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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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hätte. Sie wusste nicht einmal, ob er in Kingston Dapple blieb. Er hatte gesagt, er führe nicht fort, aber vielleicht überlegte er es sich ja auch noch anders. Vielleicht würde er, so wie Lilly gestern, in wärmere Gefilde fliegen, wo er dann eine leidenschaftliche Urlaubsromanze mit irgendeiner sonnengebräunten, Sarong tragenden, attraktiven ungebundenen Frau hätte.
    Vielleicht würde er auch wirklich daheim bleiben, in der höchstwahrscheinlich gar nicht so trostlosen Einzimmerwohnung, und seine zahlreichen hiesigen Eroberungen würden sich bei Weihnachtsbesuchen die Klinke in die Hand geben.
    Mit einem tiefen Seufzer hängte Frankie Mantel und Schals auf.
    »Warum machst du so ein langes Gesicht, Spätzchen?« Ernie lehnte an der Theke. »Es ist Weihnachten.«
    »Ich weiß.« Frankie schaltete die Kasse und den Computer ein und versuchte, nicht hinzuhören, was Mud übers Einsamsein an Weihnachten sang. »Und verglichen mit deinem Fest sollte ich mich wirklich glücklich schätzen. Entschuldige.«
    »Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen, Spätzchen. Was bedrückt dich denn? Hast du noch nicht alle Weihnachtsgeschenke eingekauft?«
    »Oh, die sind alle besorgt. Und eingepackt und abfahrbereit in mein Auto geladen. Nein, ich habe gerade an Dexter gedacht.«
    »Und Dexter macht dich traurig, Spätzchen?«
    »Nein, tut er nicht. Das ist ja das Problem. Er macht mich glücklich. Sehr glücklich sogar.«
    »Und du machst ihn auch glücklich, Spätzchen. Ich habe euch beobachtet, vergiss das nicht.«
    Frankie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, aber es ist kompliziert. Wir haben beide so viel Unbewältigtes in unserer Vergangenheit – und ich habe nicht die leiseste Ahnung, was es bei ihm ist, aber was auch immer es sein mag, es war ziemlich schlimm, das merke ich einfach. Meine Geschichte hab ich ihm inzwischen erzählt, aber weil ich genau weiß, wie er ist, werde ich ihm ja doch nie vertrauen können.«
    »Klingt ganz schön verzwickt, Spätzchen.« Ernie spitzte die Lippen. »Ich muss schon sagen, zu meinen Zeiten war es sehr viel einfacher. Man fand sich in jungen Jahren und blieb zusammen. Es gab nicht lauter so – wie nennst du das – Altmüll?«
    »Altlasten.«
    »Ja, das meinte ich. Altlasten. Man lernte einfach jemanden aus der näheren Umgebung kennen, zum Beispiel beim Tanzen so wie Achsah und ich, man warb eine Weile umeinander, und dann heiratete man. Wenn man mit fünfundzwanzig noch nicht verheiratet war, galt man allgemein als sitzen geblieben. Und kaum jemand hat sich scheiden lassen – meistens konnte man sich das gar nicht leisten –, und so wurstelte man sich irgendwie miteinander durch, in guten wie in schlechten Zeiten. Mit meiner Achsah waren es allerdings überwiegend gute Zeiten. Sie war einzigartig.«
    Frankie wollte seinen Arm tätscheln, merkte dann aber, dass sie ihn ja gar nicht anfassen konnte, und zog die Hand wieder zurück. »Ach Ernie, es tut mir so leid. Und manchmal wünschte ich, ich wäre in deine Zeit hineingeboren worden. Es klingt alles so viel einfacher.«
    Ernie lachte. »Nun, in dieser einen Hinsicht war es das, aber wir kennen schließlich alle nur das, was wir kennen, nicht wahr? Ich finde, der junge Dexter ist ein toller Kerl, und ich finde, du solltest ihm vertrauen. Ist natürlich nur meine bescheidene Meinung. Ich verstehe nicht, was dich eigentlich an ihm stört.«
    Dass er Unmengen anderer Frauen hat, dachte Frankie, und viel zu viele Geheimnisse, und dass in Oxford irgendetwas Schreckliches passiert ist und er irgendeine Frau wahnsinnig, wahrhaftig und von ganzem Herzen geliebt hat, und die Tatsache, dass er nichts als ein absolut hinreißend attraktiver Taugenichts ist, der mir das Herz brechen wird – mal wieder.
    Sie lächelte Ernie zu. »Ach, lass uns das Thema wechseln. Ich werde noch verrückt, wenn ich länger darüber nachdenke. Aber ich wünschte doch, ich wäre viele Jahre früher zur Welt gekommen und hätte ihn beim Tanzen kennengelernt, so wie du deine Achsah, und müsste mich nicht mit lauter solchen Problemen herumplagen.«
    Ernie seufzte. »Hoffentlich entwickelt sich für dich alles zum Besten, Frankie, das hoffe ich wirklich. Wie ich auch hoffe, dass für mich und Achsah alles gut wird. Oh, ich will mich nicht beklagen. Ich weiß, dass du uns früher oder später helfen wirst. Du hattest wohl noch kein Glück bei der Suche nach einem geeigneten Medium?«
    »Nein, leider nicht. Sowohl Dexter als auch ich haben im Internet

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