Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
wirklich ermorden.«
»Da hättest du aber einen weiten Weg«, meinte Frankie lachend. »Die andere Kaufhauserbin war nämlich aus Sydney. Anscheinend leben die beiden in glücklicher transkontinentaler Unternehmensfusion in Australien.«
»Die Welt ist ein Dorf.« Dexter zog die Nase hoch. »Australien ist nur vierundzwanzig Stunden entfernt. Ich könnte ihn trotzdem kriegen.«
»Lass ihn, Dexter – er ist es nicht wert.« Frankie kicherte.
Er schüttelte den Kopf. »Okay, jetzt verstehe ich schon manches besser, und ich kann es dir nicht verdenken, dass du keinem vertraust. Aber mal ehrlich, Männer wie dieser Schleimscheißer Joseph sind die Ausnahme. Natürlich war es scheußlich für dich, dass er offenbar einer von der schlimmsten Sorte war, aber es gibt auch anständige Männer. Jede Menge. Hattest du seitdem denn überhaupt keine Verabredungen?«
»Ach ja, ein paar schon. Aber nur ganz zwanglos und unverbindlich. Männer, von denen ich wusste, dass sie ungefährlich waren und mich nicht verletzen würden – ganz bestimmt nichts Ernsthaftes, und es war auch keiner dabei, der mir wirklich am Herzen lag. Das ist die einzige Art von Beziehung, mit der ich umgehen kann, verstehst du?«
»Ja, aber du solltest …«
Die Kellnerin kam, um das Geschirr des Hauptgerichts abzuräumen. Als sie ihnen die Dessertkarten überreichte, flirteten Dexter und sie wieder miteinander, bis sie davontänzelte.
»Ich bekomme keinen Bissen mehr herunter, wirklich schade.«
Frankie blickte auf die Liste köstlicher und ausgefallener Nachspeisen hinab. »Ach sieh mal, hier steht, alle Desserts werden von Ella zubereitet – jetzt erinnere ich mich, sie war bei Dewberry’s Dinners die Nachtischspezialistin. Oh, Haselnussbaisers mit Irish Cream klingt unglaublich lecker, findest du nicht? Eigentlich glaube ich, das könnte ich gerade noch schaffen.«
»Hauptsache, du übergibst dich nicht in meinem Mercedes.«
»Wie wäre es, wenn wir uns eine Nachspeise teilen?«
»Okay.«
»Du bist ja leicht rumzukriegen.« Frankie lachte. »Wie auch immer, nun habe ich dir mein Herz ausgeschüttet, jetzt bist du an der Reihe.«
Dexter schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Nicht heute Abend. Und ich hoffe, du quälst dich nicht mehr damit. Du konntest ja überhaupt nichts dafür …« Er brach ab und bestellte bei der hübschen Kellnerin mit unveränderter Charmeoffensive das gewünschte Dessert.
Als sie gegangen war, sah er Frankie wieder an und griff nach ihrer Hand. »Und überhaupt, in wen man sich verliebt, kann man sich ja schließlich nicht aussuchen, wie ich leider nur allzu gut weiß.«
22. Kapitel
»Was bist du für ein kluges Mädchen«, sagte Brian bewundernd zu Cherish, als sie sich an einem grauen und bitterkalten Spätnachmittag in Winterbrook ihren Weg durch die Massen bahnten, die zu den letzten Weihnachtseinkäufen unterwegs waren. »Deine Idee ist noch viel besser als meine.«
Cherish, in ihren verblichenen rehbraunen Mantel gemummelt und die graubraune, gestrickte Wollmütze tief in die Stirn gezogen, errötete. Seit Jahren hatte niemand sie mehr ein Mädchen genannt und klug überhaupt noch niemand. Nicht einmal ihre Eltern.
»Es schien mir einfach nur folgerichtig«, sagte sie, hin und her gestoßen von den unzähligen Menschen, die alle nur rasch etwas – irgendetwas – für ihre Lieben kaufen und vor Einbruch der Dunkelheit aus der sibirischen Kälte kommen wollten. »Ich meine, wenn wir beide Weihnachten allein verbringen und uns selber Geschenke kaufen, dachte ich, wäre es doch sehr viel sinnvoller, wenn wir uns gegenseitig welche besorgen. Auf diese Weise haben wir am Weihnachtsmorgen wenigstens ein paar Überraschungen, nicht wahr?«
»So ist es, Cherish«, sagte Brian vergnügt. »Also, wir geben beide genau die Geldsumme aus, auf die wir uns geeinigt haben, okay? Nicht mehr und nicht weniger. Ein Viertel für die Füllung der Weihnachtsstrümpfe und drei Viertel für die anderen Sachen. Und in einer Stunde treffen wir uns wieder, ja?«
Cherish nickte. So viel Spaß hatte sie wirklich seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt.
»Und wir treffen uns in der Cafeteria bei Mason’s, ja, Cherish?«
»Genau in einer Stunde«, bestätigte Cherish vergnügt. »Sollen wir unsere Uhren synchronisieren?«
»Hä?« Brian schaute leicht verständnislos. »Ach so, du meinst, die Zeit vergleichen. Okay, Cherish, nur zu. Wir haben genau eine Stunde, und die beginnt … jetzt.«
Cherish sah Brian nach, wie er sich groß
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