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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unpünktlich ist. Das sieht man ihm einfach an.«
    Als eine Kundin hereinkam, klopfte Hayley Stella auf die Schulter. »Das ist mein Job. Viel Spaß.« Sie ging zu der Kundin hinüber. »Was kann ich für Sie tun?«
    Stella wartete noch einige Minuten, um sich zu vergewissern, dass Hayley mit der neuen Kundin zurechtkam. Auch Ruby bediente gerade zwei Kunden. Nur sie selbst stand völlig nutzlos herum.
    Kurz entschlossen schnappte sie ihre Jacke und ging nach draußen, um dort zu warten.
    Ihre Blumentöpfe machten sich gut. Der gute Absatz von Stiefmütterchen in den letzten Tagen hatte vermutlich etwas damit zu tun. Vielleicht sollte sie vor dem Eingang noch mehr Blumenarrangements aufstellen; zwei mit Blumen bepflanzte Fasshälften wären originell. Und ein paar Hängetöpfe.
    Auf der Suche nach den besten Ausstellungsplätzen spazierte sie herum und machte sich in Gedanken Notizen. Wenn die Kunden sich dadurch zum Kauf inspirieren ließen, lohnte sich die Mühe allemal.
    Als Logan um Viertel nach eins vorfuhr, saß sie auf den Eingangsstufen und schrieb die Ergebnisse ihres Rundgangs in ihr Notizbuch: Welche Blumen wie angeordnet und wie die Arbeit aufgeteilt werden könnte.
    Als er aus dem Pick-up kletterte, stand sie auf. »Ich wurde aufgehalten«, sagte er.
    »Kein Problem. Ich habe die Zeit genutzt.«
    »Ist es für Sie okay, im Pick-up zu fahren?«
    »Klar. Wäre ja nicht das erste Mal.« Sie stieg ein und betrachtete, während sie sich anschnallte, das Wirrwarr aus Zetteln, Skizzen und Berechnungen, die an seinem Armaturenbrett klebten.
    »Ihr Ablagesystem?«
    »Mehr oder weniger.« Er schaltete den CD-Player an, und sofort rockte Elvis mit Heartbreak Hotel los. »Das passt jetzt irgendwie.«
    »Sind Sie ein großer Fan?«
    »Der King verdient nun mal Respekt.«
    »Wie oft waren Sie schon in Graceland?«
    »Puh, keine Ahnung. Alle Besucher von außerhalb wollen dorthin. Wenn man nach Memphis fährt, bedeutet das Graceland, die Beale Street, den Duck-Walk im Peabody-Hotel besuchen und Spareribs essen.«
    Vielleicht könnte sie sich tatsächlich entspannen, dachte Stella. Schließlich führten sie gerade ein ganz normales, zwangloses Gespräch. »Dann kriege ich also endlich mal Spareribs zu essen.«
    Er sah sie an, und obwohl seine Augen hinter der dunklen Sonnenbrille verborgen waren, verriet die Neigung seines Kopfes den ungläubigen Blick. »Sie sind seit ... seit einem Monat hier und haben noch keine Spareribs gegessen ?«
    »Nein. Werde ich jetzt verhaftet?«
    »Sind Sie Vegetarierin?«
    »Nein. Und ich mag Spareribs.«
    »Rotschopf, solange Sie keine Memphis-Spareribs gegessen
haben, können Sie gar nicht mitreden. Leben Ihre Eltern nicht hier? Ich dachte, ich wäre ihnen mal begegnet.«
    »Ja, mein Vater und seine Frau. Will und Jolene Dooley.«
    »Nie Spareribs dort gekriegt?«
    »Ich fürchte nein. Werden die beiden jetzt verhaftet?«
    »Wenn es herauskommt, bestimmt. Aber nett, wie ich bin, verspreche ich Ihnen und Ihren Eltern vorerst Stillschweigen.«
    »Oho, wir stehen also in Ihrer Schuld.«
    Heartbreak Hotel ging in Shake, Rattle and Roll über. Das ist die Musik meines Vaters, dachte Stella. Es war seltsam und irgendwie anrührend, im Auto nach Memphis zu fahren und mit dem Fuß im Takt zu der Musik zu wippen, die ihr Vater als Teenager gehört hatte.
    »Am besten gehen Sie mit Ihren Söhnen zum Spareribsessen ins Reunion«, bemerkte Logan. »Von dort aus können Sie zu Fuß zur Beale Street gehen und die Show ansehen. Aber vor dem Essen müssen Sie unbedingt ins Peabody, damit die Knirpse den Duck-Walk erleben. Kinder sind ganz verrückt danach.«
    »Mein Vater war schon mit ihnen dort.«
    »Tja, das rettet ihn vielleicht vor dem Knast.«
    »Ts.« Es war leichter, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie kam sich ziemlich idiotisch vor, weil sie mehrere Themen vorbereitet hatte, um peinliches Schweigen zu vermeiden. »Haben Sie, abgesehen von Ihrer Zeit im Norden, immer in der Gegend von Memphis gelebt?«
    »Ja.«
    »Es kommt mir komisch vor, dass ich hier geboren wurde, aber keine Erinnerung an diese Jahre habe. Ich
lebe gern hier, und mir gefällt der Gedanke, dass ich mit dieser Gegend irgendwie verbunden bin – auch wenn ich bisher die landestypische Spezialität nicht gekostet habe. Ja, ich lebe gern hier. Und ich arbeite sehr gern für Roz.«
    »Sie ist ein Goldschatz.«
    Die Zuneigung in seiner Stimme ließ sie aufmerken. »Roz schätzt Sie auch sehr. Anfangs dachte ich, Sie beide

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