Blumen Für Sein Grab
sein! Ich denke, die lokale Polizei von Lynstone sieht sich gerade einem wahren Ansturm von Beamten aus der Hauptstadt gegenüber!« Meredith nahm die Weinflasche und schenkte in beide Gläser nach.
»Wie auch immer, du und ich haben nichts damit zu tun. Du hast ihnen den Dorn übergeben, und wir haben beide unsere Aussagen gemacht. Hawkins hat uns darum gebeten, noch einmal genau über alles nachzudenken und ihm zu sagen, falls uns etwas Neues einfällt. Mehr haben wir mit dem Fall nicht zu schaffen. Wir müssen Rachel nicht wiedersehen. Jedenfalls nicht, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und eine Verhandlung stattgefunden hat. Falls es dazu kommt.«
»Glaub das bloß nicht!«, erwiderte Markby düster.
»Wenn Rachel ein Problem hat, zieht sie jeden in ihrer Umgebung mit hinein. Sie wird sich bei uns melden, daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
KAPITEL 5
Es war nicht Rachel, die sich zuerst bei ihnen meldete, sondern jemand ganz anderes. Meredith traf in ihrem Büro ein und fand einen Zettel auf ihrem Schreibtisch mit einem unbekannten Namen, einer Telefonnummer und der Nachricht:
»Bitte zurückrufen.« Ihr Zug hatte Verspätung gehabt, und so hinkte sie ihrem Tagespensum bereits eine halbe Stunde hinterher. Sie warf die Aktentasche hin, nahm den Zettel in die Hand und fragte:
»Was ist das?« Gerald, der das Büro mit ihr teilte, blickte von einer besonders grellen Boulevardzeitung auf. Gerald kam nur mit der Times ins Büro, wenn er ein liegen gelassenes Exemplar im Zug gefunden hatte.
»Sein Name ist Foster, und er will dringend mit dir reden. Bei dir läuft alles wie geschmiert momentan, was?« Gerald grinste und riss eine Tüte Gummibärchen auf. Er hatte das Rauchen aufgegeben.
»Verschon mich bloß mit deinem eigenartigen Sinn für Humor! Ich hatte eine lausige Zugfahrt und könnte einen ruhigen Tag gebrauchen, wirklich!« Meredith starrte auf den Zettel. Er verhieß nichts Gutes.
»Wer mag das sein? Hat er gesagt, worum es geht?« Gerald blickte sie vielsagend an, während er kaute und schwieg.
»Herr im Himmel!«, seufzte Meredith.
»Was um alles in der Welt wollen die bloß von mir?«
»Was erwartest du denn?«, erwiderte er fröhlich.
»Wenn du dich mit zweifelhaften ausländischen Geschäftsleuten einlässt?«
»Alex war nicht zweifelhaft, und er war kein Ausländer mehr! Er war schon seit Jahren Brite, und ich habe mich auch nicht mit ihm eingelassen! Ich habe ihn ein einziges Mal getroffen, hörst du? Ein einziges Mal!«
»Komm schon, der hatte doch bestimmt Dreck am Stecken, meinst du nicht?«
»Warum?«, fragte sie verärgert.
»Ich bitte dich, wer lässt sich sonst so umbringen? Ehrenmänner sterben in ihren Betten. Ein wirklich abscheulicher Mord! Ich habe in der Zeitung darüber gelesen.«
»Wenn das deine einzige Informationsquelle ist, dann wundert es mich nicht, dass du auf dem Holzweg bist. Und wenn dieses Schmierblättchen Behauptungen über Alex aufstellt, die sich nicht beweisen lassen, dann muss es damit rechnen, auf Schadenersatz verklagt zu werden.«
»Ich hatte schließlich keine andere Möglichkeit, als Zeitung zu lesen«, beschwerte er sich.
»Du hast den Mund ja nicht aufgemacht! Wir anderen führen ein langweiliges Leben und hätten uns über ein paar blutige Details gefreut, um unseren Tag aufzuhellen. Geschieht dir ganz recht, wenn unsere galanten Sicherheitsbehörden dich jetzt grillen. Dieser Constantine war womöglich der Staatsfeind Nummer eins!« Sie hatte bereits den Hörer in der Hand und wählte, als sie ihn freundlich bat, die Klappe zu halten. Als das Gespräch wenige Minuten später geendet hatte, tauchte Gerald hinter seiner Zeitung, wo er sich demonstrativ verschanzt hatte, wieder auf und fragte:
»Möchtest du hören, was deine Sterne sagen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort:
»›Sie werden heute einem neuen Einfluss auf Ihr Leben begegnen.‹ Steht hier, schwarz auf weiß. Dieser Foster wird sich wahrscheinlich als dunkler, attraktiver Fremder herausstellen.«
»Wenn du weiter mit dieser Geschwindigkeit Süßigkeiten in dich hineinstopfst, wirst du noch mehr an Gewicht zulegen«, informierte sie ihn.
»Ich gehe für eine Weile weg – ja, ich werde mich mit Foster treffen! Und erzähl niemandem was davon, ja? Ich möchte nicht, dass alle Bescheid wissen.«
»Ich freue mich, dass Sie mir Ihre Zeit widmen«, sagte Mr. Foster höflich.
»Und ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie so schnell kommen
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