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Blut der Sternengötter

Blut der Sternengötter

Titel: Blut der Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Sekundenschnelle Menschen verschwinden ließ.
    Vulth wußte offenbar, was er zu erwarten hatte, und in seinen Augen war dieses Wunder kein unbegreiflicher Zauber. Jetzt nahm einer der Halbblütigen die Führungsleinen von zwei weiteren beladenen Larngs. Und genau wie der Sternenlord vor ihm, ging auch er zuversichtlich in das Netz hinein, wo die Farben ihn einen Augenblick lang mit feurigem Glorienschein umgaben, bevor er verschwand und die Tiere nach ihm.
    Dann wandte sich Vulth um und ergriff Cims herabhängende Zügel. Er lächelte Kincar aufmunternd zu. »Dies ist ein größeres Abenteuer als ein Kampf. Größer sogar noch als eine Sternenreise …«
    Kincar hielt mit einer Hand Vorken fest, seine andere Hand ruhte auf dem brennend heißen Tei, aber er protestierte nicht, als Vulth geradewegs auf das schimmernde Tor zuritt. Kincar bemerkte nur vage die scharfen Blicke der umstehenden Sternenlords, denn seine Aufmerksamkeit galt vor allem dem seltsamen Schleiergebilde. Er konnte sich des Gedankens nicht erwehren, daß er im Begriff war, in eine schreckliche Falle zu laufen, und er wappnete sich innerlich und kämpfte gegen das Versagen seiner Nerven und den Impuls an, nicht nur von dem Tor, sondern auch von jenen, die einen solchen Zauber beherrschten, davonzureiten, so schnell Cim nur laufen konnte.
    Vulth verschwand im Nichts; Cims Kopf war verschwunden. Kincar versank in einem Meer von Farben. Und der Tei brannte auf seiner Brust mit einer Kraft, die sein Fleisch bis zum Herzen hin zu versengen schien. Er unterdrückte einen Schmerzenslaut und öffnete benommen die Augen. Er befand sich in einer Welt von grauem Stein – einer Welt, in der das Leben selbst fremd und unwillkommen wirkte, einer Welt – nein, nicht der Toten, denn hier hatte es niemals Leben gegeben. Wieso er das spürte, woher er das wußte, hätte Kincar nicht sagen können – vielleicht kam ihm solches Wissen durch den Tei.
    Er richtete sich mühsam auf und nahm undeutlich eine Gruppe von Menschen wahr. Er sah jedoch nicht Vulths Blick, den merkwürdigen Schatten auf dem Gesicht des älteren Gorthianers, als dieser Kincars offensichtliches Unbehagen bemerkte.
    Kincar sah ein zweites Portal – die gleichen blauen Metallpfeiler, die ein weiteres Regenbogennetz zwischen sich hielten. Nur befand sich vor diesem Tor eine Art Kasten, um den sich die Sternenlords versammelten. Einer von ihnen kniete vor dem Kasten und seine Hände lagen darauf. Seine angespannte Haltung wies darauf hin, daß er irgend etwas von höchster Wichtigkeit tat.
    Kincar holte mühsam Luft. Der Schmerz auf der Brust hatte ein wenig nachgelassen. Nur wenn er direkt mit dem Zauber der Sternenlords in Berührung kam, brannte der Tei wie Feuer. Wenn er noch durch ein weiteres Tor gehen sollte – würde er das ertragen können? Er versuchte, sich auf die Drei zu konzentrieren. Der Tei war ihr Zauber, und sie hatten ihm das Recht gegeben, ihn zu tragen. Gewiß würden sie ihm auch jetzt helfen …
    Kincar sah sich um. Es waren Frauen da, beladene Larngs – eine richtige Reisekarawane. Aber alles in allem waren sie weniger als dreißig an der Zahl, und nur sechs von jenen, die er zählte, waren Sternenlords. Die übrigen mußten alle Halbblut-Nachkommen sein.
    Es herrschte deutlich gutes Einvernehmen zwischen ihnen; nur er fühlte sich abseits und fortgerissen von allem, was er kannte. Könnte er nur erfahren, was hier vor sich ging, wohin diese Tore führten und was vor ihnen lag! Eines aber ahnte er – daß sie einem Exil entgegensahen, das für immer sein würde.
    Ein Sternenlord brach durch das erste Tor. Er rannte auf seine Gefährten zu, und jene, die um den Kasten versammelt waren, blickten auf, mit angespannten Gesichtern. Falls er eine Warnung bringen wollte, so blieb ihnen keine Zeit, etwas zu unternehmen, denn jetzt erschienen durch das erste Tor mehrere Larngs und Männer, die blutige Schwerter schwangen, und zwei von ihnen ritten zu zweit auf einem Tier.
    Der Sternenlord am Kasten bewegte seine Hand. Grüne Wellen liefen über das zweite Netz, und während sie darüber hinweghuschten, wurden sie blau und dann purpurrot.
    Lord Dillan kam als letzter durch das erste Tor. Zwei Schritte diesseits drehte er sich um und hob seine Hand. Was er hielt, konnte Kincar nicht erkennen, aber aus seiner Faust schoß ein Lichtstrahl, der die Düsternis der grauen Welt hell erleuchtete. Als der Lichtstrahl auf das Netz traf, krümmte und kräuselte es sich und wurde verzehrt wie

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