Blumen Für Sein Grab
Fluchen ihre Kleidung, Kameras, Scheinwerfer und die restliche Ausrüstung mit Kleenextüchern abzuwischen. Nachdem der Leichnam entfernt und auf seine traurige Reise ins Leichenschauhaus gebracht worden war, hatten sich die Ermittlungen zunächst auf Rachel konzentriert. Markby zuckte immer noch innerlich zusammen, als er daran dachte. Rachel hatte eine Demonstration in Schauspielkunst abgeliefert, die selbst die berühmte Sarah Bernhardt in den Schatten gestellt hätte. Sie hatten Dr. Staunton rufen müssen. Selway, der Rachel vorher noch nicht gekannt hatte, war ziemlich ratlos gewesen. Markby und Meredith hatten kurz geschildert, wie sie den Leichnam gefunden hatten, und waren anschließend informiert worden, dass man sie zu einem späteren Zeitpunkt eingehend vernehmen würde. Daher Markbys Anwesenheit hier und heute. Alles noch einmal durchgehen zu müssen, war sowohl ermüdend als auch ärgerlich, und es war eine heilsame Lektion darüber, wie sich Zeugen fühlten. Er würde in Zukunft verständnisvoller sein. Trotzdem, es war immer noch besser als in Malefis Abbey zusammen mit Rachel sitzen zu müssen. Nachdem ihre Fahrt nach London unabänderlich gestrichen war und weitere polizeiliche Vernehmungen in Aussicht standen, war sie so umgänglich wie eine hungrige Tigerin. Meredith hielt sich tapfer, doch Markby merkte ihr an, dass sie die Nase langsam gestrichen voll hatte. Sie sei, hatte sie ihm bissig mitgeteilt, keine psychiatrische Krankenpflegerin, und sie kam überhaupt nicht mit der Situation zurecht. Sie schien zu glauben, dass Markby aus seiner früheren Ehe mit Rachel gewappnet war, mit dieser Art von Gemütszuständen umzugehen, als könnte er irgendeine magische Formel sprechen, um Rachel zu beruhigen. Hoffnungslos. Rachel gab ihm die Schuld dafür, dass die Polizei sie belästigte. Hawkins machte ihn dafür verantwortlich, dass sich ein weiterer Mord ereignet hatte, und selbst Mrs. Pascoe schien zu glauben, dass Markby ihnen allen das Mittagessen verdorben habe. Kurz gesagt: Alle hatten sich auf ihn eingeschossen. Selway klopfte mit seinem Pfeifenkopf auf das maschinengeschriebene Blatt vor sich.
»Und sonst haben Sie nichts zu sagen, Markby? Fällt Ihnen wirklich nichts mehr ein, das vielleicht Licht auf diese Sache werfen könnte? Sie kennen die Situation besser als wir.«
»Nein, mehr weiß ich nicht zu sagen!«, antwortete Markby verärgert.
»Mir scheint aber, als müssten Sie noch etwas wissen«, entgegnete Selway ungerührt.
»Sie waren früher mit Mrs. Constantine verheiratet, und wie es scheint, waren Sie bei allen, äh, signifikanten Ereignissen in der Nähe.« Reine Zeitverschwendung, zum wiederholten Male zu erklären, dass er genau wie Meredith bis zu jenem verhängnisvollen Besuch der Chelsea Flower Show Rachel seit Jahren nicht gesehen hatte. Oder dass Gillian Hardy mausetot gewesen war, als sie sie gefunden hatten.
»Im Augenblick fällt mir nichts mehr ein«, sagte Markby deswegen scharf.
»Aber sollte ich mich an etwas erinnern, werde ich Sie selbstverständlich auf der Stelle informieren.«
»Ja, natürlich«, murmelte Selway beschwichtigend. Weston kehrte zurück, gefolgt von einer aufgeregten, hochroten Mavis Tyrrell, die ein Tablett mit frischem Kaffee und sauberen Tassen trug. Sie wechselte es gegen das Tablett mit dem benutzten Geschirr aus und fragte:
»Werden Sie alle zu Mittag essen, Gentlemen?« Ein konfuses Gemurmel war die Reaktion, und Selway ergriff im Namen aller das Wort.
»Ja. Sagen Sie Troughton, gegen ein Uhr wäre es uns recht.«
»Das ist gut. Ich werde einen Tisch in einer stillen Ecke für Sie decken.«
»Ich werde wohl in Malefis Abbey essen«, sagte Markby.
»Für mich bitte kein Gedeck, Mavis.«
»In Ordnung, Sir«, sagte Mavis, doch dann zögerte sie, das Tablett in den Händen, und blickte Selway fragend an.
»Ja?« Selway hob die buschigen Augenbrauen. Mavis errötete womöglich noch stärker.
»Nichts, Sir. Es ist nur … ich hoffe, Sie fangen diesen Kerl! Sie war so ein harmloses junges Ding, die arme Gillian! Sie könnte nie jemandem etwas zu Leide tun! Es ist wirklich schrecklich, dass ausgerechnet ihr so etwas widerfahren ist! Sie war ein einfaches, altmodisches Mädchen, eine fleißige Person und von Grund auf ehrlich! Molly James wird Mühe haben, sie zu ersetzen – und erst ihre armen Eltern! Sie sind in einem schrecklichen Zustand!«
»Wir tun unser Bestes«, sagte Selway und lächelte sie an. Sein tiefer Bariton und seine
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