Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
mich abzuwälzen und mir gleichzeitig das Gefühl zu geben, ohne mich würde es nicht laufen. Dabei wäre es ohne mich sehr wohl gelaufen, wenn du dich mal ein bisschen mehr eingebracht hättest.«
»Jetzt übertreibst du, Elsa«, wehrte Berti sich. »Was die Finanzen betrifft, da hab ich doch immer alles gemacht.«
»Ja, aber ich hatte den ganzen Rest an der Backe. Erst habe ich allein das Sortiment bestimmt, ich habe designt, ich habe Leute eingestellt und entlassen, ich habe mich um den ganzen Personalkram völlig alleine gekümmert, wenn du dich bitte erinnern möchtest. Und ich kümmere mich heute noch um Marketing, Werbung, ich entwerfe die Kataloge mit, ich sorge dafür, dass unsere Mitarbeiter regelmäßige Schulungen in was auch immer bekommen. Ich spreche mit dem Betriebsrat, ich freue mich für unsere schwangeren Mitarbeiterinnen und kümmere mich um Ersatz, ich kümmere mich darum, wenn die Toys nicht gut laufen …«
»Ist ja gut, ist ja gut.« Berti hob beide Hände. »Ich weiß ja, was du alles machst. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass du mir das mit Heiner nicht gönnst.«
»Das stimmt einfach nicht«, regte Elsa sich auf. »Selbst jetzt möchte ich ja nicht ein halbes Jahr verreisen, sondern mich einfach mal kurze Zeit um etwas anderes kümmern. Um zwei Frauen, die ich zwar erst kurz kenne, aber sehr mag, und denen ich gerne helfen will. Deswegen bin ich doch kein schlechter Mensch. Du bist so ein Verhalten einfach nicht gewöhnt von mir.«
»Na gut«, brummte Berti. »Wenn’s denn sein muss.« Er stand nun da wie ein begossener Pudel, und fast tat er Elsa schon wieder leid. Jetzt schaute er sie auch noch mit diesem Blick an, der sie von Anfang an weichgemacht hatte.
Berti kam näher. Elsa ging einen Schritt zurück. Berti kam noch näher.
»Das ist jetzt nicht dein Ernst«, wisperte Elsa.
»Doch. Jetzt und hier«, sagte Berti und drückte seine Frau gegen die Wand.
»Du bist unmöglich.«
»Ja. Und du liebst es.«
»Trotzdem ändere ich meine Meinung nicht«, warnte Elsa, ließ es aber zu, dass er ihre Jeans aufknöpfte.
»Das ist sehr schade«, sagte Berti und küsste sie. »Aber dann muss ich mich wohl anders schadlos halten.«
Plötzlich fiel Elsa wieder das Buch ein. Diese Art, wie Christian Grey seine Ana ein bisschen … härter anpackte. Ihr zeigte, wer hier das Sagen hatte.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte Berti ins Ohr: »Los. Befiehl mir, was ich tun soll. Und wenn ich es dir nicht gebe, dann nimm es dir.«
Ja, ihr Sexleben war gut, dachte Elsa wenig später. Es war sogar richtig gut. Und das war dann auch das Letzte, was sie dachte.
13
»Das ging aber schnell«, sagte Elsa und hoffte, dass sie nicht ganz so zerstrubbelt aussah. Außerdem fiel ihr auf, dass sie ständig sagte, dass irgendwas schnell ging. Direkt nach dem grandiosen Quickie mit Berti, hatte es geklingelt, und nun stand Tizian von Caldenberg vor ihr. Der Mann wirkte weder wie ein Adliger noch wie ein Rechtsanwalt noch wie ein Paartherapeut, sondern … einfach nur ziemlich merkwürdig. Tizian sah anders aus als alle Menschen, die Elsa je gesehen hatte. Und sie konnte es noch nicht mal deuten. Irgendwas war … eben anders. Tizian hatte keine Haare mehr und war ganz in schwarzes Leder gekleidet. In einem SM-Club wäre er wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen, aber das hier war ja kein SM-Club. Jedenfalls nicht wirklich. Der Ledermann hatte unglaublich feine Hände, die überhaupt nicht zu seinem restlichen Körper passten, und er bewegte sich trotz seiner stattlichen Statur irgendwie mädchenhaft.
»Ja, es ging schnell, weil ich mit dem Rad fahre. Das ist gesund«, sagte Tizian mit näselnder Stimme und stellte seine schwarze Fahrradtasche ab.
»Ach.« Elsa war richtig enttäuscht. Sie hatte einen hochgewachsenen Mann im maßgeschneiderten Anzug, mit seidenem Einstecktuch, Siegelring und einer Aktentasche aus Nappaleder erwartet, der mit ruhiger Stimme nach dem Anliegen fragte und ruckzuck eine Lösung parat hatte.
»Ich dachte, Sie kämen von einem Ihrer Landsitze«, sagte sie dann und kam sich selbst wie eine dumme Kuh vor, die sich von so was blenden und einlullen ließ.
»Hahaha«, sagte Tizian belustigt. »Das sage ich manchmal, um die Leute zu verwirren.« Elsa fiel auf, dass er eine für einen Mann sehr hohe Stimme hatte. Um Himmels willen, war das vielleicht ein Eunuch? Man würde es herausfinden müssen.
»Das ist ja lustig«, entgegnete Elsa zuckersüß. Sie fand
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