Blumenfresser
einer Frau zusammen, beharrte er und wurde rot. Er sträubte sich nicht, schlug ihre Finger nicht weg. Sie lachte laut und scharf auf, ihr bleiches Zahnfleisch, das schiefe Gebiss, die belegte Zunge wurden sichtbar. Es war ein echtes Lachen, so glücklich, als hätte sie ein Geschenk bekommen. Als hätte man ihr unerwartet eine Hauptrolle gegeben, jetzt konnte ihr die ganze Stadt zusehen, all die Häuptlinge und großspurigen Kerle, die sich nachts bei ihr Zutritt verschafften. Der Junge war kein Mörder, nur Jungfrau! Unschuldig wie eine Schüssel frisches Obst! Unschuldig, unschuldig! Sie machte sich über seinen Brustkorb her, Adam fiel nach hinten. Sie zerrte mit den Zähnen an seinen Kleidern, biss ihn ins Fleisch, krallte sich in sein Haar, rieb ihren Schoß an seinem Glied, leckte in sein Ohr hinein. Adam duldete alles, widersetzte sich nicht, schließlich drang er heftig in ihren mageren Leib. Dann ritt sie auf ihm,sie hatte keinen Blick mehr, verdrehte die Augen, keuchte, als wäre sie dem Tode nahe.
Bring mich nicht um, flüsterte sie, bring mich nicht um.
Sein Samen verströmte sich. Sein Glied brannte, der Schweiß lief ihm über die Stirn. Das Feuer warf einen Schatten, der aussah wie eine schwankende Blume. Adam schob das Mädchen weg, das still geworden war und mit starrem, verschleiertem Blick auf dem Bett kauerte, die Beine angezogen. Er trat zum Ofen, das Teewasser war verkocht, an der Innenwand des Topfes hatte sich ein dunkler Ring gebildet. Er gab dem Gefäß einen Stoß mit dem Ellbogen, es rollte in die Ecke.
Ich werde schwanger, flüsterte das Mädchen, und nicht für Geld!
Warum dann?!
Deinetwegen. Weil … weil du noch Jungfrau warst!, rief sie und setzte sich auf.
Adam machte einen Satz, seine Faust traf ihre Schläfe. Ein Geräusch wie ein an die Wand geschleuderter Frosch. Das Mädchen fiel der Länge nach auf das Bett, der Arm lag verdreht unter ihrem Rücken. Ein roter Streifen zog sich vom Bauch bis zum Brustbein. Adams Gürtel, die Metallzunge der Schnalle hatte ihr die Haut aufgeschlitzt. Er strich mit dem Finger die Verletzung entlang und schob die schlaffen Schenkel auseinander. Seine Hand verharrte eine Weile auf ihrem Schamhügel, dann legte er sich auf sie, und nach einigen heftigen Stößen verströmte er abermals seinen Samen in ihr. Das Mädchen schrie mehrmals auf, sie öffnete die Augen nicht.
Inzwischen war es sehr warm geworden, der Ofen glühte, der Schweiß brannte Adam in den Augen. Er saß halbnackt, mit offener Hose auf dem Bett. Dem Mädchen sickerte Blut aus der Nase, in ihrem Mundwinkel schäumte Speichel. Adam griff nach der Schnapsflasche, doch dann überlegte er es sich anders. Er drückte ihr die Buddel in die Hand und warf einen Blick auf den Geldbeutel.
Das Mädchen stützte sich auf die Ellbogen. Bring mich nichtum! Sie starrte ihn verängstigt an. Bring mich nicht um, ich bitte dich!
Kleine Schauspielerin, und du, du hast ein Herz?, fragte er, bevor er die Tür hinter sich zuzog.
Auf der in müdem Licht schwimmenden vormittäglichen Straße kam ihm der Gedanke, dass es überflüssig gewesen war, hierher zu kommen. Diese Erkenntnis traf ihn so unerwartet, dass er stehenbleiben musste. Niemand anderer als er konnte der Vater des Neugeborenen sein, das Klara in den Armen gehalten hatte, am Tag, nachdem er Imre Schön hatte umbringen wollen! Klara hatte das Kind empfangen, als er in jener Januarnacht bei ihr eingebrochen war!
Adam begann mit sich selbst zu sprechen, beruhige dich, beruhige dich!
Dann lachte er laut auf, er war Vater! Vater! Er hatte ein Kind, obwohl er noch unschuldig war!
Ein stoppelbärtiger Nationalgardist tauchte auf, musterte Adams Gesicht, ging jedoch ohne ein Wort weiter. Adam rief ihm nach, erkundigte sich, wie er einer der Ihren werden könne. Der Mann sagte ihm, wohin er gehen und nach wem er fragen solle.
Jemand rief etwas dazwischen. Das Mädchen stand im Haustor und hielt sich an der Klinke fest.
Weißer Junge, rief sie, sag, wie soll es heißen?
Wie soll es heißen?!
Adam hatte keine Zeit, zu antworten, denn Nero Koszta trat hinzu, warf seinen Schatten auf Adams Gesicht, verdunkelte das Tageslicht und machte ihn mit seiner Musik fast taub.
Warum antwortest du nicht?, fragte Nero.
Was soll ich denn sagen?
Den Namen, den Namen, flötete der Grasmusikant, für Adam klang seine Musik leidenschaftlicher als jemals zuvor.
Wird sie wirklich schwanger?
Sie wird! Sie wird! Sie wird!, musizierte Nero Koszta und tanzte
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