Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
irgendwann gemeint.«
»So was tun doch nur kleine Mädchen«, hatte Jasmin erwidert, um sich dann in Gedanken schnell bei Ana zu entschuldigen. Immerhin hatte sie ihr und Christian Grey eine Menge zu verdanken.
Jetzt nahm sie den Erdbeerkuchen, brachte ihn nach draußen, und die Gäste bedankten sich freundlich. Nachdem sie am Nebentisch eine neue Bestellung aufgenommen hatte, blieb Jasmin einen Moment lang stehen, schaute in den blauen Himmel und atmete die frische Luft ein. Dann ging sie Richtung Küche zurück, und da stand auch schon Benedikt und hob den Daumen als Zeichen dafür, dass alles okay war mit dem Wirbel. Plötzlich überkam Jasmin ein unbekanntes Gefühl. Ein schönes Gefühl.
»Du siehst glücklich aus«, sagte Benedikt, der nähergekommen war.
Ja. Das war es. Glück.
Sie war unendlich glücklich.
Und unendlich verliebt.
Und sie war sich unendlich sicher, keinen Coach mehr zu brauchen!
*
»Es gilt das neue Unterhaltsrecht«, sagte Heiner böse. Sie saßen bei Elsa und Berti, und es ging schon wieder hoch her.
»Ich pfeife auf Unterhaltsrechte«, blaffte Monika ihren Mann an. »Du wirst bluten. Es gibt nämlich so was wie seelische Grausamkeit, und ich habe genug Freundinnen, die das bestätigen.«
»Ach ja. Das wollen wir dann mal sehen«, giftete Heiner. »Wenn deine tollen Freundinnen vor Gericht erscheinen sollen, werden sie ganz schnell vorsichtig mit ihren Meinungen sein.«
»Das denkst du.« Monika holte ihr Smartphone aus der Tasche. »Hier, bitte, da wurden einige Unverschämtheiten von dir gefilmt. Mit Ton.«
Alle kamen näher und starrten auf das kleine Display, auf dem ein herumkreischender Heiner zu sehen war, der seine heulende Frau aufs Übelste beschimpfte.
»Sag mal, Heiner, das ist doch nicht dein Ernst«, lautete Bertis Meinung, und er schaute den Freund entsetzt an. »So kenne ich dich nun wirklich nicht.«
Heiner sagte gar nichts. Aber dafür war Monika in ihrem Element. »Oh, Moment, ich hab noch mehr«, sagte sie fast freudig erregt und tippte herum, sodass einige Sekunden später der nächste Film ablief. Noch schlimmer als der erste. Hier wurde Monika von Heiner zusätzlich noch als Versagerin beschimpft, und ihr wurde angeraten, sich einsargen zu lassen, damit niemand ihre widerliche Visage mehr sehen musste.
Elsa reichte es nun definitiv.
»Raus!«, rief sie.
»Richtig so«, sagte Heiner hämisch und deutete auf seine Frau. »Raus, raus, raus!«
Berti ging auf ihn zu. »Elsa meint dich«, sagte er, noch immer fassungslos. »Und sie hat recht. Verlass sofort unser Haus. Auf der Stelle.«
Heiner wurde blass. »Sehr witzig. Ich bin dein bester Freund. Wir haben gemeinsam unsere Liebe zum Federvieh entdeckt.«
»Das ist mir so was von egal, Heiner. Aber so was von. Du gehst jetzt und zwar augenblicklich.«
Heiner kniff die Augen zusammen. »Dann hat sie’s also geschafft. Du Miststück!«, schrie er seine Frau an. »Dir zeig ich es. Gar nichts, gar nicht, gar nichts kriegst du.«
Berti hörte nicht mehr zu, sondern schob Heiner kommentarlos Richtung Haustür. Das Krakeelen wurde leiser und verstummte schließlich ganz. Kurze Zeit später kam Berti zurück.
»Den sind wir erst mal los«, sagte er erleichtert.
»Danke«, sagte Monika.
23
»Wie schön Sie es hier haben.« Ehrfürchtig nickend sah Caroline sich im Wohnzimmer von Frau Fuchs um. Insgeheim betete sie, dass ihre Augen sich vor Grauen nicht gleich automatisch schlossen. Der Raum war mit Nippes und Kuscheltieren überladen, und das, was man von den Wänden sah, war nikotingelb. Überhaupt schien alles mit einer Nikotinschicht überzogen zu sein.
Frau Fuchs rauchte Kette. Vor ihr stand ein Playmobil-Lastwagen mit zwei Anhängern. In dem einen befanden sich Streichhölzer und Feuerzeuge, im anderen ein Berg selbstgedrehter Zigaretten. Auf dem Tisch stand eine Zigarettendrehmaschine und drei Aschenbecher, die bis zum Rand mit Kippen gefüllt waren. Schon im Flur hatte Caroline das Bedürfnis gehabt, sofort wieder umzudrehen. In dieser Wohnung schien nie gelüftet zu werden. Sie waren erst seit fünf Minuten hier, trotzdem hatte es Frau Fuchs geschafft, in dieser Zeit bereits drei Zigaretten zu rauchen. Gerade zündete sie mit dem qualmenden Stummel der letzen die nächste an, inhalierte tief, um dann krampfartig loszuhusten.
»Danke. Ich finde es auch sehr schön hier«, sagte Frau Fuchs. »Also, dass die Kollegen so fürsorglich sind, das hätte ich nicht gedacht. Ich sag ihm ja schon lange,
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