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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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bin ich wieder da.«
    Was werden die anderen denken, wenn sie mich mit einem Pflänzchen hantieren sehen? »Du hast Recht, Nando, eigentlich kann ich sie mir dann ja zu Hause anschauen. Doch eines könntest du noch für mich tun. Ich habe Fotos von Blüten, wir haben zwar unsere Experten, aber deine Meinung würde mich trotzdem interessieren.« Wir gehen zum Schreibtisch zurück, und ich bedeute ihm, er solle sich wieder setzen.
    »Ich habe bisher wenig mit Kamelien zu tun gehabt, nur im letzten Frühjahr, in Pegli, in der Villa.«
    »Welche Villa?«, frage ich und krame in meinen Papieren.
    »Villa Pallavicini, dort gibt es Gewächshäuser und einen Kamelienwald. Es war in der Blütezeit, ich bin hingegangen, weil sie so schön sind. Das ist ein unglaublicher Anblick.«
    Während ich ihm die Fotos vorlege, muss ich fast lachen. Einmal sind Francesca und ich zur Villa hinausgefahren und haben gestritten. Ohne dass es uns bewusst war, haben wir schon viele Kamelien gesehen.
    Foto A: aus der Hand der Gualtieri, drei verschiedene Aufnahmen;
    Foto B: aus dem Buch Eine Privatsache , auch drei Aufnahmen;
    Foto C: aus der Hand der Lotti, dito;
    Foto D: aus dem Buch Emma , dito.
    Die Fotos sind völlig gemischt, zwölf Fotos, von denen er annehmen könnte, dass sie zwölf verschiedene Blüten zeigen. Die Zuordnungen A, B, C und D stehen auf der Rückseite.
    Er geht besonnen vor, teilt die Fotos in zwei Packen. Sechs links, sechs rechts, ohne Zögern. Er sieht mich an und zeigt auf den linken Packen: » Camellia japonica , doch das sind sie alle, alle zwölf. Die hier nennen wir Gärtner weiße gefüllte Blüten, sie sind wunderschön und sehr widerstandsfähig. Ich glaube, dass es zwei verschiedene Exemplare sind, bei der Blüte sind da kleine Unterschiede, auch wenn sie gleich weit in der Blüte sind. Das ist wie bei den Menschen, wir sehen ja auch nicht alle gleich aus, als kämen wir aus einer Puddingform.«
    Ich muss an mich halten, um nicht zu lachen, denn auch bei mir zu Hause hat man das gesagt, habe es seit Ewigkeiten nicht gehört. »Wie würdest du sie aufteilen?«
    Mit großer Sicherheit legt er drei Fotos auf die eine und drei auf die andere Seite. »Aber sie gehören zur selben Sorte, beide haben sie eine gefüllte Blüte.« Er nimmt sich den Stapel auf der rechten Seite vor. »Eine Sorte mit einfacher Blüte. Aber auch hier verschiedene Blüten.« Auch diesen Packen teilt er in zwei Stapel zu je drei Fotos. Dann zieht er die Hände zurück.
    Ich drehe die Fotos eines nach dem anderen um: Er hat die Blüten ganz richtig zugeordnet.
    Ich zeige auf A: »Die hier?« »Gefüllte Blüte«. Und so weiter, Stapel für Stapel. Beim ersten Mord hatte ich das Anrecht auf eine gefüllte Blüte, und beim zweiten auf eine … »Wie hast du gesagt, nennt die sich?« »Einfache Blüte.«
    Ich weiß nicht, wozu das gut ist, wie auch immer … ja! … wie auch immer! … Ich habe nun einen Zweifel weniger, doch ein anderer folgt auf dem Fuße. »Gibt es nur diese?« Ich habe mich nicht klar ausgedrückt und präzisiere: »Wie viele Sorten gibt es denn?«
    Er zählt an den Fingern ab. »Ich weiß es nicht genau: rosa, rot, verschiedenfarbig. Die weißen sind aber die schönsten.«
    Wenn es für jede Sorte einen Mord gibt, dann habe ich wenig zu lachen. »Ich kenne jemanden …« Ich reiße mich zusammen und versuche wieder, mich auf Nando zu konzentrieren. »Ich kenne jemanden, der an der Uni arbeitet. Einer wie ich, nur ein Arbeiter, aber er arbeitet mit denen zusammen, die was davon verstehen. Er kann mir bestimmt sagen, wie viele Sorten es gibt.«
    »Ja, natürlich, die Uni. Das ist eine hervorragende Idee.« Und ich bin nicht darauf gekommen. »Du hast mir da einen sehr guten Tipp gegeben. Aber ich werde mich selbst darum kümmern.« Ich stehe auf. »Du hast mir sehr geholfen, ganz ehrlich.«
    Er geht hinaus. Ich schaue Anselmi an und warte auf eine spitze Bemerkung. Nein, dazu ist er nicht der Typ. Aber er ist belustigt, ja.
    »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Nein, nein, Commissario.« Er sieht auf das Blatt, das er vor sich liegen hat. »Das scheint mir eine gute Spur zu sein. Ich habe ein paar Kopien machen lassen, die können wir ein bisschen herumzeigen. Der Mörder«, er benutzt immer noch die männliche Form, »hat viel Aufwand betrieben, irgendjemandem wird er wohl aufgefallen sein.«
    Ich zähle an den Fingern ab: »Die Nachbarn der Gualtieri, ihre Schwester, auch wenn die wenig glaubwürdig ist. Die Nachbarn der Lotti

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