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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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und ihre Tochter. Die Geschäfte, die Verkäuferinnen bei Romanengo, aber schicken Sie nicht schon wieder Ravazzi, der hat schon Übergewicht. Das Tropicana …« Da könnte ich ja hingehen. Ein Ambiente, in dem ich mich wohlfühle. »Zu Romanengo gehe ich«, sage ich jedoch, »und Ravazzi schicken wir ins Tropicana.«
    »Damit er mal rauskommt. Ein bisschen Bewegung wird ihm guttun.« Die seltenen Sticheleien Anselmis erstaunen mich immer wieder, in positiver Hinsicht. Denn wenn man ihn so anschaut, denkt man eher an einen toten Fisch. Ich schaue auf die Uhr, habe mein Zeitgefühl verloren.
    »Es ist fünf, Commissario.« Er hat meine Geste erraten. »Seit Sie hier sind, haben Sie keine einzige Pause gemacht.« Das stimmt, auch den Kaffee, vielmehr die Kaffees hat er mir gebracht, während ich mit Nando die Fahndungsfotos durchgegangen bin, und zwischendrin ein lasches belegtes Brötchen, während der Zeichner bei der Arbeit saß.
    »Gut, dann gehe ich jetzt zu Romanengo und danach nach Hause.« So kann ich Francesca und Manu noch Pralinen mitbringen. »Wenn etwas dabei herauskommt, was ich allerdings bezweifle, rufe ich an. Das heißt, ich rufe auf alle Fälle an.«
    »Ich bin bis sieben Uhr hier.«
    Draußen herrscht die übliche Betriebsamkeit eines Freitagabends. In den Gassen um den Vico Casana scheint sich die ganze Stadt in konzentrierter Form zu tummeln: schöne Frauen und erfolgreiche Männer in den Geschäften. Dealer und Fixer. Nutten und Transvestiten, zurechtgemacht für ihre Arbeit. Studenten und Hausfrauen. Und alle Farben: wie Weiße gekleidete Weiße, wie Schwarze gekleidete Schwarze, und alles zwischen diesen beiden Extremen. Hin und wieder ein Japaner, vielleicht auch ein Chinese.
    Romanengo ist wie immer. Keine Spur von Chrom und betrügerischen Lampen. Duft nach Schokolade und Vanille. Blaues Papier und edles weißes Geschenkband.
    Zuerst kaufe ich eine Schachtel Pralinen und bezahle. Dann zeige ich meinen Dienstausweis und stelle Fragen.
    »Da war schon ein Kollege von Ihnen da. Wir können uns an nichts erinnern.«
    Keiner sagt jemals sofort, dass er sich an etwas erinnert. Die Menschen ziehen sich immer in die Defensive zurück. Meine Mutter meint, das sei das Erbe jahrhundertelanger Unterdrückung, für mich zeigt sich hier die allgemeine Scheißegalhaltung.
    Meine Mutter: Auch ihr muss ich die Fotos zeigen, sie ist eine Nachbarin der Lotti, und ihr sind die Dinge nicht scheißegal, sie neigt eher zum Gegenteil.
    »Wir haben noch weitere Hinweise.«
    »Ein Foto?«, fragt die jüngste der Verkäuferinnen, eine ansehnliche Brünette um die dreißig. Mariarosa Prati. So stellt sie sich jedenfalls mit einem hübschen kecken Lächeln vor. Rundlich mit einem leckeren Schokoladenduft. Sie hat bestimmt ganz viele Krimis gesehen und fühlt sich jetzt als Hauptfigur.
    »Nein, kein Foto, ein Phantombild.«
    Sie ist überhaupt nicht enttäuscht. »Ein Phantombild?« Ihre Wangen röten sich vor Aufregung.
    »Wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten …«
    Sie sieht zur Kassiererin hinüber, klar, dass die die Truppe anführt. Eine Kopfbewegung in Richtung der hinteren Räumlichkeiten. »Kommen Sie, da sind wir ungestört.« Sie schiebt mich durch eine Tür mit der Aufschrift Eintritt verboten, dahinter liegt ein kleines Büro. Schreibtisch, Karteikasten, Stuhl. Sie deutet darauf.
    »Nein danke.«
    Also setzt sie sich und schlägt die Beine übereinander, sie sind nicht so lang wie die von Francesca, aber auch nicht unansehnlich. Ich gebe ihr die Zeichnung, und sie schenkt mir ein Lächeln.
    Sie knipst die Schreibtischlampe an. Und schweigt.
    »Was soll sie gekauft haben?«
    Ich nehme meine Notizen zur Hand, damit ich nichts Falsches sage, und nenne ihr die Größe der Schachteln und den Preis.
    »Wann?«
    »Das wissen wir nicht genau, es kann letzte Woche gewesen sein oder auch schon vor Monaten. Oder auch noch früher.«
    »Ich arbeite seit Weihnachten hier. Wenn es früher war, kann ich Ihnen nicht helfen.« Sie wirft mir von schrägt unten ein Lächeln zu. »Ihre Arbeit ist bestimmt wahnsinnig aufregend, Commissario.«
    »Aber nie so lecker wie Ihre.« Ja, ich weiß schon. Ich versuche mich zurückzuhalten, aber ich kann nicht umhin, mir vorzustellen, wie es wäre, sie auszuziehen, ob die Haut wohl den Duft von Schokolade und Vanille angenommen hat … Ich zwinge mich, ernst und professionell zu sein: »Erinnern Sie sich an irgendetwas?«
    »Ich habe drei von diesen Schachteln verkauft. Es ist selten,

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