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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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haben.«
    »Nein.«
    Ich würde ihr gerne sagen, dass alles andere Wahnsinn ist.
    »Wir werden vorsichtiger sein, doch wir machen so weiter wie bisher. Lassen wir sie noch ein paar Tage bei deiner Mutter. Denn das will sie ja, sie will uns das Leben unmöglich machen.« Francesca steht auf. »Ich bin müde, ich muss schlafen.« Gästezimmer.
    Der Albtraum ist grauenvoll. So schlimm war es noch nie.
    Ich will aufhören, doch ich töte.
    Fran und meine Mutter stehen einen Schritt von mir entfernt, sie sehen mich an, ich weiß, sie sprechen mit mir, ich weiß, sie flehen mich an, es nicht zu tun, doch ich, ich töte meine Tochter. Ich will es nicht, doch meine Hände gehorchen mir nicht, meine Hände töten.
    Ich töte.
    Am Morgen ist Francesca schon in der Küche, sie muss gerade geduscht haben. Ein höfliches Guten Morgen, sonst nichts.
    »Habe ich dich geweckt?«
    »Nein, Ohrstöpsel.«
    Ich weiß, dass sie die unangenehm findet.
    »Ich musste schlafen.«
    »Ich gehe duschen«, sage ich.
    Ein leichtes Nicken.
    Während ich unter dem Wasserstrahl stehe, sehe ich durch das Riffelglas, wie sie hereinkommt und an die Scheibe klopft. Ich drehe das Wasser ab. »Was ist?«
    »Telefon.« Pause. »Marinetta.«
    Ich steige aus der Dusche, nehme den Bademantel, den mir Francesca reicht, und eile zum Telefon. »Pronto.« Dann schalte ich auf Mithören.
    »Ich habe bei Ihrer Mutter nach Ihrer Privatnummer gefragt, vielleicht ist es ja wichtig. Nicht Margherita, sondern Margarita. Und es ist nicht der Vorname, sondern der Nachname. Dora Margarita. Heute Nacht habe ich ein Kreuzworträtsel gemacht. Berühmter mexikanischer Cocktail auf Tequila-Basis. Ich wusste es nicht, doch als alles ausgefüllt war, stand da: Margarita. Da ist mir blitzartig wieder eingefallen, dass es nicht der Vorname war, und dann kam mir der Vorname Dora. Denn am Anfang haben wir es falsch gemacht und haben Margherita Dora auf die Krankenblätter geschrieben. Und sie hat uns immer wieder geduldig korrigiert.«
    »Danke.«
    »Da ist noch etwas, was ich Ihnen sagen wollte, ich glaube zwar nicht, dass es bei dem Fall weiterhilft, aber Sie hatten mir gesagt, dass Sie etwas über diese Frau wissen wollten. Nur, zwei Kollegen sind krank … Und ich spreche nicht gerne am Telefon.«
    »Soll ich vorbeikommen, wie beim letzten Mal?«
    »Ja, ich sehe auch zu, dass es nicht allzu lange dauert.«
    Ich nehme den Hörer vom Ohr und schaue Fran an: »Vielleicht haben wir es jetzt.«
    »Wann fährst du hin?«
    »Ich gehe auf einen Sprung in die Questura, um Anselmi auf den neusten Stand zu bringen, dann fahre ich zum San Martino. Warum?«
    »Nur so.«
    »Gehst du ins Büro?«
    »Ja, aber heute Nachmittag mache ich früh Schluss und hole Manu ab. Sie fehlt mir.«
    »Vorname: Dora, Nachname: Margarita. Wir finden sie, Commissario. Das Krankenhaus war wirklich eine gute Spur.«
    »Drei Dinge sind zu überprüfen, Anselmi.«
    »Drei? Patienten, Sitte. Und die dritte?«
    »Gehen wir davon aus, dass die anderen Überprüfungen positiv waren: die Adresse von Dora Margarita.«
    »Ja.«
     
    Und ich fahre wieder zum San Martino, jetzt kenne ich den Weg und finde die Station ohne Probleme.
    Marinetta ist im Flur. Sie begleitet den Chefarzt bei seiner Morgenvisite.
    Ich trete näher und zeige meinen Dienstausweis. Bitte darum, mit der Krankenschwester Maria Antonietta Valle in einer laufenden Ermittlung sprechen zu dürfen. Bedanke mich für die Zusammenarbeit.
    Auch dieses Mal ziehen wir uns in das Büro der drei Ärzte zurück.
    Sie kommt gleich zur Sache und ohne sich zur Einleitung eine Zigarette anzuzünden. »Sie hat Ihre Mutter erst am Ende ihres Krankenhausaufenthalts kennen gelernt. Da konnte sie mit den Krücken schon alleine aufstehen. Ich erinnere mich sehr gut daran. Neben ihr lag eine ältere Frau, eine ganz schöne Nervensäge, das sollte man zwar nicht sagen, aber auch wir sind nur Menschen. Sie beklagte sich über alles und jedes und erzählte, dass sie auf einem schlecht befestigten Treppenhausläufer ausgerutscht wäre und dass wir alles, was wir mit ihr anstellten, auf die Rechnung schreiben sollten, denn sie wollte die Hausverwaltung verklagen.«
    »Die Lotti.«
    »Ich erinnere mich nicht mehr an den Namen, aber sehr gut daran, wie nervtötend sie war. Im dritten Bett lag eine Kollegin aus einem anderen Krankenhaus, das keine Orthopädie hat. Eine junge und muntere Frau, die am Meniskus operiert werden sollte. Ich habe sie gestern angerufen, um gemeinsam zu

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