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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass sie mit ihrer Arbeit fertig war. Den Gästen begegnete er nie.
    Dennoch bekam er jetzt viel mehr vom Hotelbetrieb mit als vorher – und ihm wurde bestätigt, was er längst wusste: dass Hope den Laden perfekt im Griff hatte. Was Organisationstalent betraf, stand sie seinem Bruder Owen in nichts nach.
    Und auch nicht in puncto Effizienz und Planung.
    So schrieb sie auf ihrem Handy Nachrichten an ihre E-Mail-Adresse im Büro. Dass im N&N die Fernbedienung kaputt sei, im W&B etwa Toilettenpapier fehle und in anderen Zimmern Kugelschreiber und Infomappen oder dass irgendwo Glühbirnen erneuert werden müssten. Bei größeren Mängeln machte sie mit ihrem Handy Fotos und schickte sie ebenfalls als Memory an den Büro-PC. Damit ersparte sie sich zusätzliche Wege, denn sie lief auch so genug treppauf, treppab. Um in allen Kühlschränken Getränke nachzufüllen oder um frischen Kaffee für die Gäste bereitzuhalten. All das gehörte schließlich zum besonderen Service des Hauses, auf den man zu Recht stolz war.
    Allerdings fand Ryder, dass diese Gründlichkeit bei ihr zu einer regelrechten Marotte geworden war. Seiner Meinung nach brauchte sie ihre Listen, ihre Planungen wie die Luft zum Atmen. Und genau wie Owen brachte sie an den seltsamsten Stellen irgendwelche Haftnotizen an.
    Unweigerlich klebten überall in ihrer Wohnung die kleinen gelben Zettelchen. Bier ist im Kühlschrank stand zum Beispiel an der Kühlschranktür, als könnte er das Ding nicht einfach aufmachen und nachschauen. Ein andermal forderte ihn ein Zettel, den sie an einem Topf auf dem Herd befestigt hatte, dazu auf: Wenn du Hunger hast, wärm dir einfach die Nudelreste auf.
    Als wäre er sonst nicht auf die Idee gekommen, das zu tun.
    Trotzdem musste Ryder zugeben, dass ihm ihre Fürsorge durchaus sympathisch war. Zum Glück konnte sie auch mal sämtliche Planungen über den Haufen werfen und ganz spontan sein. Beruflich und privat. Sie hatte ihn bereits mit einer Flexibilität überrascht, die er selbst kaum aufbringen würde.
    Nicht zuletzt betraf das ihre Beziehung.
    Bei Hope war er eher darauf gefasst gewesen, dass sie Regeln aufzustellen versuchte. Weit gefehlt. Sie nahm die Dinge einfach, wie sie kamen. Nein, es gab wirklich nichts auszusetzen an ihrem Arrangement, dachte er und baute in dem künftigen Fitnessstudio das nächste Fenster ein.
    Während er noch an sie dachte, entdeckte er sie jenseits des Parkplatzes, wie sie dem Jungen von der Wäscherei beim Heraustragen der gebrauchten Wäsche half.
    Es war beinahe unverschämt, wie frisch und hübsch sie wieder aussah. Ein Anblick, bei dem sich sein Innerstes stets zusammenzog, obwohl er inzwischen weit mehr von ihr kannte als nur die gestylte Fassade.
    Als jemand aus der Haustür kam, drehte sie sich um.
    Es war das erste Juliwochenende, und das Hotel war voll anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstags. Er sah, wie sie lachte und mit drei Frauen scherzte. Am liebsten wäre er zu ihr rübergelaufen.
    »Probleme mit dem Fenster?«
    »Was?« Er drehte sich zu Beckett um.
    Sein Bruder grinste. »O ja, ein durchaus netter Ausblick. Bloß scheint sie gerade nicht viel Zeit für dich zu haben. Clare hat was von sechzehn Gästen für das ganze Wochenende erzählt.«
    »Schließlich ist morgen Feiertag.« Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    »Ja. Die Jungs können es kaum erwarten, das große Feuerwerk zu sehen. Wir wollen früh aufbrechen, dann können sie sich im Park noch austoben, bevor wir für die ganze Familie gute Plätze belegen. Schade, dass Hope arbeiten muss.«
    »Wenigstens kann sie das Feuerwerk vom Balkon aus beobachten.«
    Obwohl er so vernünftig argumentierte, ging ihm die Sache gegen den Strich. Zu den Feiern zum vierten Juli gehörte nun einmal ein Date, und er hätte den Tag gerne mit Hope verbracht. Wenngleich sie offiziell kein Paar waren, käme er nie auf die Idee, sich von jemand anderem begleiten zu lassen. Nicht einmal für ein paar Stunden.
    »Hast du nichts zu tun?«, fragte er Beckett.
    »Ich hab das von Owen gesetzte Soll bis aufs letzte Fenster erfüllt. Was man von dir nicht behaupten kann.«
    Ryder trat einen Schritt zurück. »Vielleicht magst du ja mit Mom sprechen. Wir müssen langsam wissen, welcher Stil und welche Farben ihr für die Geländer hier vorschweben.«
    »Warum ausgerechnet ich?«
    »Weil du Zeit zu haben scheinst.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Außerdem kannst du uns was zu essen holen.«
    »Ach ja?«
    »Ich hab noch eine

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