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Blumenfresser

Blumenfresser

Titel: Blumenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Darvasi
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schlug sich der heilige Stephan auf die Stirn, ja natürlich, die Marschrichtung der Konservativen!
    Ambrosius, Hieronymus, Gregor und Augustin sangen erneut.
    Marschrichtung konservativ!
    Marschrichtung konservativ!
    Wer sind diese Konservativen, redete Wurm dazwischen, sind nicht die Wiener die Konservativen?!
    Das ist, sagte der Apostel Paulus traurig, als würden wir unser wunderbares Heiligtum auslöschen und uns nur dafür interessieren, was für barbarische und heidnische Mysterien an seiner Stelle errichtet worden sind!
    Peter rieb sich die Nase, er verstand kein Wort: Barbaren, Konsequenzen, Marschrichtungen, Konservative!
    Was war das für ein Unsinn?!
    Nun ja, fuhr Jesus fort, all das ist die Sprache und der Tonfall einer konservativen Auffassung, einer Interpretation, die sich gegen das vernünftige Handeln, den heilbringenden Glauben und gegen die an der historischen Wahrheit orientierte Persönlichkeit richtet. Diese Auffassung betrachtet die Menschen als blutrünstige Horde und die Befreiung vom Intellekt als Utopie eines Zustands jenseits der Zivilisation. Unter den Bedingungen der Zivilisation fühlen sich die Konservativen immer als Gefangene. Man könnte mit Recht fragen, ob Schön, der unsere Zeit als von der Mythologie verseuchte, blutrünstige Ära darstellt, nicht darüber hinaus noch andere, nicht weniger bestürzende Annahmen auf sie überträgt. Doch ja, meine Brüder und Schwestern, Schön beließ es nicht bei der Behauptung, dass wir in einer Welt ohne Vernunft und Einsicht leben! Er redete, als würde er die Welt aus einer voraufklärerischen, mythischen, von der Ratio unberührten Perspektive betrachten. Ich hege den starken Verdacht, dass es sich um eine Verfälschung der Geschichte handelt, zumindestschmiedet Schön eine Art Privatmythologie! Gewiss, auch die Epoche vor der Aufklärung verfügte über rationale Methoden, doch das Schwelgen in Wundern und wundersamen Reichen ist ein Angriff, der alles Heilige, Gute, Schlechte, die Ehre und die Ehrlosigkeit relativiert.
    Jesus hob die Hand.
    Erklären wir, sagte er, dass dieser Vortrag gescheitert ist, und dass Imre Schön gescheitert ist, als Wissenschaftler, als Mensch und …, Jesus verstummte und rang nach Atem, in seiner Hand das Kreuz, an dem sein Blut klebte.
    Und als Vortragender, ergänzte Matthäus und wandte sich Markus zu, der heftig nickte.
    Peter konnte das nicht mehr ertragen, er brüllte auf.
    Einen feuchten Kehricht ist er gescheitert! Ich werde euch gleich sagen, wer gescheitert ist! Was schwafelt ihr da?!
    Sie schwafeln, sie schwafeln!, wieherte die Teufelsfratze von der Kanzel. Wurm schielte ängstlich auf den Affen, der auf seinem Nacken saß, offenbar hatte er ein solches Vieh noch nicht gesehen. Der Affe bleckte drohend die Zähne.
    Sind Sie vielleicht anderer Ansicht?, fragte der Apostel Johannes, ein beleibter Mann, der gerne lächelte.
    Vertreten Sie die Auffassungen Ihres Bruders?, fragte der Apostel Paulus, sein bleiches Gesicht wurde vom Licht entzweigeschnitten, seine Wimpern sahen aus wie aus Gold, doch sein Blick war der eines Magenkranken. Peter blieb keine Zeit zu antworten, die Tür des Beichtstuhls schlug auf, und heraus stürzte Lajos Kossuth in Soutane, sein Bart reichte bis zum Bauch, eine gewaltige Kokarde prangte auf seiner Brust. An Szeged, den Stolz meines Vaterlandes …, rief er und verstummte, Verzeihung, Verzeihung, stammelte er verlegen. Da schwang auch die andere Tür des Beichtstuhls auf, und Alexander Bach hastete zu dem ungarischen Reichsverweser, aufgeregt flüsterte er ihm zu, ehrwürdiger Vater, ich habe noch nicht alle meine Sünden gebeichtet!
    Später, winkte Kossuth, er trat zu Jesus, siehe, ein Held, Vater,flüsterte er, riss Bach mit einer raschen Bewegung nach vorne und ließ ihn vor dem Erlöser niederknien, damit er ihm die Hand küsste.
    Ein Held, ein Held, halleluja!, stimmte der Chor der Engel an.
    Peter begann laut zu rufen, obwohl er selbst spürte, dass es keine besonders gute Idee war, in dieser Situation Lärm zu machen.
    Guten Tag, ich möchte nur einen Grashalm abholen!
    Alle sahen ihn an, Lichtstrahlen liebkosten höhnisch sein Gesicht.
    Was für einen Grashalm?!, fragte jemand.
    Glaubst du, du bist auf einer Wiese?
    Ich möchte einen Grashalm abholen, damit hat mich der Arzt Gustav Schütz beauftragt. Nur einen einzigen Grashalm!
    Die Heiligen und Engel kicherten ungeniert. Gesichter, Mienen und Flügel gerieten in heftige Bewegung, haha, wegen eines nichtigen

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