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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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Blick lässt mich nicht einen Augenblick los.
    »Jedenfalls erinnern Sie sich gut daran.«
    »Ja, sehr gut. Eine Frau, sieh mal einer an! Aber auch als Frau wäre sie nichts Besonderes gewesen«, sie streicht sich die Uniform über den Hüften glatt.
    »Sie haben mir wirklich sehr geholfen.« Pause. »Wären Sie vielleicht so freundlich und würden noch auf einen Sprung zu uns kommen, sobald es Ihnen möglich ist …«
    »In die Questura?«
    »In die Questura. Doch keine Angst, es dauert nicht lange. Wir müssen nur Ihre Aussage aufnehmen, und Sie müssen unterschreiben. Gäbe es doch nur mehr so hilfsbereite Bürger wie sie.«
    »Sie sind doch dann da, oder, Commissario? Wissen Sie, bei Ihnen habe ich schon ein bisschen die Angst verloren, ich bin doch so schüchtern, die Schüchternheit vermasselt mir noch alles.« Sie sieht mich an. »Oder ist Ihr Kollege dann da?« Es ist klar, sie meint Ravazzi. »Mit dem kann man ja nicht einmal Guten Tag und auf Wiedersehen sagen. So distanziert ist der.«
    »Keine Sorge, ich werde zusehen, dass Sie mit … so jemandem wie ihm nichts zu tun haben.«
    »Morgen Vormittag habe ich frei, da könnte ich kommen. Sie arbeiten doch auch am Samstag, oder?«
    »Rund um die Uhr geöffnet, samstags wie sonntags.«
    »Also komme ich morgen so um zehn.«
    Endlich draußen. Es kommt mir gar nicht so vor, aber ich bin tatsächlich eine gute halbe Stunde dort gewesen, fast eine Stunde sogar. Die Zeit verfliegt entweder, oder sie vergeht gar nicht.
    Die Akteure wechseln, die Tagmenschen verkriechen sich, während die Nachtmenschen aus ihren Löchern kommen. Und die bunten Kleidungsstücke der Zuwanderer, die die Stadt in eine Kasbah verwandeln. Wie es hier wohl vor ein paar Jahrhunderten ausgesehen hat, als wir noch alle als Moralapostel verkleidet herumliefen?
    Ich rufe Anselmi an, um ihm die schöne Neuigkeit mitzuteilen, und beende das Gespräch mit der Ermahnung, dass er Mariarosa Prati nicht an Ravazzi verweisen soll, sondern an einen passableren Kollegen.
    »Gutes Aussehen ist bei uns aber keine Einstellungsvoraussetzung, Commissario.«
    »Dann kümmern Sie sich um Mariarosa, Anselmi.«
    »Ich habe doch schon graue Haare.«
    »Die machen sexy. Sie wissen wenigstens, wie man die Leute zum Sprechen bringt.«
    »Meine Frau ist aber eifersüchtig.«
    Ich will gerade hinzufügen »meine auch«, doch ich halte mich zurück. »Iachino?«
    »Ja, der kann gehen.«
    Weil er keine anderen Aufträge hat oder weil Anselmi ihn wirklich für geeignet hält? Bei Anselmi kann man nie wissen.
    »Dann also Iachino. Sie organisieren das, in Ordnung, Anselmi?«
    Endlich zu Hause, endlich Manu.
    Mutter und Tochter stehen in der Küche vor dem Spülbecken.
    Als ich eintrete, drehen sie sich mit der gleichen Bewegung um. Meine Frau hat den roten Plastikeimer mit den gelben Enten in der Hand. Mit dem haben wir Sandburgen gebaut, als wir am Meer waren.
    »Was macht ihr denn da?«
    Ich muss das mit meiner Polizistenstimme gefragt haben, denn Francesca antwortet mir mit dem Widerwillen eines Zeugen: »Wir spielen.«
    Und Manu erklärt weiter: »Wir machen einen Brunnen, so einen wie in den Bergen.« Ich bin zu müde, um zu verstehen, was das bedeutet, winke und gehe unter die Dusche.
    Abend.
    Ich weiß, dass Francesca die letzten Neuigkeiten erfahren will, und auch ich will ihr alles erzählen, doch wir warten damit, bis Manu im Bett ist.
    Dann sitzen wir zusammen in der Küche und machen uns den letzten Kaffee des Tages.
    »Damit ist auch das letzte zusammengesetzte Ereignis vorbei. Jetzt können wir es mit dem ersten vergleichen.«
    Ihre Art, mit einem Mord umzugehen, beunruhigt mich ein bisschen, ein Mord ist nicht nur eine Tatsache, er bedeutet Menschen, Blut und Tod. Und Schmerz.
    »Ich habe dir ja gesagt, dass es eine Frau ist.« Sie dreht die leere Tasse in den Händen wie eine Wahrsagerin, die aus dem Kaffeesatz liest. »Eine Frau, die sich als Mann verkleiden kann. Eine Frau, die mit dir in enger Verbindung steht.«
    »Das sind nur du, meine Mutter und Manu.«
    »Tu nicht so blöd. Du weißt selbst, dass wir nicht die einzigen Frauen in deinem Leben sind.«
    »Ihr seid die einzigen, die zählen. Bei den anderen handelte es sich nur um Affären.«
    »Vielleicht nicht für sie.«
    » Fatale Begierde ? Siehst du mich so?«
    »Du bist nicht schlecht. Besser als der im Film.« Pause. »Das wird die viele Übung sein. Aber lassen wir das, kommen wir zur Sache. Um zu tun, was sie tut, hat sie sich auch in der

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