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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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den Tisch.
    »Wollen wir denn jetzt weiter in dem Buch lesen?«, fragte sie dann.
    »Also ich brauch das nicht, so komischen Sex«, war Imogens Meinung.
    »Ich weiß nicht«, sagte Jasmin leise. »Ich kenn mich mit Sex so grundsätzlich nicht so gut aus.«
    »Wie das?«, fragte Elsa erschüttert. »Wie kann denn jemand wie du sich mit Sex nicht auskennen? Sag doch auch mal was, Imogen. Und hier, nehmt noch Sekt.«
    »Von mir aus.« Imogen füllte ihr Glas voll. »Ja, was soll ich denn dazu sagen? Ich kenne Jasmin doch gar nicht. Und mir kann es doch auch ganz egal sein.«
    »Eine so wunderhübsche Frau.« Elsa wandte sich wieder Jasmin zu und schüttelte den Kopf. »Hattest du denn noch nie einen Freund?«
    »Doch.« Jasmin war kaum zu verstehen.
    »Und?« Elsa ließ nicht locker.
    »Er hat gesagt, ich sei eine Null im Bett, und außerdem würde ich nicht gut aussehen.« Offenbar nahm sie das ziemlich mit, denn sie sah so aus, als würde sie gleich anfangen zu heulen.
    »Was?« Das waren Imogen und Elsa gleichzeitig. »Das hat er nicht gesagt.«
    »Doch, hat er.«
    »Er muss wahnsinnig sein oder verrückt«, sagte Imogen.
    »Das ist ein und dasselbe«, meinte Elsa.
    Imogen und Elsa schauten sich erschrocken an, weil sie zum ersten Mal einer Meinung waren und das auch noch gleichzeitig. Dann schaute Elsa erschüttert zu Jasmin rüber. Das kleine zarte Vögelchen, das vor ihr auf dem Stuhl saß und nicht fliegen konnte, war jetzt wichtiger als alles andere auf der Welt. Ach, hätte sie nur Kraftfutter gehabt! Oder Dosenmilch und eine Pipette! Dann hätte sie das kleine Schnäbelchen füttern können!
    »Ach mein Kind, das tut mir ja so leid. Können wir dir irgendwie helfen?«
    »Mir kann keiner mehr helfen. Ich bin jetzt in einen anderen verliebt, aber ich habe zu dem gesagt, dass er schwul ist und keinen Stil hat, und ich habe eine Wespenallergie, und mein Studium ist auch schrecklich, und ich will am liebsten auf dem Land leben mit dem Mann und den ganzen Tag backen, und ich will glücklich sein und … und … und …«
    Und dann fing sie wirklich an zu heulen und zwar so laut, dass man doch hoffen konnte, irgendjemand würde es hören und mit einem Schlüssel herkommen.

6
    »Jetzt mal im Klartext.« Elsa reichte Jasmin eine Packung Papiertaschentücher. »Putz dir die Nase und dann beruhige dich.«
    »Buhu«, machte Jasmin nur dauernd. »Buhu.« Trotzdem schnäuzte sie sich die Nase und nahm dankbar das von Imogen wieder gefüllte Sektglas entgegen, das sie in einem Zug leerte, woraufhin sie spontan rülpsen musste.
    »Entschuldigung. Das wollte ich nicht«, wisperte sie.
    »Jetzt erzähl doch mal«, wollte nun auch Imogen wissen. »Und rede bitte lauter. Vorhin konntest du auch laut reden, als es um Kjell ging. Dieses Flüstern macht mich nervös.«
    Jasmin räusperte sich. »Entschuldigung.«
    »Du musst dich auch nicht dauernd entschuldigen, okay? Red einfach in normaler Lautstärke. Ich habe leider kein Hörgerät wie der Pfarrer, das ich einsetzen kann.«
    »Ja. Entschuldigung«, sagte Jasmin und Imogen wollte gerade was sagen, als Elsas Blick sie traf und ihr wortlos mitteilte, dass es jetzt mal gut war. Aus irgendeinem Grund – warum war ihr selbst nicht so klar – fügte Imogen sich.
    »Fang einfach an, zu erzählen, Jasmin.« Elsa strich ihr über die hellen Locken.
    »Da gibt es nichts zu erzählen«, schluchzte Jasmin los und riss eine der Tüten auf, um sich eine Handvoll Chips in den Mund zu stopfen.
    »Iss jetzt bloß nicht aus Frust«, warnte Imogen. »Ich weiß, wovon ich spreche.«
    »Stimmt. Ein paar Kilo weniger würden dir nicht schaden«, sagte Elsa und kicherte.
    Imogen holte schon tief Luft, um passend zu antworten, aber Jasmin riss schon die Tüte mit den Flips auf und redete weiter: »Ich kann essen, was ich will, ich werde nicht dick. Eigentlich muss ich sogar aufpassen, dass ich nicht abnehme.«
    »Beneidenswert«, wurde diese Aussage knapp von Imogen kommentiert. Sie nahm sich einen einzelnen Kartoffelchip und kaute ihn demonstrativ langsam, was Elsa ganz verrückt machte.
    »Zurück zum Thema. Also, ich höre.«
    »Ich war damals 19 und hatte vorher noch nie einen Freund. Also hin und wieder schon, aber nur lose, und nur Küssen und so. Dann traf ich ihn …«
    »Wie hieß er?« Elsa war neugierig.
    »Valentin«, sagte Jasmin und fing schon wieder an zu heulen, während sie die Salzstangenpackung aufriss und nun anfing, sich alles, Chips, Flips und Salzstangen, nacheinander in den

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