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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ich kann keine Fragen mehr beantworten! Und außerdem weiß ich nichts über dieses Mädchen oder warum es tot ist! Halte diese Leute von mir fern, Alan!«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte er ernst. Er löste die Hände aus ihrem Griff und legte sie ihr stattdessen beruhigend auf die Schultern.
    »Ich werde jetzt gehen und Hawkins anrufen. Er ist wahrscheinlich im Hotel. Kopf hoch, Rachel! Es ist ein Schock, aber wenn du die ganze Zeit hier drin gewesen bist und nichts von alledem weißt, sag ihnen das einfach, dann hast du nichts zu befürchten.« Die Panik in ihren Augen wich Zorn gepaart mit dem ihr eigenen Starrsinn. Sie riss sich gewaltsam von ihm los.
    »Ich soll das alles ertragen für etwas, das überhaupt nichts mit mir zu tun hat?! Nein, das kommt nicht in Frage, unter keinen Umständen.« Und mit blitzenden grünen Augen fügte sie hinzu:
    »Es sollte eigentlich deine Aufgabe sein, Alan, mich vor alledem zu schützen!«
    KAPITEL 17
    Die Polizei hatte ein lokales Einsatzzentrum im rückwärtigen Teil des Lynstone House Hotel errichtet. Der kleine Besprechungsraum lag in der Nähe der Hotelküche, und Markby stieg der Geruch von gebratenen Zwiebeln in die Nase. Der Duft machte ihn hungrig, obwohl er am Morgen sehr gut gefrühstückt hatte. Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und fragte ohne viel Hoffnung:
    »Ist noch etwas Kaffee in der Kanne?«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Sergeant Weston, doch er nahm den Deckel ab und sah hinein.
    »Nein. Ich gehe Mrs. Tyrrell bitten, ob sie uns neuen macht.« Während der Sergeant die Besorgung erledigte, lehnte Markby sich zurück und musterte die beiden anderen. Sie starrten hölzern zurück. Es herrschte vollkommenes Schweigen. Einschließlich des abwesenden Weston waren sie an diesem Morgen, dem Tag nach der Entdeckung von Gillian Hardys Leichnam, zu viert in der Einsatzzentrale: Markby selbst, Superintendent Hawkins, Weston und ein neuer Beamter, einer von Westons Vorgesetzten, ein Chief Inspector Selway. Selway war nun mit von der Partie, weil dieser letzte Mord in seinem Zuständigkeitsbereich stattgefunden hatte und genau genommen nicht Hawkins Fall war, auch wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach mit diesem in Verbindung stand. Das hier war Selways Revier, Selways Ermittlung und Selways Einsatzzentrum. Es bestand nicht der geringste Zweifel, dass Selway, obwohl Hawkins der ranghöhere Beamte war, die Leitung der Ermittlungen übernommen hatte. Es würde, sinnierte Markby nicht ohne eine gewisse Schadenfreude, ein paar sensible und sehr genau abgesteckte Grenzen und deshalb auch ein paar ziemlich platt getrampelte Constable-Zehenspitzen geben. Hawkins sah schon jetzt wenig zuversichtlich aus, etwas, das Markby kurze Zeit zuvor für schlichtweg unmöglich gehalten hatte. Seine Gesichtszüge besaßen etwa den Ausdruck von Verzweiflung, den Masken im griechischen Drama zeigten, und er hing, dürr wie er war, über dem Tisch wie ein halb aufgeklappter Deckstuhl auf einem Kreuzfahrtschiff. Hawkins wirkte alles andere als glücklich über die Entwicklung. Selway war in jeder Hinsicht das Gegenteil seines Kollegen aus London: Ein breitschultriger, raubeiniger Bursche mit kleinen, listigen Augen in einem roten Gesicht. Er trug eine abgewetzte Tweedjacke und rauchte Pfeife. Der Tabakqualm war der Grund dafür, dass eines der Oberlichter geöffnet worden war, durch das nun im Gegenzug der Duft nach gebratenen Zwiebeln hereinkam. Manchmal kann man einfach nicht gewinnen, dachte Markby. Oder jedenfalls sah es so aus, als könnte er es nicht. Gestern noch hatte er mit Meredith darüber gesprochen, spätestens bis Freitag zurück in Bamford zu sein, und jetzt sah es danach aus, als müsse er seine Rückkehr auf unbestimmte Zeit verschieben. Sowohl er als auch Meredith hätten besser daran getan, ein wenig hartherziger zu sein und unmittelbar nach Alex’ Beerdigung abzureisen. Der Tag, der nach der Entdeckung von Gillian Hardys Leiche vergangen war, war äußerst chaotisch verlaufen. Die Mannschaft der Spurensicherung war mitsamt all ihren Geräten in Malefis Abbey eingefallen. Man hatte die gesamte Orangerie einschließlich der Voliere abgesperrt, zum großen Schrecken ihrer gefiederten Bewohner, die ihre Missbilligung auf die althergebrachte, allen Vögeln eigene Weise demonstriert hatten. Dies wiederum hatte den Männern der Spurensicherung nicht gefallen, und sie hatten sich schließlich aus der Voliere zurückgezogen, um unter leisem, wütendem

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