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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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wollte sie dir eine Nachricht von Molly oder Nevil bringen?« Meredith gab ihre Versuche, etwas zu essen, endgültig auf.
    »Und warum konnte sie kein Telefon dazu benutzen? Und außerdem – in der Voliere! Was hatte sie in der Voliere zu suchen?« Rachels Laune war noch immer durch und durch schlecht, und sie ließ es jeden spüren. Wie üblich, dachte Markby seufzend, der sich an manchen heftigen ehelichen Streit erinnerte. Merediths Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich unschlüssig war, ob sie einfach in den Wagen steigen und nach Bamford fahren sollte – gleichgültig, was Hawkins und Selway dazu sagen mochten – oder die nächste Gemüseschüssel nehmen, um diese Rachel über den Kopf zu stülpen. Markby konnte nur hoffen, dass die vielen Jahre im diplomatischen Korps und die Ausbildung im Umgang mit schwierigen Situationen Meredith davon abhielten, etwas Dummes zu tun. Nach dem Essen sagte er daher mit verständlicher Besorgnis:
    »Ich möchte dich wirklich nur ungern hier im Stich lassen, aber da ist jemand, mit dem ich reden muss. Es dauert höchstens eine Stunde oder zwei. Kommst du solange allein zurecht?« Sie fauchte ihn förmlich an, mit flammenden Augen, während Strähnen ihres glänzend braunen Haares ihr wild ins Gesicht hingen.
    »Zurecht? Wenn das hier noch länger dauert, kannst du die Männer in den weißen Kitteln anrufen, damit sie mich holen kommen! Aber um deine Frage zu beantworten: Ich denke, eine oder zwei Stunden halte ich gerade noch aus! Sie hat einen verdammten Wutanfall nach dem anderen, weißt du? Sie hat sich nicht einmal den Leichnam des armen Mädchens angesehen. Sie ist … sie ist einfach unmöglich!«
    KAPITEL 18
    Der Fußweg den Hügel hinunter nach Church Lynstone dauerte länger, als Markby erwartet hatte. Die Fahrt im Wagen bei Alex’ Beerdigung war nur kurz gewesen, und jetzt stellte Markby überrascht fest, dass es gute anderthalb Meilen waren. Es war gegen vier, als er in Church Lynstone ankam. Bei den Zapfsäulen von Naseby’s Garage standen zwei Wagen, und zwei junge Frauen mit Kleinkindern unterhielten sich draußen vor dem Mini-Mart. Doch Markby war nicht wegen George Nasebys Geschäft gekommen. Er interessierte sich vielmehr für die Reihe alter, aus Bruchstein erbauten Cottages gegenüber von The Fox. Auf der Straßenseite eines der Häuser waren die Vorhänge vor sämtlichen Fenstern zugezogen, auch wenn es noch helllichter Tag war. Auf dem Land hielten sich die alten Sitten und Gebräuche. In diesem Haus herrschte Trauer. Markby fragte sich, ob im Innern auch die Spiegel verhangen worden waren, wie es früher Brauch gewesen war bei einem Todesfall. Doch Markby klopfte nicht an der niedrigen Tür. Er riskierte es, das Gartentor an der Seite zu öffnen, ging über einen schmalen Weg an der Seite des Hauses vorbei und gelangte in einen ungepflegten Garten. Vor ihm stand ein Holzschuppen. An die Wand genagelt hing ein Schild im mittlerweile vertrauten Stil, das
    »Lynstone Craft Studio« verkündete. Markby klopfte an der Tür und musterte anschließend seine Knöchel, um sich zu überzeugen, dass die Aktion ihm keine Holzsplitter eingebracht hatte. Eine Stimme im Innern antwortete und bat ihn einzutreten. Markby hob den rostigen Schnappriegel. Ein Schwall warmer Luft schlug ihm entgegen, schwer vom Geruch nach Farbe und Terpentin. Ein Mann mittleren Alters mit schütterem grau-rötlichen Haar drehte sich mitsamt seinem Rollstuhl zu ihm um und starrte ihn an, den Pinsel in der Hand.
    »Ja? Wer sind Sie?« Markby erklärte es ihm.
    »Es tut mir Leid, Sie zu stören. Sie sind offensichtlich beschäftigt, und sicher machen Sie und Ihre Familie gerade eine schwierige Zeit durch. Trotzdem würde ich mich sehr gerne auf ein paar Worte mit Ihnen unterhalten, falls Sie sich dazu im Stande fühlen.«
    »Im Stande fühlen? Ha! Sie waren schon hier, die anderen Polizisten! Ich konnte den anderen genauso wenig sagen wie Ihnen, und aus meiner Frau kriegen Sie im Augenblick kein vernünftiges Wort heraus!« Mr. Hardy saugte die eingefallenen Wangen ein, schürzte die Lippen und bedachte Markby mit einem vielsagenden Blick. Mit seinem rötlichen, grau durchsetzten Haar sah er aus wie ein Fuchs, wie die Kreatur, die er gerade auf dem großen Holzbrett auf seiner Staffelei malte.
    »Ich möchte vorab betonen, dass ich nicht offiziell in diesem Fall ermittle. Ich habe also überhaupt kein Recht, Ihnen Fragen zu stellen.«
    »Nun, wenigstens sind Sie ehrlich! Fragen Sie mich,

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