Blumen Für Sein Grab
was immer Sie wollen, aber wie schon gesagt, Sie werden nichts erfahren, weil es nichts zu erfahren gibt! Mein Mädchen ist tot. Vielleicht finden sie den Bastard, der es getan hat, vielleicht auch nicht. Was auch geschieht, unsere Tochter kommt dadurch nicht mehr zurück.« Er senkte den Kopf.
»Nein«, sagte Markby.
»Setzen Sie sich doch.« Markby setzte sich auf einen Küchenstuhl neben den Künstler, der sich wieder seiner Arbeit zugewandt hatte.
»Ein Kneipenschild«, erklärte Mr. Hardy, ohne aufzublicken.
»Für das Pub auf der anderen Straßenseite.«
»Sehr hübsch«, bemühte sich Markby um ein passendes Kompliment.
»Es muss ein schönes Gefühl für Sie sein zu wissen, dass Ihre Arbeit in ganz Lynstone zu sehen ist.«
»Das hier ist Church Lynstone«, sagte Mr. Hardy kleinlich. Er beugte sich vor und tupfte Schwarz auf die Nase der Füchsin.
»Den Hügel hinauf, den Sie heruntergekommen sind, das ist Lynstone. Wenn es überhaupt irgendwo ist. Als all die großen Häuser dort oben gebaut wurden, wollten sie sich auch Church Lynstone nennen, doch die Gemeinde war dagegen. Zu Recht! Die Häuser waren jenseits der Gemeindegrenzen. Also haben sie keine Ruhe gegeben, bis die Grenzen verschoben wurden. Es hat ihnen nicht viel genutzt. Die Gegend heißt immer noch Lynstone, kurz und bündig, und sie hat nicht das Geringste mit uns zu tun.« Offensichtlich hatte es erbitterte Auseinandersetzungen über dieses Thema gegeben, und der Kampf war noch nicht vergessen. Noch immer durchzog eine Grenze die Gemeinde, und die Neuankömmlinge, die sich in Lynstone niedergelassen hatten, wurde noch immer abgelehnt.
»Es tut mir wirklich sehr Leid um Ihre Tochter«, sagte Markby ernst. Hardy grunzte zustimmend.
»Meine Frau ist fix und fertig.«
»Genau wie Sie, stelle ich mir vor.«
»O ja«, antwortete Hardy gedankenverloren.
»Ich auch. Das arme, kleine dumme Ding!« Er deutete auf Markbys Stuhl.
»Sie hat immer dort gesessen und mit mir geredet, während ich gemalt habe.« Er verstummte, und nach einer Weile fuhr er fort, so leise, dass Markby die Worte mehr erahnen als hören konnte:
»Ich kann nichts unternehmen. Ich sitze in diesem verdammten Rollstuhl fest. Ich kann nicht das Geringste unternehmen!« Die Worte, so leise sie auch gewesen sein mochten, erfüllten den Schuppen mit so viel Bitterkeit und Schmerz, dass die Wildheit der Emotion Markby traf wie ein elektrischer Schlag.
»Dafür gibt es die Polizei«, sagte er.
»Um etwas zu unternehmen. Das ist unser Beruf.«
»Statistiken!«, entgegnete Hardy scharf.
»Unsere Gillie ist für Leute wie euch doch nur ein Fall für die Kriminalstatistik!« Er atmete tief ein und legte den Pinsel beiseite.
»Nun, dann will ich Ihnen noch ein paar Fakten und Zahlen nennen. Es macht einen Unterschied für unser Leben, dass Gillie nicht mehr da ist, keine Frage! Sie hat nicht viel verdient mit ihrer Arbeit in der Tierpension, aber es half! Ich bin schwerbehindert, wie Sie sehen können, und ich bekomme eine Rente, wenn man das so nennen kann. Ich verdiene hin und wieder ein wenig Taschengeld damit, dass ich Schilder wie das hier male«, er deutete mit dem Kopf auf die Holztafel.
»Schilder, wie Sie sie überall im Ort gesehen haben. Meine Frau war nie arbeiten, weil es für sie in dieser Gegend keine Arbeit gibt, außer Putzen. Dann ist da noch der Wagen. Meine Frau fährt nicht Auto, aber Gillie hat sie damit herumkutschiert. Sie nach Chippy gefahren und so weiter. O ja, es wird einen gewaltigen Unterschied machen!«
»Hat Gillian ihre Arbeit in der Tierpension gemocht?«
»Sie mochte Tiere.«
»Wie stand es mit den Menschen?« Hardy musterte Markby aus zusammengekniffenen Augen.
»Sie kam eigentlich nur mit Molly gut aus – und sie war unglücklich verliebt in den jungen Nevil. Ist es das, was Sie hören wollten?«
»Ich weiß nicht genau, Mr. Hardy, was ich gerne hören würde. Das heißt, natürlich möchte ich etwas hören, das mir ermöglicht, die Identität des Mörders aufzudecken. Ich möchte etwas erfahren, ganz gleich was, das mich vielleicht zu ihm führt.« Hardy fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe.
»Kommen Sie mit ins Haus«, sagte er.
»Ich stelle Ihnen meine Frau vor. Sie hat etwas gefunden, das Sie vielleicht interessiert. Offen gestanden, wir wissen nicht so recht, was wir damit anfangen sollen. Vielleicht können Sie uns etwas dazu sagen.« Das beengte kleine Wohnzimmer des Hauses strahlte eine ärmliche Gemütlichkeit aus.
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