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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Beziehung, die sie je gehabt hatte.
    Ganz egal, wie sie es nannte, das schlechte Gewissen blieb. Sie würde mit ihren Kindern nicht zu Abend essen, sich nicht ihre Freuden und Nöte anhören.
    Anderseits musste sie nicht jede freie Minute mit ihnen verbringen, sagte sie sich, als sie sich abtrocknete. Das wäre weder für die Kinder gut noch für sie. Und es würde den beiden auch nicht schaden, wenn ihnen jemand anderer das Abendessen servierte.
    Dennoch kam es ihr entsetzlich egoistisch vor, ihre Kinder der Obhut von jemand anderem zu überlassen, damit sie einen Mann treffen konnte.
    Mit einem Mann ins Bett gehen konnte, falls sich die Dinge so entwickeln sollten, wie sie es erwartete.
    Tut mir Leid, Kinder. Mom kann heute Abend nicht mit euch essen. Sie wird stattdessen wilden Sex haben.
    Großer Gott!
    Zwischen Vorfreude und Schuldgefühlen schwankend, klatschte sie sich Creme ins Gesicht.
    Vielleicht sollte sie das Ganze abblasen. Sie ging viel zu schnell vor, und das sah ihr gar nicht ähnlich. Wenn sie Dinge tat, die ihr nicht ähnlich sahen, war das in der Regel ein Fehler.
    Gleichwohl hatte sie mit ihren dreiunddreißig Jahren jedes Recht, eine körperliche Beziehung zu einem Mann einzugehen. Einem Mann, den sie mochte, der sie erregte und mit dem sie erstaunlich vieles gemeinsam hatte.
    Dreiunddreißig Jahre. Vierunddreißig im August, erinnerte sie sich mit einer Grimasse. Vierunddreißig war nicht mehr Anfang dreißig. Es war Mitte dreißig. Mist.
    Okay, darüber würde sie jetzt nicht nachdenken. Sie war einfach eine erwachsene Frau. Das klang besser.
    Erwachsene Frau. Sie schlüpfte in ihr Kleid und begann sich zu schminken. Hm, erwachsene, allein stehende Frau lernt erwachsenen, allein stehenden Mann kennen. Gemeinsame Interessen, ähnlicher Humor. Intensive sexuelle Anziehung.
    Wie konnte man einen klaren Gedanken fassen, wenn man sich ständig vorstellte, wie die Hände eines Mannes ...«
    »Mom!«
    Sie starrte in ihr halb geschminktes Spiegelbild. »Ja?«
    Das Klopfen an der Badezimmertür klang wie Maschinengewehrfeuer.
    »Mom! Kann ich rein? Bitte! Mom!«
    Sie öffnete die Tür und sah Luke vor sich, die Wangen hochrot vor Zorn, die kleinen Hände zu Fäusten geballt. »Was gibt’s?«
    »Er starrt mich an.«
    »Oh, Luke.«
    »Mit diesem Gesicht, Mom. Mit ... dem ... Gesicht.«
    Sie kannte dieses Gesicht sehr wohl. Es war die höhnische, bösartige Grimasse, die Gavin erfunden hatte, um seinem Bruder Angst einzujagen. Und sie wusste verdammt gut, dass er sich diese Fratze vor dem Spiegel einstudiert hatte.
    »Schau ihn einfach nicht an.«
    »Aber dann macht er dieses Geräusch.«
    Das Geräusch war ein zischender Atem, den Gavin, falls nötig, stundenlang durchhielt. Stella war überzeugt, dass selbst der ausgebuffteste CIA-Agent unter der brutalen Macht dieses Lauts zusammenbrechen würde.
    »Okay.« Wie, zum Teufel, sollte sich sie für einen erotischen Abend rüsten, wenn sie hier als Ringrichter fungieren musste? Wütend stürmte sie ins Wohnzimmer, wo sie ihre Söhne hinbeordert hatte, in der irrigen Annahme, sie wären alt genug, um sich zwanzig Minuten in friedlicher Eintracht einen Zeichentrickfilm anzusehen, während sie sich fertig machte.
    Wie dumm von mir, dachte sie.
    Gavin lümmelte auf dem Boden und blickte bei ihrem Eintreten auf. Er wirkte wie die Unschuld in Person.
    Nächste Woche Haare schneiden, schoss ihr angesichts seines sonnenblonden Haarschopfs flüchtig durch den Kopf.
    Er hielt ein Matchboxauto in der Hand und drehte abwesend an dessen Reifen, während auf dem Fernsehbildschirm ein Zeichentrickfilm lief. Neben ihm lagen mehrere andere Matchboxautos auf der Seite oder dem Dach, als hätte es eine Massenkarambolage gegeben.
    »Mom, du guckst so böse.«
    »Ja, ich weiß. Gavin, ich möchte, dass du damit aufhörst.«
    »Ich mach doch gar nichts.«
    Sie spürte, wie sich der Zorn in ihrer Brust zu einem schrillen Schrei zusammenballte und ihre Kehle emporstieg. Unterdrück es!, befahl sie sich. Schluck es hinunter! Sie würde ihre Kinder nicht anschreien, so wie ihre Mutter sie angeschrien hatte.
    »Ich denke, es ist besser, wenn du den Rest des Abends in deinem Zimmer verbringst. Allein.«
    »Ich will aber ...«
    »Gavin!« Sie fiel ihm ins Wort, ehe der Schrei aus ihrer Kehle zu explodieren drohte. Vor Anspannung klang ihre Stimme heiser und belegt. »Schneid deinem Bruder keine Fratzen. Zisch deinen Bruder nicht an. Du weißt, wie ihn das verstört, und genau

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