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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Natürlich nur, wenn es Ihnen zeitlich passt.«
    »Donnerstag?« Er hatte sich für den Fall, dass sie das Thema zur Sprache bringen sollte, schon eine Ausrede überlegt: Im Moment stecke er bis zum Hals in Arbeit, sie würden den Ausflug auf unbekannte Zeit verschieben müssen.
    Doch da war sie nun, kniete auf dem Boden mit ihren verfluchten roten Locken, in denen sich die Sonne verfing. Mit diesen blauen Augen, dieser kühlen Yankee-Stimme.
    »Klar, Donnerstag passt prima. Soll ich Sie hier oder am Haus abholen?«
    »Hier, wenn es geht. Welche Zeit schwebt Ihnen vor?«
    »So gegen ein Uhr? Dann habe ich zum Arbeiten noch den ganzen Vormittag Zeit.«
    »Ein Uhr ist ausgezeichnet.« Sie stand auf, streifte die Handschuhe ab und legte sie ordentlich auf die Schubkarre. »Ich muss noch rasch den Preis für die Blumentöpfe ausrechnen und für Sie ein Bestellformular ausfüllen. Falls die Dame die Töpfe nicht haben will, bringen Sie sie einfach wieder zurück.«
    »Sie wird eher nach mehr verlangen. Erledigen Sie ruhig Ihren Bürokram.« Er zog einen zerknüllten Zettel aus der Hosentasche. »Meine Bestellliste. Ich werde jetzt aufladen.«
    »Gut. In Ordnung.« Sie ging nach drinnen. Das Kribbeln war von ihren Schulterblättern zu einer Stelle unter ihrem Bauchnabel gewandert.
    Es war kein Rendezvous, mahnte sie sich, nicht einmal eine richtige Verabredung. Es war eine Geste. Eine Geste des guten Willens auf beiden Seiten.
    Und jetzt mussten sie die Sache irgendwie durchstehen.

NEUNTES KAPITEL
    »Wieso ist heute Donnerstag?«
    »Der Tag hat etwas mit Donar zu tun, dem nordischen Donnergott.« Verlegen grinsend zuckte Hayley die Achseln. »Ich weiß eine Menge überflüssiger Dinge. Doof, aber so ist es nun mal.«
    »Eigentlich habe ich mich nur laut darüber gewundert, dass wir heute schon Donnerstag haben. Und der Tag ist wirklich nach diesem Donar benannt?« Stella begutachtete sich gerade im Spiegel des Personalwaschraums.
    »Ganz sicher.«
    »Ich werde mich auf Sie berufen. So.« Sie drehte sich zu Hayley um. »Wie sehe ich aus?«
    »Super.«
    »Nicht zu aufgemotzt?«
    »Nein, genau richtig.« In der Tat sah Stella in der schlichten grauen Hose und dem eng anliegenden schwarzen Pulli, der ihre weiblichen Formen betonte, geradezu umwerfend aus. Hayley beneidete Stella um ihre Figur, da sie selbst, wenn sie nicht gerade schwanger war, eher knabenhaft gebaut war.
    »Der Pulli macht eine klasse Figur«, fügte sie hinzu.
    »O Gott!« Entsetzt kreuzte Stella die Arme vor der Brust. »Ist das zu provakativ? Zu busenbetont?«
    »Nein.« Lachend zog Hayley Stellas Arme nach unten. »Reden Sie sich ja nichts ein. Außerdem haben Sie einen tollen Busen.«
    »Es ist albern, aber ich bin schrecklich nervös. Ich hasse es, nervös zu sein, und das passiert mir auch nur selten.« Sie zupfte am Ärmel ihres Pullovers. »Warum habe ich mich überhaupt auf diesen Schwachsinn eingelassen?«
    »Es ist doch nur ein ganz normaler Ausflug«, wiederholte Hayley jenen Satz, den Stella ihr unzählige Male vorgebetet hatte. »Also ziehen Sie los und amüsieren Sie sich.«
    »Klar. Sie haben Recht. Wie dumm von mir.« Sie schüttelte den Kopf und ging, gefolgt von Hayley, in den Verkaufsbereich hinaus. »Sie haben ja meine Handynummer.«
    »Jeder hat Ihre Handynummer, Stella.« Hayley warf einen Blick zu Ruby, die belustigt schmunzelte. »Wahrscheinlich hat sie sogar der Bürgermeister gespeichert.«
    »Falls es irgendwelche Probleme geben sollte und weder Roz noch Harper zur Stelle sind, dann zögert nicht, mich anzurufen.«
    »Ja, Mama. Und keine Sorge, vor drei Uhr fangen wir nicht zu saufen an.«
    »Ha, ha.«
    »Und die männlichen Stripper haben auch noch nicht fest zusagt.« Sie blinzelte Ruby zu, die sich vor Lachen bog. »Sie können also ganz entspannt bleiben.«
    »Entspannung steht heute wohl nicht auf dem Plan.«
    »Darf ich fragen, wann Sie das letzte Mal ein Rendezvous  – oh, pardon, ich meine natürlich eine Einladung zu einem Ausflug hatten?«
    Sie schnitt Hayley, die süffisant die Brauen hochzog,
eine Grimasse. »Ich hatte viel zu tun. Das Haus verkaufen, packen, die Möbel unterstellen, mich hier im Süden nach Schulen und Ärzten erkundigen. Da blieb keine Zeit für Verabredungen.«
    »Wahrscheinlich gab es niemanden, für den Sie sich die Zeit nehmen wollten. Das scheint heute anders zu sein.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Wo bleibt er überhaupt ?« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ich wusste, dass er

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