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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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und ein Fleckchen Himmel.
    Die Schwester ist um die fünfzig, kurzgeschnittenes Haar, das einmal blond war, übergewichtig oder vielleicht nur kräftig gebaut. Wie auch immer, sie hebt alleine einen Kranken von siebzig Kilo hoch.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie von der Arbeit abhalte, Signora …« Den Namen habe ich vergessen.
    »Meine Personalien habe ich Ihrem Kollegen gegeben. Für den Bericht. Auch wir haben unseren Ärger mit der Bürokratie. Alle nennen mich beim Vornamen. Marinetta. Sind Sie Emmas Sohn?« Sie kramt in einer Schublade und holt ein zerdrücktes Zigarettenpäckchen hervor. »Zigarette? Dies ist eine Freizone. Alle drei sind Raucher und gute Menschen. Oder schockiert sie das?«
    »Bei meinem Job?«
    »Wissen Sie, Sie ähneln Ihrer Mutter sehr. Als man mir erzählt hat, dass ein gewisser Commissario Mariani kommen würde, ist mir eingefallen, dass Emma Mariani hieß, als sie verheiratet war, und dass sie einen Sohn hat, der bei der Polizei ist.« Sie hat sich die Zigarette angezündet und nimmt einen genussvollen Zug. »Doch dann habe ich mir gesagt, dass das nicht sein kann, doch als ich Sie gesehen habe, gab es keinen Zweifel mehr. Der gleiche Körperbau, die gleichen Hände. Die Gesichtsknochen, der Schädel. Wissen Sie, das ist mein Beruf, und ich kenne Emma ja schon, seit sie bei der AVO ist.« Noch ein Zug.
    Es ist deutlich, dass sie bei jeder Gelegenheit versucht, sich zu entspannen.
    »Ich erinnere mich an sie. Ja, ich erinnere mich«, noch ein Zug, »nie hatte ich eine geduldigere Patientin. Nie hat sie sich beklagt. Sie konnte sich gar nicht bewegen. Beide Beine.« Sie zeigt bei sich auf die Stelle unterhalb des Knies. »Und ein Arm. Sie war ganz und gar auf Andere angewiesen. Nur einmal habe ich sie wütend gesehen, als ihr nämlich ein Foto aus der gesunden Hand auf den Boden gefallen war. Dieses Foto hat sie auch im Schlaf festgehalten. Sogar in den OP wollte sie es mitnehmen, all die Male.«
    Marinetta ist eine Fundgrube an Informationen, ich weiß nicht, wie viel sie mir nützen, aber vielleicht verstehe ich langsam, was für eine Frau die Mörderin ist. Widersprechen sich doch bislang alle Informationen, die ich über sie habe.
    »Nehmen Sie einen Kaffee? Um diese Uhrzeit sollte im Schwesternzimmmer ein Kaffee auf dem Herd stehen. Ich brauche jetzt dringend eine Tasse. Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir hinübergehen?«
    Wir gehen also in eines der Nachbarzimmer. Eine Menschentraube steht um eine Espressomaschine herum, die gerade aufhört zu brodeln.
    Sie reicht mir eine Tasse. »Zucker?«
    Ich schüttle den Kopf.
    Nehme einen Schluck. Gar nicht schlecht, nein, eigentlich ziemlich gut.
    Sie scheint meine Gedanken gelesen zu haben: »Je mehr eine Espressomaschine zu tun hat, desto besser ist der Kaffee. Und diese hier arbeitet im Akkord.« Sie trinkt einen Schluck. »Eine ungewöhnliche Frau, eine äußerst ungewöhnliche Frau, wo sie doch eine so gewöhnliche Erscheinung war. Doch sie hat sich nie beklagt, da war nur dieses verzweifelte Weinen, als ihr das Foto heruntergefallen war.«
    »Wissen Sie, was auf dem Foto war?«
    »Wir haben es alle gesehen, aber mir hat sie es wirklich gezeigt. Es war ein Familienfoto, eine junge Frau, ein junger Mann und ein etwa sechsjähriges Mädchen. Ich habe sie gefragt, ob die junge Frau ihre Schwester sei. Sie hat die Brille abgenommen und hat mich mit ihren erloschenen Augen angesehen.«
    Dasselbe Wort hat Francesca benutzt.
    »Erloschen?«
    »Nicht, dass sie blind gewesen wäre. Es war, als ob ein Schmerz, ein starker Schmerz ihr den Lebenswillen genommen hätte, und außerdem trug sie immer diese dunkle Sonnenbrille. Nicht, weil das Licht sie störe, hat sie zu mir gesagt, sondern um sich dahinter zu verstecken.« Pause. »Und da habe ich sie gefragt, ob das ihre Schwester sei, denn an der Kleidung konnte man sehen, dass es ein aktuelles Foto war, höchstens zwei oder drei Jahre zuvor aufgenommen. Das bin ich, hat sie gesagt, ich, als ich noch eine Tochter, eine Familie, ein Leben hatte. Nun, zu uns kommen häufig Menschen, deren Familien durch Unfälle vernichtet sind. Und diejenigen, die überleben, sind oft so.« Sie nimmt sich einen Stuhl und bedeutet mir, mich auf einen anderen zu setzen. »Setzen wir uns hierhin, oder sollen wir lieber wieder rübergehen?«
    »Das ist egal.«
    »Also hier, dann rauche ich wenigstens nicht. Da habe ich sie gefragt, ob es ein Unfall war. Nein, hat sie geantwortet, weiter nichts.«
    »Sie haben mir

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