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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ananas ruhte. Auf der Leiter war Martin damit beschäftigt, die Ananas neu einzuzementieren, damit sie sich nicht plötzlich lösen konnte wie ihr Gegenstück.

    »Hat die Polizei Ihnen genehmigt, diese Arbeiten durchzuführen?«, rief Markby nach oben. Martin blickte verkniffen zu ihm herunter.
    »Der Superintendent hat ja gesagt. Mrs. Constantine befürchtet, sie könnte auf jemanden fallen und ein rechtliches Problem verursachen. Man hat mir gesagt, dass ich den anderen Pfosten nicht anrühren darf. Außerdem ist die andere Ananas zerbrochen.«
    »In Ordnung. Ich denke, ich werde mich ein wenig im Park umsehen, falls niemand Einwände dagegen hat.«
    »Selbstverständlich«, sagte Martin gleichmütig.
    »Miss Mitchell hat mir berichtet, es wäre eine fantastische Anlage.«
    »Ich bin ausgebildeter Gärtner!« Martin ließ sich nicht von Schmeicheleien umgarnen.
    »Ich habe ein Diplom!«
    »Sehr schön. Ich überlasse Sie jetzt Ihrer Arbeit.« Markby spazierte weiter. Die Franzosen mochten für ihren Charme berühmt sein, doch wenn sie sich erst einmal entschlossen hatten, unliebenswürdig zu sein, dann konnte nichts in der Welt sie wieder umstimmen. Der Park war tatsächlich ein Gedicht. Vielleicht hatte Martin Recht, empfindlich zu reagieren. Markby spazierte umher und spürte, wie in ihm Neid und Schwermut erwachten, weil die Chancen mehr als schlecht standen, dass er jemals so viel Zeit für seinen Garten würde erübrigen können. Vielleicht hatte er den falschen Beruf gewählt. Er hätte Gartenbau studieren sollen, wie Martin. Zurückblickend konnte er nicht einmal sagen, warum er es nicht getan hatte. Außer dass ihm damals nie der Gedanke gekommen war, sein Hobby zum Beruf zu machen. An der am weitesten vom Haus entfernten Stelle, wo der Park an freies Feld angrenzte, gab es einen kleinen verwilderten Bereich, der nur wohlerwogen in diesem Zustand belassen worden sein konnte. Markby sah einen kleinen Teich mit Binsen dahinter, und ganz in der Nähe stand eine hölzerne Bank. Er setzte sich darauf und verbrachte eine angenehme halbe Stunde damit, die Vögel und die Eichhörnchen zu beobachten. Die Sonne schien an diesem Morgen, und obwohl es noch früh war und die Luft noch kühl, reichten ihre warmen Strahlen an dieser geschützten Stelle aus, um alle Sorgen schmelzen zu lassen. Markby hob das Gesicht und schloss die Augen. Er spürte einen eigenartigen inneren Frieden an diesem Ort. Schritte näherten sich, und Markby öffnete die Augen. Martin hatte seine Reparaturen beendet und stand nun in einiger Entfernung von Markby. Er hatte Markby offensichtlich beobachtet, und als er sah, dass Markby die Augen öffnete, sagte er:
    »Mr. Constantine hat gerne auf dieser Bank gesessen.«
    »Das kann ich gut verstehen«, antwortete Markby.
    »Sie sind gut mit ihm ausgekommen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich. Jeder kam gut mit ihm aus. Er war immer sehr freundlich zu mir.«
    »Herzlichen Glückwunsch übrigens zu diesem Garten. Es ist bestimmt einer der schönsten nicht-öffentlichen Parks, die ich je gesehen habe.«
    »Danke sehr.« Martin taute ein wenig auf und lächelte. Doch bevor Markby aus den verbesserten Beziehungen Profit schlagen konnte, wurden sie gestört. Sie hörten ein Husten. Martin drehte den Kopf. Markby sah an ihm vorbei und stellte fest, dass sich eine dritte Person näherte. Es war Superintendent Hawkins, der über das feuchte Gras auf sie zukam, tiefes Misstrauen in den verkniffenen Gesichtszügen.
    »Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten«, sagte er zu Martin.
    »Jawohl, Sir.« Martin erwiderte seinen Blick hölzern. Hawkins sah zu Markby.
    »Nicht hier. Gehen Sie zur Garage zurück. Ich komme gleich nach.« Als Martin gegangen war, wandte Hawkins seine Aufmerksamkeit wieder Markby zu.
    »Sonnenbad?«, fragte er sarkastisch.
    »Etwas in der Art, ja. Ich habe die Gartenanlage bewundert.«
    »Ich hasse alle verdammten Gärten!«, sagte Hawkins mit überraschender Heftigkeit.
    »Als ich ein Junge war, hatte mein alter Herr einen Schrebergarten. Wir haben sämtliche Samstage mit Unkrautrupfen und Jäten und Gießen und dem ganzen Rest verbracht. Wenn wir uns weigerten, hat er uns kein Taschengeld gegeben. Er ließ uns tatsächlich für unser Taschengeld arbeiten! Er war ganz wild aufs Umgraben. Haben Sie das schon mal gemacht? Eine Tortur, kann ich Ihnen sagen! Es hat mir für den Rest meines Lebens die Freude am Garten verleidet!«
    »Das ist sehr schade.« Hawkins zuckte die Schultern und

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