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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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das überhaupt nicht lustig, aber das würde sie jetzt garantiert nicht zugeben. Berti glotzte Tizian an wie ein Schädlingsbekämpfer, der endlich die Ratte gefunden hatte, die er schon lange suchte.
    »Ja, man sagt von mir, dass ich ein lustiges Menschlein bin«, erklärte Tizian. »Ich mache viele Leute froh, und ich betreibe gerne einen Schabernack. Mögen Sie eine Kostprobe?«
    »Momentan nicht«, lächelte Elsa und dachte kurz darüber nach, Tizian zu sagen, dass das alles ein Missverständnis sei. Aber Imogen saß da drin und heulte, Jasmin brauchte auch Hilfe und außerdem hatte sie eine Idee – und überhaupt. Ihr gefiel es, dass was los war. Nicht, dass Elsa sich über Mangel an Aktivitäten und Aufregung beklagen konnte, aber dies hier war etwas ganz anderes. Es hatte nichts mit der Firma, nichts mit den Kindern und nichts mit Berti zu tun. Nein, das hier war was Neues. Und sie, Elsa, war mittendrin, konnte helfen, Ratschläge erteilen und das ihre dafür tun, dass zwei junge Frauen Spaß am Leben hatten.
    Das durfte doch jetzt nicht einfach aufgegeben werden.
    Nein, nicht solange sie, Elsa, gerade gehen konnte und noch nicht mit dem Kopf wackeln musste. Um sich selbst würde sie sich später kümmern.

*
    »Auf eine gewisse Art und Weise würde es mich glücklich machen, wenn ich, zumindest ansatzweise, erfahren könnte, um was es hier geht. Doch wohl nicht nur um verkalkte Duschen und Raststättenfachkräfte«, sagte Berti, nachdem Tizian, der darauf bestanden hatte, seine Schuhe auszuziehen, mit ihnen ins Wohnzimmer zurückgekehrt war.
    Heiner und Tizian schienen sich nicht zu kennen, sie begrüßten sich so, wie Fremde sich eben begrüßen. Wahrscheinlich, mutmaßte Elsa, hatte Heiner in Anwaltskreisen etwas über Tizian gehört. Der Flurfunk funktionierte bekanntlich überall.
    »Ja, ich auch«, sagte Tizian fröhlich und setzte sich ungefragt aufs Sofa neben Jasmin, die unwillkürlich ein Stückchen zur Seite rutschte. »Wird Knabberzeug angeboten, oder gibt es vielleicht sogar ein Stück selbst gebackenen Kuchen, von zarter Frauenhand gebacken?«, fragte er dann und alle glotzten ihn an.
    »Ich finde eine gut gewählte Sprache wichtig«, erklärte Tizian hoheitsvoll. »Und wie gesagt, eine Salzmandel, ein kleines Stück Kuchen oder sonst etwas von kulinarischer Raffinesse wäre nun durchaus in meinem Sinn.« Er sah die anderen beifallheischend an, doch niemand sagte etwas.
    Tizian beugte sich zu Jasmin. »In diesem Raum scheint die Sonne«, flüsterte er dann.
    »Oh«, sagte Jasmin. »Nein, die scheint draußen. Sie strahlt nur durchs Fenster rein.«
    Elsa schüttelte den Kopf. Einerseits entwickelte sich Jasmin zu einer kleinen Kämpferin – jedenfalls, was Imogen betraf – andererseits wurde sie zu einer kleinen Maus, sobald ihr jemand ein Kompliment machte. Wenn man nicht aufpasste, würde aus Jasmin mal das, was man früher eine alte Jungfer genannt hatte. Und das wollte Elsa unter gar keinen Umständen.

*
    »Also wenn ich ganz ehrlich bin«, sagte Tizian und nahm sich noch ein Stück von dieser »leckeren Käse-Sahne-Torte, die jedes Herz zum Schmelzen bringt«, »wenn man mich fragt, also damit meine ich, wenn jemanden hier im Raum meine Meinung interessiert, dann würde ich sagen, in dieser Beziehung ist Hopfen und Malz verloren.« Er steckte die Kuchengabel in den Mund und schloss dann die Augen. »Einfach köstlich.«
    Elsa hatte Berti zum Konditor geschickt, um Kuchen zu kaufen, weil Tizian nicht aufgehört hatte zu quengeln.
    »Sag ich doch«, meinte Imogen und zupfte an ihren unmöglich geschnittenen Haaren herum, und Elsa dachte darüber nach, dass man unbedingt mit ihr einkaufen gehen musste. Wie sie jetzt schon wieder aussah! Natürlich – sie hatte sich wahrscheinlich sehr schnell angezogen, nachdem sie aus der Wanne geklettert war und die Brause über Ralle und dieser Frau aufgedreht hatte – aber selbst wenn es rasch gehen musste, war es doch möglich, wenigstens halbwegs darauf zu achten, ob etwas zusammenpasste oder nicht. Von der eigentlichen Klamottenwahl mal ganz abgesehen. Elsa fragte sich, warum es Menschen gab, die so etwas herstellten. Wie konnte man darauf kommen, T-Shirts zu fabrizieren, auf denen Herbstlaub auf dem Boden lag, und traurig dreinschauende Waldtiere winkend den Sommer in Form einer davonlaufenden Sonne verabschiedeten? Und dann auch noch dieser grauenvolle Schriftzug: I love autism. Wahrscheinlich hatte der Hersteller autumn schreiben wollen, war aber

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