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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Weihnachtsfeier der Seniorengruppe. Du weißt schon, man zieht einen Namen und kauft etwas Passendes für einen Fünfer. Ich habe Alf Braintree gezogen.«
    »Ach herrje – keine leichte Aufgabe. Was hast du für ihn ausgesucht?«
    »Badeperlen.«
    Cherish nahm einen kleinen Bissen von ihrem Scone. Alf Braintree war nicht gerade berühmt für übertriebene Körperpflege. »Ähm, ich wusste gar nicht, dass es auch Badeperlen für Männer gibt.«
    »Gibt es auch nicht. Ich habe ihm Schwarze Rose im Resteladen gekauft. Wie auch für dich immer.«
    Cherish kaute ihr Scone. Darauf gab es wirklich nichts zu erwidern.
    »Also«, Biddy spähte über den Rand ihrer Teetasse, »auf wen wartest du?«
    Cherish, die immer dazu angehalten worden war, die Wahrheit zu sagen, sah keinen Anlass, dies jetzt nicht zu tun. »Brian.«
    »Brian? Brian vom Kebabwagen? Der bekloppte alte Brian?«
    »Brian ist weder alt noch bekloppt«, widersprach Cherish heftig. »Brian ist ein sehr netter Mann.«
    Biddy kicherte schrill. »Tja, das fand Rita Radbone offenbar auch eine Zeit lang, bevor sie sich mit dem fetten Ray Valentine zusammengetan hat. Nun, wenn es dir nichts ausmacht, anderer Leute Abgelegtes zu übernehmen …«
    »Biddy!« Cherish spürte, wie ihre Wangen flammend rot wurden. »Wie kannst du so etwas nur sagen?! Brian und ich sind Freunde. Einfach nur Freunde.«
    Biddys Kopftuch nickte. »Natürlich seid ihr nur Freunde. Nicht einmal der bekloppte Brian wäre so bescheuert, mit einer grauen Maus wie dir mehr als befreundet sein zu wollen. Schon gar nicht nach einer Kostprobe der losen Sitten unserer liederlichen Rita.«
    »Biddy!« Cherish war nun wirklich wütend. Sie verlor selten die Beherrschung, und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Ihre Mutter hatte immer gesagt, eine Dame dürfe nie in der Öffentlichkeit die Beherrschung verlieren. »Jetzt reicht es aber! Ich finde wirklich, du solltest dich an die Regel halten: Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sagt man lieber gar nichts. Und ich möchte dich bitten zu gehen, sobald du deinen Tee ausgetrunken hast.«
    Biddy lachte. »Bevor Brian eintrifft? Damit du nicht doch noch herausfindest, dass ich die Wahrheit sage? Ach, Cherish, du kennst mich ja, ich nenne die Dinge nun einmal beim Namen. Außerdem«, Biddy beugte sich über den winzigen, vollgestellten Tisch, »habe ich dir sehr viel Wichtigeres zu erzählen, als die Zeit mit Gesprächen über Rita Radbones abgelegte Liebhaber zu verschwenden. Liebe Güte, bei dem Thema säßen wir hier ja noch bis weit ins neue Jahr hinein.«
    Cherish seufzte schwer.
    Biddy fuhr unbeeindruckt fort. »Es trifft sich wirklich gut, dass ich dich hier sehe. Ich wollte heute Abend sowieso bei dir vorbeischauen.«
    Cherish runzelte die Stirn. In ihrer Welt schaute niemand bei einem anderen vorbei, ohne sich vorher anzumelden. »Wolltest du? Wieso?«
    »Um dich zu warnen, dass du in dieser Boutique auf der Hut sein solltest.« Biddys Augen funkelten voller Bosheit. »In diesem Geschäft, das du so großartig findest. Und dieser Francesca Meredith, die du anscheinend für eine Heilige hältst, solltest du auch nicht trauen. Nimm dich nur in Acht, Cherish.«
    »Warum in aller Welt sollte ich mich vor dem Geschäft und Frankie in Acht nehmen?« Cherish runzelte die Stirn. »Wirklich, Biddy, du bist manchmal ganz schön gehässig, weißt du? Warum um Himmels willen sollte ich mir wegen Frankie oder dem Geschäft irgendwelche Sorgen machen?«
    »Weil, und das habe ich aus erster Quelle, es dort spukt.«
    Cherish, die sonst immer darauf achtete, öffentlich keine Gefühlsausbrüche zu zeigen, lachte laut auf. »Oh, Biddy! Du bist wirklich zum Schießen. Nein, sag nichts – du hast dich mit Maisie Fairbrother unterhalten, stimmt’s?«
    »Ja, das habe ich in der Tat. Soll das etwa heißen, du weißt Bescheid?«
    »Bescheid worüber?«
    »Dass Frankie vor nicht allzu langer Zeit Maisie einbestellt hat, um eine Art Geisterbann oder Exorzismus durchzuführen?«
    Cherish seufzte. »Nein, das wusste ich nicht. Und du auch nicht. Aber wir beide kennen Maisie. Und die, nun ja, neigt in solchen Dingen schließlich schwer zu Übertreibungen. Tut mir leid, Biddy, aber ich glaube, das ist nur wieder so eine von Maisies aufgebauschten Geschichten. Sie kommt viel zu selten aus der Wohnung und hat viel zu viel Fantasie, von unausgefüllter Zeit ganz zu schweigen. Wir wissen doch beide, dass sie es noch nie wirklich geschafft hat, mit, tja, einem Toten in

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