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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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allem, wofür es einen Markt gibt.
    »Er ist wahrscheinlich nicht da.«
    Daran hatte ich nicht gedacht: Er neigt dazu, sich samstags unsichtbar zu machen. Die Tage, an denen er richtig viel Arbeit hat, liegen am Wochenanfang. Samstags und sonntags wird mehr geklaut als an allen anderen Tagen zusammen.
    »Versuch es.«
    »In Ordnung.«
    Anselmi ist hinausgegangen, um sich einen Kaffee zu holen, und ich bleibe alleine zurück.
    Ich habe das ganze Bild vor mir, sehe ihre Bewegungen.
    Ich weiß, dass der Plan seinen Anfang vielleicht an jenem Tag im Krankenhaus nahm, als sie den Namen meiner Mutter hörte.
    Und dann die Gualtieri - ja, Fran hat Recht -, um mich in ihr Spiel mit hineinzuziehen. Eine Prostituierte, wie Ninì.
    Wie sie selbst es gewesen war und auch bleiben sollte, weil der Zufall es so gewollt hat.
    Die Lotti: eine Nachbarin meiner Mutter. Und sie hatte ihre Mutter verloren.
    Gabrieli: ein Kollege meiner Frau. Und sie hatte ihren Mann verloren.
    »Sie hat auch ihre Tochter verloren.« Ich rede mit mir selbst. »Jetzt ist Manu an der Reihe, sie hat mir das Buch geschickt, um mir das mitzuteilen. Oder es ist ein anderes Kind. Genauso furchtbar.«
    Jedes Mal hat sie mir vorher mitgeteilt, wo sie töten würde: der Gianduiotto, das Farbtöpfchen, das Buch von Follett.
    Und was hat sie mir jetzt geschickt: eine Ähre.
    Via della Spiga - die Ährenstraße. Doch das ist eine Straße in Mailand, ich sehe sie beim besten Willen nicht nach Mailand fahren.
    Anselmi ist zurück. »Anselmi, wir brauchen eine Straße, die mit Ähren oder einer Ähre zu tun hat.«
    »Nie gehört.« Pause. »Doch ich werde das gesamte Straßenverzeichnis durchgehen.« Er sieht auf die Uhr. »Soll ich Sie zu Hause anrufen?«
    Ich will schon Ja sagen und dass ich jetzt gehe, doch ich will den Fall abschließen. Das Exlibris sehen. Ich bin zwar kein Kunstexperte, ich kenne alle, die in den Fall verwickelt sind. Ich will das Straßenverzeichnis durchsehen. Die Akte nochmals lesen, auch wenn ich sie schon auswendig kann.
    »Ich bleibe. Ich lasse mir ein belegtes Panino bringen und bleibe.« Außerdem wartet zu Hause sowieso niemand auf mich.
    Es ist ein klarer Tag Anfang März, jetzt sind sie bestimmt schon im Park. Von uns aus sind sie mit dem alten Panda meiner Frau zum Park von Nervi gefahren. Francesca hatte das Auto schon, als wir uns kennen lernten, und wollte nie ein anderes haben. Sie behauptet, es laufe noch sehr gut. Mit seiner grünen Farbe und den vielen schönen Bildern, die die Rostflecken überdecken sollen - Sonne, Boote, ein Panda - ist es sehr ungewöhnlich. Auf alle Fälle ein Einzelstück.
    Es ist mir immer peinlich, das Gefährt auf dem Parkplatz hinter unserem Haus stehen zu sehen. Aber Fran, meine Mutter und Manu finden es ganz wunderbar. »Stell dir einmal vor, ich würde es einfach verschrotten! Es ist doch schon ein Familienmitglied.« Was soll man da noch sagen?
    Ja, ich habe vor ein paar Jahren in einer Ermittlung Mist gebaut. Doch sie hätte sich ja auch den Journalisten vorknöpfen können, der damals den Artikel über ›das Adressbuch des Callgirls‹ geschrieben hat, oder den Verleger der Zeitung.
    Sie hat mich ausgesucht.
    Bloß nicht ablenken lassen.
    Die Ähre, die Ähre.
    Ich esse mein Panino, trinke das Bier und denke an die Ähre.
    Iachino kommt ins Büro, und ich frage ihn, ob er eine Straße kennt, die irgendwie mit Ähre zu tun hat. »Nein.« Er sieht mich prüfend an, als sei ich verrückt geworden.
    »Calandri?«
    »Hat Urlaub.« Er gibt mir das Buch. »Wie auch immer …« Er korrigiert sich sofort. »Doch ich habe es ihm gebracht.«
    »Du kannst ruhig wie auch immer sagen. Ich werde nicht böse. Ich weiß ja, dass du mich hervorragend nachmachen kannst. Irgendwann einmal will ich das auch sehen.« Ich nehme das Buch zur Hand. Ja, er hat Recht, auch mir kommt das Exlibris bekannt vor. Doch das Original ist anders, ähnlich, aber nicht genauso.
    Wir zeigen es Anselmi, doch der schüttelt den Kopf. Er ist gerade von einem seiner mysteriösen Ausflüge zurückgekommen und hat ein ziemlich dickes, gebundenes Buch unter dem Arm. »Ich habe mir ein Lexikon besorgt. Ich suche mal nach Ähre, vielleicht finde ich ja etwas.« Er setzt sich, und genau in diesem Moment klingelt das Telefon. Es ist ein externer Anruf.
    Ich nehme ab.
    »Sie hat Manu.« Es ist Fran.
    Ich verstehe nicht, wie sie so beherrscht sein kann. Ich, dessen Beruf Gewalttaten sind, spüre die lähmende Panik in mir hochkriechen. Mühsam

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