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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Willkommen an Bord.« Er schlenderte zu Stellas Büro. Sie saß bereits am Computer, und auf dem Bildschirm war die Vorlage für einen Bestellschein zu sehen.
    »Den hier werde ich Ihnen ausfüllen – um Zeit zu sparen. In dieser Datei befinden sich die ganzen Bestellformulare. Sie brauchen sie nur auszufüllen, mit Datum und Unterschrift, beziehungsweise dem Anfangsbuchstaben Ihres Namens versehen und dann ablegen.«
    »Hm.« Neugierig sah er sich im Büro um. Im Gegensatz zu früher, als Roz das Büro benutzt hatte, war der Schreibtisch perfekt aufgeräumt. Und weder auf dem Boden, noch auf den Stühlen lagen Kartons oder Bücher herum.
    Schade, dachte er. Ihm hatte das kreative Chaos gefallen.
    »Wo ist denn das ganze Zeug hin?«
    »Dorthin, wo es hingehört. Das waren die Steine Nummer A-23, Durchmesser vierzig Zentimeter, nicht?«
    »Mhm.« Er nahm das gerahmte Foto von ihrem Schreibtisch, auf dem die Jungen und der Hund abgebildet waren. »Nett.«
    »Ja. Sind die Steine für Ihren persönlichen Gebrauch oder für einen bestimmten Auftrag?«
    »Seien Sie doch mal etwas lockerer, Rotschopf. Oder können Sie das nicht?«
    »Nein. Das ist uns Yankees nicht möglich.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Hm.«
    »Wissen Sie eigentlich, wie satt ich es habe, ständig als ›die Yankee‹ bezeichnet zu werden, als sei das eine außerirdische Rasse oder eine Krankheit? Die Hälfte der Kunden starren mich an, als käme ich von einem anderen Planeten, womöglich sogar in feindlicher Absicht. Dann muss ich ihnen erzählen, dass ich hier geboren bin, und anschließend alle möglichen Fragen beantworten – weshalb ich weggezogen und warum ich zurückgekommen bin, wer meine Verwandten sind und so weiter. Und das alles, bevor ich auch nur einen Handstrich getan habe. Herrgott noch mal, ich komme aus Michigan, nicht vom Mond, und der verdammte Bürgerkrieg ist schon eine ganze Weile her!«
    Yeah, genau wie die blaue Lupine. »Wer redet denn hier von Krieg, Schätzchen? Und hey, wenn man Sie etwas piesackt, können Sie ja richtig locker werden.«
    »Nennen Sie mich nicht Schätzchen!«
    »Weiter so, Rotschopf. So gefallen Sie mir schon besser.«
    »Ach, halten Sie die Klappe! Wie ist das mit den Steinen, privater oder beruflicher Verwendungszweck?«
    »Na ja, kommt darauf an, wie man es sehen möchte.« Grinsend setzte er sich auf die Schreibtischkante. »Sie sind für eine Bekannte. Ich lege für sie einen Gehweg an – die Arbeitszeit geht auf eigene Rechnung. Ich sagte ihr, dass ich das Material besorge und ihr die Rechnung vom Gartencenter vorlege.«
    »Dann werden wir privaten Verwendungszweck eintragen und Ihnen Angestelltenrabatt gewähren.« Sie tippte in die Tastatur. »Wie viele Steine?«
    »Zweiundzwanzig.«
    Sie tippte weiter und nannte ihm erst den Preis ohne, dann mit Rabatt.
    Entgegen aller Vorbehalte war er beeindruckt. Er deutete auf den Monitor. »Haben Sie darin ein Rechengenie versteckt?«
    »Das sind nur die Errungenschaften des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Aber Sie rechnen wahrscheinlich noch mit den Fingern.«
    »Ach, ich bin ziemlich flink mit den Fingern.« Zum Beweis veranstaltete er ein kleines Trommelkonzert auf seinem Oberschenkel und ließ Stella dabei nicht aus den Augen. »Ich brauche drei Weymouthskiefern.«
    »Für dieselbe Bekannte ?«
    »Nein.« Ihr indignierter Ton amüsierte ihn. Wenn sie
»Bekannte« als »Geliebte« interpretieren wollte, bitte sehr. Er würde ihr jedenfalls nicht erzählen, dass die Pflastersteine für Mrs. Kingsley waren, seine ehemalige Highschool-Lehrerin. »Die Kiefern sind für einen Kunden. Roland Guppy – ja, Guppy wie der Fisch. Sie werden ihn sicher in ihren umfangreichen, geheimnisvollen Dateien aufspüren. Wir haben vergangenen Herbst einen Auftrag für ihn durchgeführt.«
    Als sein Blick auf die Kaffeemaschine mit der halb vollen Kanne fiel, stand er auf, nahm sich eine Tasse und schenkte sich ungefragt ein.
    »Fühlen Sie sich wie zu Hause«, bemerkte Stella trocken.
    »Danke. Ich hatte ihm damals Weymouthskiefern als Windschutz vorgeschlagen. Er hat hin und her überlegt und sich erst jetzt entschieden. Gestern hat er mich zu Hause angerufen. Ich versprach ihm, ich würde die Bäume besorgen und bei ihm einpflanzen.«
    »Dafür brauchen wir einen anderen Bestellschein.«
    Er probierte den Kaffee. Nicht schlecht. »Irgendwie habe ich das geahnt.«
    »Dann sind also nur die Pflastersteine für Ihren persönlichen

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