Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
es werden.«
»Ach.« Imogen wusste wirklich nicht, was sie sonst dazu sagen sollte. »Dann ist die Geschichte doch für euch beide gut …« Zum Glück kam im selben Moment Elsa zurück.
»Wer will heute anfangen? Du, Jasmin?«
»Ja. Gern.«
»Gut. Dann los.«
*
Jasmin war mit ihrer Passage fertig und ließ das Buch sinken. »Das ist ja jetzt nicht gerade das, was ich erwartet hatte«, sagte sie dann.
»Aber es ist ein Roman«, lachte Elsa, die vorher rasch die Stellen ausgesucht hatte und der Meinung war, man müsse nicht am Anfang beginnen, sondern ruhig bei einer der heftigeren Szenen. Sie hatte von zu Hause schnell noch Claudia angerufen und sich die entsprechenden Kapitel sagen lassen.
»Aber das ist doch kein normaler Roman.«
»Na und?« Elsa dachte über rote Dessous und Masken nach. Da gab es für ihre Firma noch diverse Möglichkeiten. Man könnte beispielsweise Wäsche aus zarter weißer Spitze herstellen, die auf den ersten Blick ganz unschuldig wirkten, aber dann, wenn man sie angezogen hatte, dann …
»Also ich weiß nicht, ob das was für mich ist«, sagte Imogen ein bisschen angewidert. »Außerdem geht es da um Sachen, von denen ich vorher noch nie was gehört habe.«
»Entschuldige bitte, aber wir sind doch hier erwachsene Frauen, ja, wir sind unterschiedlich alt, aber wir sind volljährig und ich bin mir ziemlich sicher, dass jede von uns schon mal Sex hatte.«
Jasmin wurde rot und griff mit zitternder Hand nach ihrer Teetasse.
»Du etwa nicht?«, fragte Elsa streng.
»Doch«, wisperte Jasmin, die nun so schüchtern und bekümmert wirkte wie nie.
»Aber es geht doch um diesen Sadomaso-Kram oder wie das heißt. Ich mag das nicht«, sagte Imogen fest, ohne auf Jasmin einzugehen. »Das ist ja nun wirklich nicht jedermanns Sache.«
»Fair angebaute Baumwolle, am liebsten noch naturfarben, ist auch nicht jedermanns Sache. Und heute wird es eben eine Diskussion über dieses Buch geben«, entschied Elsa. »Die Baumwolle können wir dann irgendwann mal besprechen. Stell dich bitte nicht so an, Imogen. Du musst es ja nicht praktizieren. Von gedruckten Worten lassen wir uns ja wohl nicht ins Bockshorn jagen. Oder, Jasmin?«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Jasmin rot wie eine Tomate. Sie knabberte schon wieder auf ihrer Unterlippe herum. Eine schreckliche Angewohnheit, fand Elsa. Aber offenbar war das bei jungen Mädchen heutzutage weit verbreitet, diese Ana in Shades of Grey hatte ja genau denselben Tick. Jetzt begann Jasmin auch noch zu zittern. Mit ihren weit weit aufgerissenen Augen sah sie so aus wie eine Jungamsel, die aus dem Nest gefallen war und nun vor einer Katze lag.
»Schon interessant, dass ein junges Mädchen, das noch nie Sex hatte, sich mit einem so erfahrenen Mann einlässt. Und dann auch noch ausgerechnet mit einem, der von ihr verlangt, dass sie einen Vertrag mit ihm abschließt«, begann Elsa die Diskussion.
»Gibt es so was denn wirklich?«, fragte Imogen.
»Natürlich gibt es Leute, die Verträge abschließen«, klärte Elsa sie auf, und Imogen erwiderte sauer: »Du weißt ganz genau, was ich meine.«
»Lass mich doch mal einen Spaß machen«, sagte Elsa. »Ich meine natürlich diesen bestimmten Vertrag. Dass sie unterschreibt, dass sie sich ihm unterwirft und mit Haut und Haaren ausliefert.«
»Was soll das überhaupt mit diesem ganzen Sub- und Dom-Zeug? Das kapier ich nicht.« Imogen.
»Eine Sub ist in so einer Beziehung ganz offensichtlich der Part, der sich zu fügen hat«, erklärte Elsa, die froh war, dass Claudia ihr das noch erklärt hatte. »Submissiv. Und ein Dom, also der dominante Part, hat die Herrschaft.«
»Wir sind ja wohl nicht im Mittelalter«, regte Imogen sich auf.
»Das ist eine bestimmte Art von Sex«, sagte Elsa gelassen. »Wenn es Leute gibt, denen das Spaß macht …«
»Und dann das mit dem Schlagen «, regte Imogen sich weiter auf. »Ein Mann sollte keine Frauen schlagen, wenn man mich fragt.«
»Manchmal ist es ja auch umgekehrt.« Elsa wurde es langsam zu blöd.
Nun schaute Imogen auf. »Ach, ist das dann so, dass die Frau den Mann schlägt?«
»Ja«, sagte Elsa. »Mit einer Peitsche zum Beispiel.«
»Das ist dann natürlich was ganz anderes«, sagte Imogen und plötzlich glitzerten ihre Augen.
5
Elsa sah sie an. »Was ist denn los?«
»Ach nichts«, sagte Imogen.
»Nun sag schon. Würdest du deinen Mann gern schlagen? Stimmt es in eurer Ehe nicht so ganz? Weil du ja vorhin auch irgendwas davon erzählt hast, dass du im
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