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Blumen fuer Polt

Blumen fuer Polt

Titel: Blumen fuer Polt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Komarek
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zuging. „Andrea! Was war mit dir?“
    „Ich weiß es nicht, muß wohl verwirrt gewesen sein.
Aber ich habe dann doch zurückgefunden.“ Langsam trat sie aus der matten
Helligkeit der Türleuchte ins Dunkel des Innenhofs. Ihr Mann und Fritz Brenner
folgten.
     
    Sonntagsbesuch
     
    Sonntagmorgen, kein Dienst, und Karin Walter war zur
Besichtigung freigegeben. Polt konnte sich nichts Besseres wünschen, nur
Czernohorsky trübte seine Laune. Seit über einer Woche war der Kater schon
verschwunden, und auch die Suche nach ihm hatte bisher nichts ergeben. Dennoch
füllte Polt den Napf mit frischem Futter, bevor er sich auf den Weg nach
Brunndorf machte. Erstaunt sah er Karins Fahrrad, tadellos repariert, an der
Hausmauer lehnen. Dabei bemerkte er nicht, daß die Lehrerin schon in der offenen
Tür stand und ihn beobachtete. „Wenn du jetzt >tapfere kleine Frau< zu
mir sagst, ist es aus zwischen uns, für immer und ewig.“
    „Dabei hat es noch gar nicht richtig angefangen.“
Polt wunderte sich insgeheim über seine Antwort und folgte Karin ins Haus. „Laß
sehen!“ Die Lehrerin schaute recht munter in die Welt, auch wenn ihr Gesicht
noch Spuren des Unfalls zeigte. Vorsichtig tastete sie nach der Wunde am
Hinterkopf. „Nächste Woche kommen hoffentlich die Nähte heraus, und dann
wachsen wohl auch irgendwann die Haare nach. Richtig mönchisch komm ich mir vor
mit meiner Tonsur. Und demnächst werde ich auch wieder meinen lieben Kindern
vor die Augen treten müssen.“
    „Für die bist du ohnedies die große Heldin, schwer
verletzt durch Heimtücke und Schurkerei, doch unverdrossen bereit, dem Leben
die Stirn zu bieten.“
    „Mir genügt der Hinterkopf. Was ist jetzt mit diesen
sauberen Brüdern, Anatol und Rene?“
    „Die wissen von der Anzeige, ziehen wie eh und je
saufend durch die Gegend und sind vermutlich nicht sehr gut auf mich zu
sprechen.“
    „Vorsichtig sein, Simon, ja?“
    „Schon im eigenen Interesse. Übrigens: In der
verlassenen Kellergasse habe ich den Klaus Wieser getroffen.“
    „Tatsächlich! Und?“
    „Ich mag ihn eigentlich. Ob er mich mag, steht noch
nicht fest.“
    „Was habt ihr miteinander geredet?“
    „Er hat mir von seiner Bande erzählt und daß sie aus
geheimnisvollen Gründen den Runhof >unter Beobachtung< gestellt haben.“
    „Alles ist bei denen ein Geheimnis. Und weiter?“
    „Als ich ihn gefragt habe, ob er die Höhle im Lößabsturz
kennt, ist er davongelaufen.“
    „Das höre ich weniger gern. Aber es sagt nicht
viel.“
    „Ganz meine Meinung.“
    „Hast du Pläne, was die vier Helden angeht?“
    „Eigentlich nicht. Der Klaus ist kein Feigling und
schon gar nicht auf den Kopf gefallen... Tut mir leid, ich wollte dich nicht an
deinen Unfall erinnern. Ich könnte mir denken, daß der Klaus von sich aus
etwas unternimmt.“
    „Ja, jetzt vielleicht noch. Treib ihn nur nicht in
die Enge, Simon.“
    „So lange es sich
vermeiden läßt.“
    „Ich hätte gerne eine
andere Antwort gehört, aber das ist wohl zuviel verlangt. Magst du irgendwas
trinken?“
    „Kaffee, wenn du das
schaffst.“
    „Dein Vertrauen in meine Kochkünste ist nicht gerade
grenzenlos.“
    „Ich habe mehr an deine momentane Schwäche gedacht.“
    „Ah ja, so richtig hinfällig und hilflos. Und du
nützt eine solche Situation natürlich nicht aus.“
    „Wie könnte ich!“
    Karin seufzte. „Na gut, dann eben Kaffee. Was hast
du eigentlich noch vor, heute?“
    „Nicht viel. Vielleicht schau ich bei Frau Hahn
vorbei. Die ist ja umgezogen, vor einiger Zeit. Ich wüßte gerne, wie es ihr so
geht.“
    „Seit ihr Mann, dieses Scheusal, verdienstvollerweise
ins Jenseits befördert wurde, kann's ihr nur besser gehen.“
    „Anzunehmen.“ Simon Polt rückte an Karin heran und
nahm ihren Kopf ganz vorsichtig in beide Hände. „Komm du nur rasch wieder auf
die Beine.“
    „Bin schon dabei.“ Sie umfaßte seine Handgelenke und
stand schwungvoll auf.
    „Spiel mir nichts vor“, brummte Polt.
     
    Frau Hahn hatte reichlich
geerbt und noch dazu alles verkauft, was sie an ihren Mann erinnerte. Sie war
in ein altes, ruhig gelegenes Bauernhaus gezogen. Wenigstens von außen gesehen
war nichts daran erneuert worden, nur behutsam ausgebessert. Ein altmodisches
Fahrrad lehnte an der Hausmauer. Polt lehnte seins dazu und klopfte an die Tür.
Er brauchte nicht lange warten. Frau Hahn öffnete und warf einen Blick auf die
zwei schwarzen Fahrräder. „Die mögen einander irgendwie, was? Inspektor Polt!
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