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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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der Erde oder in den Öfen von Krematorien verschwinden sehen, als ich zählen kann! Einmal habe ich sogar eine Seebestattung besucht! Die See war rau, und das Boot schwankte und schlingerte. Fast wäre der Pastor über Bord gegangen, und die Witwe wurde seekrank. Aber so ist das eben mit der Pflicht. Ich werde gehen und sehen, was ich aus dem Franzmann herausholen kann.« Hawkins bedachte den verwilderten Flecken mit einem abschätzigen Blick.
    »Der Garten ist ja ganz hübsch, aber das hier scheinen sie übersehen zu haben. Eigenartige Stelle für eine Gartenbank, finden Sie nicht? Inmitten von all diesem Unkraut?«
    »Es nennt sich Naturgarten.«
    »Ich dachte immer, Naturgarten hätte was mit Nudisten zu tun«, sagte Hawkins. Er verzog das Gesicht zu einer eigenartigen Grimasse, und Markby erkannte ein wenig verspätet, dass es ein Grinsen war. Hawkins hatte doch tatsächlich einen Scherz gemacht.
    Meredith hatte Wort gehalten und war in die Stadt gefahren, um nachzusehen, ob das Blumenarrangement so war wie bestellt. Reine Zeitverschwendung, dachte sie, weil Floristen im Allgemeinen sehr zuverlässig arbeiten, wenn es um Beerdigungen geht. Doch es würde Rachel beruhigen, und außerdem war Meredith froh, für eine Weile von Lynstone wegzukommen, insbesondere, wenn es bedeutete, dass sie diesem Hawkins nicht begegnen musste. Darüber hinaus erhielt sie endlich Gelegenheit, in London einen Zwischenbericht abzuliefern, ohne befürchten zu müssen, dass jemand ihr Gespräch mit Foster mithörte. Alans Zorn darüber, dass sie sich einverstanden erklärt hatte, für Fosters Abteilung zu schnüffeln, nagte immer noch an ihr – insbesondere, weil sie das Gefühl hatte, dass dieser Zorn nicht unbegründet war. Sie hätte spätestens nach Fosters beiläufiger Beschreibung der Umstände misstrauisch werden und sich entschieden weigern müssen, die Rolle des Trojanischen Pferdes zu spielen. Ein eingeschlagener Schädel war eine verdammt miese Belohnung für jemanden, der die schmutzige Arbeit anderer erledigte.
    Wie es der Zufall wollte, förderte der Besuch bei der Floristin eine überraschende Tatsache ans Licht. Das Begräbnis von Alex würde keinesfalls die kleine, private Feier werden, die Rachel erwähnt hatte. Die Floristin versicherte Meredith, dass die Blumen von Malefis ›zusammen mit all den anderen‹ rechtzeitig an den Bestattungsunternehmer ausgeliefert werden würden.

    »Mit all den anderen? Wie vielen anderen?«
    »Oh, es sind schon einige! Ein Dutzend wenigstens. Noch immer rufen Leute an und bestellen Kränze für das Constantine-Begräbnis.« Nachdenklich verließ Meredith den Laden und suchte nach einem öffentlichen Telefon. Sie fühlte sich unbehaglich und schutzlos in der Telefonzelle, während sie Fosters Nummer eintippte. Es schien, als würde jeder, der vorbeiging, in das kleine Häuschen spähen, um zu sehen, wer dort telefonierte. Doch das war nur Einbildung. Sie hatte ihre Nerven weniger unter Kontrolle, als ihr lieb war.
    »Oh, Meredith! Wie kommen Sie zurecht dort unten?«, erkundigte sich Foster freundlich.
    »Den Umständen entsprechend, wie die Redensart so schön sagt. Die Beerdigung findet morgen statt. Familienangehörige haben sich nicht angekündigt, doch ich glaube, dass eine ganze Reihe anderer Leute auftauchen wird.«
    »Halten Sie einfach nur die Augen offen. Auch wenn es im Augenblick danach aussieht, als wäre Constantine ein unbeschriebenes Blatt.« Er stieß ein zischendes Geräusch aus.
    »Nun ja, es war sowieso nie mehr als eine vage Vermutung.«
    »Eine Sache wäre da noch. Möglich, dass jemand glaubt, ich wäre zu neugierig. Am Sonntagmorgen wäre ich fast von einer alten Ananas aus Stein erschlagen worden.« Auf der anderen Seite herrschte Schweigen. Dann fragte Foster:
    »Wie bitte? Ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden.«
    »Eine Steinananas. Eine Skulptur auf einem von diesen alten Torpfosten.« Sie meinte, ein Schnauben und unterdrücktes Lachen zu hören und rief ärgerlich:
    »Es war überhaupt nicht lustig! Jemand hat die Ananas mit Hilfe eines Seiles so manipuliert, dass sie mir fast auf den Kopf gefallen wäre!« Diesmal dauerte das Schweigen auf der anderen Seite länger.
    »Ich verstehe.« Fosters Tonfall hatte sich geändert.
    »Hören Sie, dass Sie verletzt werden, ist das Letzte, was wir wollen! Nach der Beerdigung packen Sie Ihre Sachen und verschwinden einfach von dort!«
    »Möglicherweise wird das nicht ganz so einfach. Superintendent

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