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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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ausgetauscht werden. Leider sind Sie dem Schlüsseldienst zuvor gekommen. Hahaha!«
    »Ich denke, ich soll meine Sachen hier herausholen.« Imogens Stimme klang ängstlich.
    »Können Sie ja auch. Aber nur unter Aufsicht. Hahaha.«
    »So, so«, sagte Tizian und wurde ein bisschen rot.
    Der Anwalt holte eine weitere Liste aus seiner Tasche.
    »Herr Bratzmann hat mir genau aufgelistet, was Sie mitnehmen dürfen.« Er reichte Imogen die Liste, die aus einem einzigen Blatt bestand. Sie schaute darauf und wurde blass. Dann gab sie Tizian den Zettel, der las und wurde noch röter.
    »Wie lustig«, sagte Tizian in schneidendem Tonfall.
    Imogen zuckte zusammen. Ach, wie hatte es nur so weit kommen können! Wenn sie nicht auf Elsas Anzeige geantwortet hätte, würde sie jetzt nicht aus ihrer Wohnung geworfen werden. Und sie hätte Ralle nicht mit dieser Frau beim Duschen erwischt. Und ihr wäre nie klar geworden, dass Ralle sie betrog und ihr nun alles nehmen wollte.
    Höflich erläuterte Tizian: »Das ist ein schlechter Scherz.«
    »Ich will keinen Zehnerpack Spülschwämme«, sagte Imogen.
    »Sie wird sich auch nicht mit dem Schlüsselbrett und dem unvollständigen Bowleset zufrieden geben«, sagte Tizian ruhig.
    Der Anwalt lachte wieder auf. »Dann bekommt sie leider gar nichts, denn sonst steht nichts auf der Liste.« Zufrieden schloss er seinen Aktenkoffer. »Wenn ich Sie dann bitten dürfte zu gehen. Der Mann vom Schlüsseldienst wird auch gleich hier sein.«
    »Jetzt pass mal auf, du kleines Arschloch«, sagte Tizian sehr nett und verbindlich. »Du gehst uns jetzt mal gepflegt aus dem Weg und lässt die Frau ihre Sachen packen, und zwar das, was sie packen will. Klar?«
    »Ha!«, machte der Anwalt. »Das könnte Ihnen so passen.
    Tizian legte seine Finger gegeneinander und ließ die Gelenkknochen knacken. »Die haben schon lange niemanden mehr gewürgt«, sagte er dann fast traurig. »Ich glaube, denen fehlt richtig was.«
    »Herr von Caldenberg, wir können doch nicht …«, fing Imogen an, aber Tizian hörte überhaupt nicht auf sie.
    »Das ist Androhung körperlicher Gewalt.« Der Anwalt straffte seine Schultern. »Ich werde …«
    »Ich zähle bis drei.« Es knackte wieder und Imogen hielt sich die Ohren zu, weil sie dieses Geräusch noch nie ausstehen konnte. Es war genauso schlimm wie quietschende Kreide an einer Tafel.
    »Ein Wolfhard Richter lässt sich nicht erpressen.« Der Anwalt hatte Selbstbewusstsein, das musste man ihm lassen.
    »Eins.«
    Das war ja wie im Fernsehen.
    »Pah!«, machte Herr Richter.
    »Zwei …«, Tizian sprach sehr leise. Es passierte nichts. Und dann passierte alles auf einmal: Tizian ging auf den Anwalt zu und schlug ihm mit der Faust auf die Nase.
    »Um Himmels willen!«, schrie Imogen im selben Moment auf. »Sie wollten doch bis drei zählen«, fügte sie dann hilflos hinzu.
    »So viel Zeit haben wir nun auch nicht. Der Schlüsseldienst kommt ja gleich.« Tizian starrte auf Herrn Richter, der sich mit blutender Nase auf dem Boden krümmte und röchelte. »Au, au!«, machte er dann.
    »Ojemine«, sagte Imogen. »Ojemine. Das wird Konsequenzen haben. Bestimmt zeigt er uns an.«
    »Na und«, sagte Tizian gleichmütig. »Soll er doch. Wie will er das denn beweisen?«
    »Ich kenne Mittel und Wege«, quakte der Anwalt nasal. »Ich werde sagen, dass Sie versucht haben, mich zu töten.«
    »Klar, du Schwachkopf. Jetzt steh auf.«
    »Ich brauche einen Arzt.«
    »Du stehst jetzt auf.«
    »Ojemine«, machte Imogen und bekreuzigte sich, obwohl sie gar nicht an Gott glaubte.
    »Ich sag’s jetzt noch genau einmal.« Tizian war nun gar nicht mehr freundlich. »Steh. Auf.«
    Der Anwalt machte jedoch keinerlei Anstalten aufzustehen. Er schien von Tizians Kraft nicht überzeugt zu sein.
    »Okay. Dann eben auf die harte Tour.« Tizian griff langsam in seine merkwürdige Fahrradtasche und zog etwas heraus, das glänzte.
    »Ojemine«, sagte Imogen und schaute fasziniert auf eine schwarze Peitsche mit einem kurzen Griff und einer sehr langen Schnur. So etwas benutzten die Cowboys im Fernsehen, um ihr Vieh zusammenzutreiben. Die Peitschen machten dabei immer sehr laute Geräusche, sie zischten.
    Und meistens gehorchten die Tiere.
    Warum, konnte man sich wohl denken.

*
    »Allein schaffe ich das nicht«, sagte Berti kategorisch. »Ich kann mich nicht um alles kümmern. Du kannst mich doch jetzt nicht im Stich lassen.«
    »Heiner soll dir helfen.« Elsa hatte langsam keine Lust mehr auf die Diskussion.

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