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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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Bau einer Schwimmhalle bestand sie ihr Abitur mit glänzenden Noten, was mit einem bombastischen Fest gefeiert wurde.
    Nach dem Abi ging Caroline auf eine Selbstfindungsreise – von der sie natürlich schwanger zurückkehrte. Mittlerweile wohnte sie mitsamt ihrem kleinen Sohn in Köln, und Elsa war sehr froh darüber, sie nur noch selten treffen zu müssen. Leider war es jetzt wohl mal wieder so weit.
    Zum Glück waren ihre eigenen Kinder ganz anders geworden. Jedes Mal, wenn Elsa Caroline sah, gratulierte sie sich heimlich, zwei so tolle Söhne großgezogen zu haben. Philipp, der ebenfalls in Köln wohnte, war inzwischen ein angehender Anwalt für Wirtschaftsrecht. Manchmal berichtete er Elsa davon, wie er Heiners durchgeknallte Tochter mal wieder auf der Straße getroffen hatte. Und dann lachten er und Elsa gemeinsam über Carolines neuste Spinnereien.
    Heiner beendete das Gespräch und wandte sich strahlend den Umstehenden wieder zu. »Caroline ist schon da, früher als wir erwartet haben. Sie stand zu Hause vor verschlossener Tür, weil Monique noch unterwegs ist.«
    Genervt verdrehte Elsa die Augen. Heiners Frau hieß Monika. Und Heiner hieß Heiner, wurde aber von Monika nur Henry (ausgesprochen Ori) genannt, was das Ganze noch mal dämlicher machte. Die beiden sprachen noch nicht mal ansatzweise Französisch.
    Es klingelte. »Das ist Caroline«, sagte Heiner voller Euphorie und seine Stimme zitterte ob der Vorfreude auf seine dämliche Brut.
    »Das wird ein Fest. Ich kann es kaum erwarten, meine kleine Motte wiederzusehen.« Er lief zur Tür.
    »Hat er in dem Alter noch ein Baby?«, fragte Jasmin verwundert.
    »Nein«, antwortete Elsa. »Er hat einen Knall.«

15
    Wolfhard Richter lag gefesselt und mit heruntergelassener Hose bäuchlings auf dem Küchentisch.
    »Das wird ein Nachspiel haben«, sagte er wütend.
    »Natürlich«, sagte Tizian gelassen und wickelte die Bullenpeitsche wieder zusammen. »Wenn ich einen meiner schlecht gelaunten Freunde anrufe, wird das sogar ein sehr unerfreuliches Nachspiel haben. Und jetzt hältst du schön die Klappe, mein Junge.«
    Der Anwalt schloss den Mund und starrte auf den Boden.
    Tizian winkte Imogen zu sich. Er hatte den Anwalt schneller überwältigt als eine Fliege, und nun lag der feiste Kerl servierbereit auf dem Tisch.
    »Das wird ja immer schlimmer«, flüsterte Imogen und sah auf die Handschellen, die Tizian ebenfalls aus seiner Fahrradtasche hervorgezaubert hatte. »Jetzt ist auch noch Fesselmaterial im Spiel. Wohin soll das bloß führen?«
    »Wohin das führen soll? Das ist wohl klar – die Zielführung ist, dass du das bekommst, was dir zusteht.«
    »Aber warum muss denn die Hose unten sein?«, wechselte Imogen nun das Thema und wünschte sich, dass ihre Verwirrung nachlassen würde.
    »Hast du nicht gesehen, dass ich seinen nackten Hintern fotografiert habe?«, fragte Tizian fröhlich. »Der soll mir bloß mit einer Anzeige kommen, dann mache ich publik, dass er auf SM-Spielchen steht. Wenn ich den Bubi auf dem Kiez anrufe, schwört der sofort, dass sich der bisexuelle Wolfhard öfter mal mit ihm getroffen hat, um sich den Arsch versohlen zu lassen.« Er grinste Imogen an. »Wofür gibt’s das Internet?«
    Imogen war das alles gar nicht recht.
    »Wir machen uns doch strafbar«, sagte sie immer wieder. »Wenn er zur Polizei geht.«
    »Nun hör schon auf«, sagte Tizian, der Imogen, wie ihr gerade auffiel, schon seit einiger Zeit einfach duzte, was ihr aber egal war. Dann duzte sie ihn eben auch.
    »Lass uns jetzt lieber gehen.« Tizian nickte ihr aufmunternd zu.
    Er starrte auf die ganzen Koffer, Kisten und Tüten. »Du hast ganz schön viel Kram.«
    »Entschuldige bitte mal«, sagte Imogen. »Wer hat denn gesagt, ich soll so viel wie möglich mitnehmen?«
    »Ist ja schon gut.«
    Sie hatten wirklich alles eingepackt, was Imogen wollte. Schon fünfmal waren sie runtergegangen und hatten den Sprinter beladen, den Tizian sich von einem dubiosen Freund, der angeblich im Keller eines Puffs wohnte, geliehen hatte. Der tätowierte Fahrer saß derweil im Wagen und hielt ein Nickerchen. Neben ihm lag eine Fachzeitschrift, die Einpflanzzeiten von Blumenzwiebeln und Tipps für den Kauf vom richtigen Gartenwerkzeug als Titelthema hatte.
    Eine Ewigkeit später waren sie endlich fertig. Jetzt befanden sich in der Wohnung nur noch Sachen, die Imogen nicht wollte, zum Beispiel ein widerlicher Billigdruck von Picasso und dieses fürchterliche Bild mit den zerlaufenden

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