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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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wurde rot. »Natürlich nicht. Ich wollte nur nett sein.«
    Sie wollte wirklich nur nett sein und Caroline zeigen, dass sie sich freute und Gedanken machte. Sie würde auch mit Berti ein Sparbuch für die Babys anlegen, das war ja wohl klar.
    »Also«, Caroline kritzelte was auf ihren Block. »Sechs Uhr bei Kjell vor dem Haus, warten, bis er losschlurft, klingeln bei der Mutter.«
    »Was willst du denn da sagen?«, fragte Imogen. »Da wird doch immer im Fernsehen ein Aufruf gemacht.«
    »Ja, darauf will ich ja hinaus. Ich will die Frau dazu bringen, ihr Söhnchen da anzumelden. Es ist zwar kurzfristig, aber das kriegen wir schon hin.«
    »Was ist, wenn sie Nein sagt?«
    »Ich arbeite beim Privatfernsehen, ich weiß, wie man die Leute manipuliert.«
    Dem hatte Imogen nichts entgegenzusetzen.
    »Also diese Brötchen«, sagte Tizian und sah den Schinken verliebt an. »Schon wieder alle weg. Ich könnte noch ein paar vertragen.«
    Elsa stand seufzend auf. »Ich habe nur noch Brot.«
    »Ach, das macht doch nichts. Ein ehrliches Stück Roggenvollkornbrot, das hat was«, sagte Tizian glücklich.
    »Sagen Sie mal, Herr von Caldenberg«, entgegnete Elsa. »Eigentlich könnten Sie auch gehen. Ihre Mitarbeit ist ja nun gar nicht mehr nötig. Für die Angelegenheit mit Imogens Mann danken wir Ihnen herzlich, aber nun ist ja alles geklärt.«
    Hinter dem Rücken drückte Elsa heimlich beide Daumen. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl würde Tizian doch verstehen. Er konnte doch unmöglich hier sesshaft werden. Das hätte ihr gerade noch gefehlt.
    Tizian riss die Augen weit auf. »Das meinen Sie nicht ernst«, flüsterte er dann mit Jammerstimme.
    Herr Sternchen, der sich mitsamt seiner Jüngsten ebenfalls zum Dauergast entwickelt hatte, blickte entsetzt zu Elsa. »Das können Sie doch nicht machen«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Er gehört doch zu uns.«
    »Wie, zu uns?« mischte sich Berti ein. Er hatte eigentlich schon aufgegeben, gegen seine neue Wohngemeinschaft anzukämpfen, aber so sehr fühlte er sich Herrn Sternchen und Tizian nun auch nicht verbunden, dass er sie als »zu uns gehörig«, bezeichnen würde. Ihm waren das sowieso auf Dauer zu viele Leute hier. Er hätte gern ein paar ruhige Tage mit Elsa gehabt. Um das Leben neu zu sortieren.
    Herr Sternchen zog die Nase hoch, was wohl wie ein Akt der Verzweiflung wirken sollte. »Wir haben doch nun schon so viel miteinander durchgestanden. Wir waren sogar alle zusammen im Gefängnis. Und Tizian hat sehr geholfen. Ich im Übrigen auch, ich helfe ja immer noch. Und da soll Tizian nun einfach abgeschoben werden? Er soll dieses Haus verlassen, einsam seinen Weg gehen, wohl wissend, dass in den eigenen vier Wänden niemand wartet? Er soll er sich auf sein Sofa setzen, um mit gesenktem Kopf einen Abend zu verbringen, der aus ein paar Broten, einem Glas Milch und einem Fernsehfilm besteht, in dem es um Suizidgefährdete geht? Wollt ihr das? Ist es das, was ihr wollt?«
    Tizian nickte bei fast jedem Wort und sah seinen Mitstreiter dankbar an.
    »Dann bleiben Sie eben«, seufzte Elsa.
    Beruhigt lehnte Tizian sich zurück. »Wie schön«, sagte er. »Gibt es denn jetzt noch was zu essen?«

*
    Jasmin betrat das Café und ging hinter den Tresen, um ihre Schürze umzubinden. Benedikt hatte sie gebeten, kurzfristig für ihn einzuspringen. Er musste dringend zum Arzt, weil er sich einen Wirbel ausgerenkt hatte. Vermutlich hätten sie es nicht ganz so wild treiben sollen, dachte Jasmin. Aber das hatten sie. Und nun würde der Arzt Benedikt hoffentlich schnell kurieren, denn sie freute sich schon so auf heute Abend. Auf Benedikt, sein großes Bett und alles, was sie darin tun würden.
    »Ei, Mädsche, du siehst ja ganz verännert aus«, sagte die Oma und musterte Jasmin nun zum wiederholten Mal. »Wie e rischtisch Frau siehste aus. Was ist denn passiert?«
    »Ach, so dies und das«, sagte Jasmin freundlich. Sie würde einen Teufel tun und der Oma von Benedikt und sich erzählen. Die alte Frau sollte ja keinen Herzinfarkt erleiden.
    Nun stand sie also hier und bediente, war höflich und zuvorkommend, aber nicht duckmäuserisch zu den Gästen. Und zum ersten Mal fiel ihr auf, dass man sie ganz anders behandelte, wenn sie sich anders verhielt. Sie wurde ernst genommen. Das war eine völlig neue Erfahrung.
    Die gemeinsame Zeit mit Benedikt – inzwischen war es schon fast eine Woche – hatte ihr Selbstbewusstsein weiter gesteigert. »Du knabberst ja gar nicht mehr an der Lippe«, hatte er

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