Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
ja auch.«
»Monika, es reicht.« Elsa ging zu ihr und legte eine Hand auf ihren Arm, die Monika aber sofort abschüttelte.
»Sei du bloß nicht so scheinheilig!«, wurde Elsa angeblafft. »Du bist doch eh so hintenrum. Und findest dich so toll.«
»Wie bitte?«
»Ist doch wahr. Jeder sagt das, glaub mal nur. Du hältst dich für die supergeile Karrierefrau und nervst alle mit diesem Gelaber über deine ach-so-perfekte Ehe. Auf mich hast du immer herabgeschaut, bloß, weil ich nicht gearbeitet habe. Das ist doch zum Kotzen, Elsa. Ganz ehrlich. Und ich bin nicht die Einzige, die so denkt.«
Elsa war fassungslos. Ihr Herz machte Sprünge. Was hatte Monika da gesagt? Was war hier eigentlich los? War das die Stunde der Offenbarungen?
»Und um es mal klarzustellen«, redete Monika sich in Rage. »Ihr könnt es verwerflich finden, dass ich mit irgendwelchen Freiern Sex habe. Aber ist es nicht genauso verwerflich, dass mein Mann in den Puff geht?« Sie drehte sich zu Heiner um. »Wenn du jetzt sagst, dass das eine mit dem anderen doch gar nichts zu tun hat, und dass Männer so was nun mal machen, schneide ich dir dein Ding ab.«
»Eigentlich wollten Sie sagen, sein kümmerliches Ding, nicht wahr?«, tönte es verständnisvoll von Tizian.
»Das muss ich nicht noch extra sagen, dass wissen alle hier Anwesenden sowieso.«
»Würden Sie trotzdem meine Frage beantworten?«, bohrte Monika hartnäckig.
»Und würden Sie mir erzählen, warum Sie diesen Berufszweig gewählt haben?«, fragte Tizian.
Monika drehte sich zu ihm um. »Was für eine dämliche Frage. Damit ich endlich mal zu meinem Recht komme«, sagte sie. »Ich brauche hin und wieder auch mal einen Orgasmus.«
»Du hättest eine Affäre anfangen können«, sagte Heiner giftig. »Und sie geheim halten. Dann wäre mir viel Schmach erspart geblieben. In dieser Straße können dich Geschäftsfreunde und meine Mandanten sehen.«
»Ach wirklich? Stell dir vor, ich habe sogar schon welche gesehen. Und nicht nur das. Warum soll ich denn eine Affäre anfangen, wenn deine tollen Freunde sogar dafür bezahlen? Außerdem habe ich so endlich mal eigenes Geld. Du hast mir doch jeden Cent, den ich ausgegeben habe, madig gemacht.«
»Du bist verschwenderisch.«
»Und du geizig.«
»Ich habe für unsere Rente gesorgt.«
»Du hast gesagt, ich muss die Butter bei Lidl kaufen.«
»Wirklich?«, fragte Imogen. »Ist die bei Lidl dauerhaft billiger?«
»Ihren Sarkasmus können Sie sich sparen«, sagte Monika. »Um die Frage abschließend zu beantworten: Ich brauche Orgasmen, ich brauche eigenes Geld und ich brauche Anerkennung.«
»Das Geld hätte ich dir doch gegeben«, rechtfertigte sich Heiner.
»Toll«, sagte Imogen.
Elsa beteiligte sich nicht an dieser sinnfreien Diskussion. Sie war immer noch schockiert darüber, was Monika gesagt hatte. Stimmte das wirklich? Hielten die Leute sie für derart unsympathisch? Eine entsetzliche Vorstellung, schließlich hatte sie einfach nur nett sein wollen. Was war mit den Angestellten in der Firma? Waren die auch total genervt von ihr?
Oder hatte Monika sich das alles nur ausgedacht?
Verdammt! Konnte jetzt endlich mal jemand kommen und sie aus dieser verdammten Zelle holen?
Sie ging zu Berti und sah ihn an. »Hat Monika recht?«, fragte sie ihn dann leise und ängstlich. Berti seufzte.
»Teilweise schon. Also manchmal.«
»Geht es dir auch so?«
»Ja, aber das sagte ich ja schon.«
»So direkt nicht.«
»Dann sag ich es jetzt.«
»Warum hast du es mir nicht früher gesagt?«
»Das habe ich doch. Erst kürzlich.«
»Warum nicht früher?«
»Weil du es abgeschmettert hättest. Weißt du, wenn jemand was nicht hören will, dann ist er auch wirklich taub.«
»Ach«, sagte Elsa, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte.
»Hier gerät gerade irgendwie alles aus den Fugen«, sagte Berti. »Das mit Heiner und Monika finde ich unglaublich. Wir haben vielleicht auch unsere Probleme. Aber ich bin sehr froh, dass das bei uns nicht so ist. Dass wir uns haben. Egal, was die Leute über dich sagen, und dass du manchmal eine kleine Klugscheißerin bist.«
»Ach«, sagte Elsa wieder und merkte, dass ihr Tränen in die Augen schossen. »Ja, das finde ich auch.«
»Ich weiß, dass ich dich oft alleingelassen habe.« Berti schüttelte den Kopf. »Das war nicht richtig. Ich hätte öfter da sein sollen.«
»Nein, du brauchtest ja auch deine Freiräume.«
»Und was ist mit dir?«
»Ich bin doch selbst schuld. Ich habe ja nie
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