Blumen Für Sein Grab
gesprochen?«
»Sollte ich?«
»Falls, und ich wiederhole, falls ich nach Malefis Abbey fahre und anfange, Rachel Constantine auszuhorchen, wird Hawkins denken, ich mische mich in seine Ermittlungen ein. Die Polizei mag es überhaupt nicht, wenn ihr Zivilpersonen in die Quere kommen. Oder Hawkins könnte denken, Alan Markby hätte mich geschickt, was noch schlimmer wäre! Sie hassen es noch viel mehr, wenn sich Beamte aus anderen Bezirken oder Abteilungen in ihre Angelegenheiten einmischen.«
»Darüber sollten Sie sich nicht den Kopf zerbrechen …« Mr. Foster starrte auf die dicke Haut, die sich auf seinem Kaffee gebildet hatte.
»Sollen die Jungs in Blau ihre internen Querelen untereinander austragen. Das hat nichts mit Ihnen oder mir zu tun. Hören Sie, wir bitten Sie schließlich um nichts, das nicht völlig legal wäre. Fahren Sie nach Malefis Abbey, halten Sie Augen und Ohren offen und lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen irgendetwas faul erscheint.« Er beugte sich vor und strahlte Meredith an.
»Von unserem Standpunkt aus betrachtet sind Sie die ideale Person für diese Aufgabe. Während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn haben Sie immer nur die besten Beurteilungen erhalten. Sie verstehen den Sicherheitsaspekt sehr genau, und Sie kennen diese Frau persönlich!«
»Ihre Zuversicht macht mich richtig verlegen!«, entgegnete Meredith.
»Aber Sie überschätzen das Vertrauen, das Rachel mir entgegenbringen wird. Ich kann nicht deutlich genug betonen, dass wir nie richtige Freundinnen waren und sich unsere Wege nur zufällig gekreuzt haben. Wir waren in der gleichen Korbball-Mannschaft, das ist alles.« Foster kicherte ausgelassen.
»Das hätte ich zu gerne gesehen.« Als er ihren eisigen Blick bemerkte, riss er sich hastig zusammen, doch es war zu spät.
»Oh? Ich verstehe. Ich hätte diese billige Boulevardzeitung meines Kollegen mitbringen sollen! Sie hätten sie beim Kaffee lesen können. Was den Besuch bei Rachel angeht, so möchte ich aus persönlichen Gründen darauf verzichten.«
»Sie meinen nicht zufällig Chief Inspector Markby? Er war früher mit der Dame verheiratet, und jetzt ist er Ihr Freund, nicht wahr?« Sein Tonfall war unverhohlen anzüglich. Es hatte ihm wohl nicht gefallen, dass sie ihn bei seiner Fantasie über pubertierende Mädchen in kurzen Röckchen beim Korbballspiel überrascht hatte. Jetzt versuchte er einen Rückzieher. Wir werden doch alle von Sex angetrieben, Ma’am!, sagte sein Tonfall.
»Es würde ihm nicht gefallen, wenn ich nach Lynstone fahre und Rachel besuche, und das kann ich nur zu gut verstehen! Sie werden zugeben, dass es ein wenig geschmacklos ist.«
»Dann nehmen Sie Ihren Freund doch mit!«
»Damit es endgültig geschmacklos wird?«, fauchte sie.
»Ach, hören Sie schon auf!«, entgegnete Foster unbekümmert.
»Wir leben schließlich in einem aufgeklärten, freien Zeitalter!« Es hatte keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Sein Fell war so dick wie die Haut auf seinem Kaffee, und er wusste, dass sie sein Angebot einfach nicht ablehnen konnte. Meredith kapitulierte, doch nicht ohne zuvor klar ihre Bedingungen zu formulieren.
»Ich werde gewiss nicht die Kastanien für Ihren Verein aus dem Feuer holen. Aber ich spiele mit, bis zu einer gewissen Grenze. Erstens, es wäre besser und vor allem weniger verdächtig, wenn Rachel sich mit mir in Verbindung setzen würde und nicht umgekehrt. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie anruft. Alan, das heißt, Chief Inspector Markby, ist sich ganz sicher. Sie hat sich zwar bisher noch nicht bei mir gemeldet, aber ich schlage vor, noch eine Woche abzuwarten, ob sie nicht doch anruft. Falls sie sich meldet und mich treffen möchte, fahre ich zu ihr. Was sagen Sie? Ich halte diesen Vorschlag für recht und billig.«
»Großartig!«, sagte er fröhlich.
»Ich werde dafür sorgen, dass Sie auf Ihrer Dienststelle keine Probleme wegen des Sonderurlaubs bekommen. Ihr richtiger Urlaub bleibt Ihnen selbstverständlich erhalten. Wir sind Ihnen wirklich zu Dank verpflichtet, Miss Mitchell!«
»Keine Ursache«, sagte Meredith grimmig und erhob sich.
»Wir müssen schließlich alle zur Sicherheit unseres schönen Landes beitragen, nicht wahr?« Ihre Worte trafen ins Schwarze.
Sie konnte nichts tun außer beten, dass Rachel nicht anrief, doch den Gefallen tat sie Meredith natürlich nicht. Wie üblich kam sie ohne Vorrede direkt auf ihren Kummer und ihre Not zu sprechen.
»Meredith? Du hast sicher mitbekommen, dass es
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