe leuchtete er kurz den Raum aus. Blue betete, dass er nicht hinter die Tür blickte. A ls die Tür ins Schloss gefallen war, konnte sie ein leises Keuchen nicht unterdrücken. Seine schweren Schritte entfernten sich und erst , als Blue sie ein Stockwerk höher vern ahm , wagte sie , in den Korridor zu treten.
    Im Erdgeschoss blieb Blue erst stehen, als sie an der Glastür angekommen war. Sie zog am Türgriff, doch nichts passierte . Hektisch drehte sie sich um ihre eigene Achse auf der Suche nach der Konsole. Gleich neben dem Au s gang hing sie. Sie legte erneut die Hand darauf. Dieses Mal wollte es ihr aber nicht gelingen, den Energiestrom zu bündeln und in die Konsole fließen zu lassen. Mit jeder Sekunde wurde sie nervöser und es fiel ihr schwerer , sich zu konzentrieren.
    „Komm schon, verdammt noch mal“, fluchte Blue leise. A ls sie die g e dämpften Schritte des Wachmanns auf der Treppe hör te , gelang es ihr en d lich, den Energieball zu orten und ihn in ihre Hand zu lenken. Mit einem leisen Klick entriegelte sich das Schloss und sie eil te zur Tür hinaus. Blue rannte wie der Teufel zu ihrem Auto. Erst als sie im Wagen saß, erlaubte sie sich , einen Blick zum Gebäude zu werfen. Der Wachmann trat in die Wi n ternacht und setzte seine Runde fort. Er hatte nichts bemerkt. Als er im benachbarten Haus verschwunden war, startete sie den Motor und fuhr nach Hause. In ihrem Kopf herrschte absolutes Chaos. Igor … Leander … die Fotos der anderen Opfer … ihre Fotos …
    Wie sie die Fahrt zu ihrer Wohnung hinter sich gebracht hatte, war ihr ein Rätsel. Sie kam erst wieder richtig zu sich, als sie mit dem Lift nach oben fuhr. Noch immer presste Blue die Tasche an sich und der Speicherstick stach sie in die Leiste. Ohne die Akten loszulassen, streifte sie den Lede r mantel ab und ließ ihn auf den Boden fallen.
    Am Schreibtisch kippte sie die Dokumentenbündel auf die Tischplatte und warf die Tasche hinter sich . Dann startete sie den Computer und schob den USB-Stick in die Schnittstelle. Mehrere Stunden arbeitete sie sich durch den Papierstapel und die gestohlenen Dateien. Das Klingeln des Smartphones ließ sie zusammenfahren. Tom. Das schlechte Gewissen schlug zu und sie nahm mit pochendem Herzen ab.
    „Hey, Baby. Ich wollte kurz deine Stimme hören.“
    „Das ist schön“, entgegnete sie wenig geist reich . Sie war so darauf ko n zentriert ihrer Stimme einen ruhigen Ton zu geben, dass ihr nichts anderes eingefallen war.
    „Ist alles okay bei dir?“
    Bildete sie es sich ein oder hatten seine Worte einen skeptischen Unterton? „Hier ist alles in Ordnung. Und bei dir? Alles im grünen Bereich?“
    Er lachte leise. „Ja. Wie es scheint, haben die Idioten heute Ausgangsspe r re. Es ist richtig langweilig. Du fehlst mir, Süße.“
    „Dann spring auf dein Motorrad und komm zu mir.“ Wenn er nur wüsste , wie sehr sie ihn vermisste. Trotz des Mists, den sie gerade fabriziert hatte.
    „Sorry, aber deshalb rufe ich dich an. Ich muss nach der Arbeit kurz in meine Wohnung. Ich komme aber so schnell wie möglich zu dir. Du ahnst nicht, was ich mir schon die ganze Nacht vorstelle , mit dir zu tun.“
    Bei seinen Worten zog sich ihr Unterleib genussvoll zusammen. „Beeil dich“, hauchte sie ins Telefon.
    „Da kannst du dir sicher sein. Ich liebe dich, Baby.“
    Dann legte er auf und Blue versuchte sich erhitzt wieder den Akten zu widmen. Je tiefer Blue Einblick gewann, desto mehr erfasste sie blankes Grauen. Die Dinge, die sie ihr angetan hatten, waren nichts im Vergleich zu den Gräueltaten, die die anderen Opfer hatten über sich ergehen lassen mü s sen. Man hatte nichts ausgelassen. Matty und seine Schlächter hatten ohne Betäubung Gliedmaßen amputiert und Reißzähne gezogen, nur um zu sehen, ob irgendetwas wieder nachwuchs. Sie hatten männliche und weibliche Vampire gezwungen miteinander zu schlafen, um sie dabei zu studieren. Diese perverse n Schweine!
    Als Blue weiterlas, fand sie Eintragungen über junge Vampirinnen, die man erst mit Hormonen vollgepumpt hatte, um sie danach künstlich zu befruc h ten. Nur um den Verlauf einer Schwangerschaft zu beobachten. Danach schnitten sie die Babys aus dem Körper der Mütter und machten an den Frischgeborenen ebenfalls grauenvolle Tests. Nachdem sie ihrer überdrüssig geworden waren, hatten sie sie in d er Tierfutterverarbeitung entsorg t. Ni e mand hatte etwas davon bemerkt.
    Mit jedem Satz den Blue las, wurde ihre Wut

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