Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
falsch verstanden, Elsa«, nuschelte sie. »Ich wollte sagen, dass ich seit der Sache mit Valentin nie wieder mit einem Mann geschlafen habe. Und so wie es aussieht, werde ich es auch nie wieder tun. Weil ich ja sowieso alles falsch mache und keiner mich will.«
Niemand sagte etwas. Lediglich das gluckernde Geräusch beim Sekteinschenken und Krachen von zerbrechendem Knabberzeug waren zu hören.
Elsa sprach als Erste: »Wie alt warst du, 19? Dann sind das sechs Jahre. Meine Güte. Und vergeudete Jahre, wenn man mich fragt. Imogen, jetzt sag du doch auch mal was.«
»Von mir aus«, sagte Imogen. »Aber eigentlich kann es mir ja egal sein. Doch, ich finde das auch vergeudet. Wollte dich denn keiner?«
»Ich habe darauf nicht so geachtet. Aber wenn mich mal jemand angesprochen hat, habe ich nie was gesagt oder bin einfach weggegangen. Und jetzt hab ich es einmal getan und wieder alles verkehrt gemacht.«
»Darüber reden wir gleich. Aber was dieser Valentin, dieser Kretin, dir da angetan hat! Wenn der mir unter die Finger kommt!« Elsa war immer noch fassungslos.
»Finde ich auch. Obwohl es bei mir …« Imogen kam schon wieder nicht zum Zug.
»Gleich, Imogen. Wir müssen erst eine Lösung für Jasmin finden. Sie braucht Sex, Sex, Sex. Meine Güte, wenn ich überlege, wie viel Sex ich in diesem Alter hatte. Hattest du denn wenigstens mal einen Orgasmus, Jasmin?«
»Es hat ja immer nur so drei oder vier Minuten gedauert. Kann ich bitte noch Sex, äh, Sekt haben?« Jasmins Gesicht war nun dauerrot und sie war ein wenig verschwitzt. »Ich hatte noch nie einen Orgasmus.« Jetzt wisperte sie wieder und Imogen rollte mit den Augen.
»Und was ist jetzt mit dem schwulen Mann ohne Stil?« Elsa war richtig wütend. »Können wir das bitte auch erfahren?«
Nachdem Jasmin, die schon wieder schluchzte und flüsterte, das auch noch erzählt hatte, war der Raum erneut in Schweigen gehüllt.
»Wir werden einen Weg finden«, sagte Elsa irgendwann. »Gut, dass du uns das erzählt hast, Jasmin. Jetzt geht’s dir bestimmt schon besser, stimmt’s? Viel besser geht’s dir jetzt!«
»Nein«, sagte Jasmin. »Jetzt geht es mir richtig schlecht , weil jetzt natürlich alles hochkommt.« Sie rülpste wieder. »Kann ich bitte noch Sekt haben?« Das schien momentan ihr Lieblingssatz zu sein.
»Wenn wir so weitermachen, sind wir bald betrunken«, stellte Imogen fest und hielt Elsa ihr Glas hin. »Mach das mal richtig voll bitte, ja?«
»Ich hole gleich eine neue Flasche.« Elsa rannte schon wieder los.
»Die wievielte ist das eigentlich?« Jasmin war das alles nicht geheuer.
»Ist doch egal. Komm, jetzt mach mal ein fröhliches Gesicht«, versuchte Imogen sie aufzuheitern.
»So fröhlich wie du?«, klagte Jasmin. »Das krieg ich gerade noch hin.« Sie putzte sich schon wieder die Nase.
In der Küche hörte man den Korken knallen und Elsa kam angerannt.
»Ich sag es ja immer wieder. Die meisten Männer kann man in der Pfeife rauchen. Hab ich was verpasst?«
»Nein.« Imogen wedelte mit ihrem Glas. »Aber du hast unrecht. Nicht die meisten. Alle.«
»Meiner ist super«, sagte Elsa. »Auf den lass ich nichts kommen.«
Imogen lachte hustend auf. »Haha«, kann ich da nur sagen. »Den will ich mal sehen, diesen Wundermann.« Sie blitzte Elsa an. »Aber natürlich, er ist perfekt, nicht wahr? So wie du und so wie alles, was du tust.«
»Was soll das denn bitte?«, fragte Elsa pikiert. »Erstens kennst du mich doch gar nicht, und zweitens übertreibst du völlig. Nur weil ich meinen Mann gut finde und du deinen blöd, heißt das noch lange nicht, dass du so mit mir reden kannst.«
»Es geht mir auf die Nerven, dass du uns behandelst, als seien wir Küken«, sagte Imogen bockig. »Und du, die große Elsa mit der Lebenserfahrung, zeigst uns gackernd, wo’s langgeht. Und wie gesagt, diesen Wundermann will ich mal kennenlernen.«
»Wirst du schon noch«, sagte Elsa. »Man kann doch nicht alle Männer über einen Kamm scheren. Aber viele sind in der Tat furchtbar.«
»Du lenkst ab«, sagte Imogen. »Aber darauf falle ich nicht rein. Ich möchte jetzt mal wissen, was an deinem Mann so unglaublich und wahnsinnig toll ist und warum du da sitzt wie eine Fünfzehnjährige, die zum ersten Mal verknallt ist.«
»Wir passen eben unheimlich gut zusammen.« Elsa lächelte Imogen an.
»Himmel, hör auf, mich so gütig anzuglotzen«, wurde sie von ihr angefahren.
»Mir missfällt dein Ton.« Jetzt wurde auch Elsa laut. »Hör auf, so mit
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