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Blut der Sternengötter

Blut der Sternengötter

Titel: Blut der Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Holz, teilweise zersplittert, aber immer noch massiv genug. Vorken stieg von ihm herunter als sie sah, daß er wach war, und watschelte, ihren verletzten Flügel nachziehend, zu den Satteltaschen hin. Dann forderte sie energisch Futter.
    Durch den Schlaf hatte sich der seltsame Nebel in seinem Kopf ein wenig verzogen, aber Kincar bewegte sich immer noch etwas benommen, als er aufstand, um Vorkens Wunsch nachzukommen.
    Kincar betrachtete staunend die riesigen Steinblöcke, aus denen die Außenmauern zusammengefügt waren – und so gut, daß kaum die Ritzen zwischen ihnen sichtbar waren. Ein Meister mußte diese Burg gebaut haben – oder auch dieses war eines der Wunder der Sternenlords. Das einzige, was Kincar verwirrte, war diese seltsame Atmosphäre von Alter um die Festung.
    Natürlich war die gorthianische Zeit von geringer Bedeutung für die Sternenlords mit ihrem beinahe ewigen Leben. Sie konnten zwar ebenso wie andere im Kampf oder an irgendeiner Krankheit sterben, aber davon abgesehen, ließen sie keinerlei Anzeichen von Alter erkennen, bis ihre Jahre fünf oder sogar sechs Lebensspannen der Einheimischen entsprachen. Dreihundert Jahre ohne sichtbare äußere Spuren des Alterns waren nicht ungewöhnlich bei diesen Männern von den Sternen. Und vor ihrem Abzug hatte es unter ihnen immer noch einige von jenen gegeben, die vor fast fünfhundert Jahren auf Gorth gelandet waren.
    Aber, obwohl sie eine so lange Lebensspanne hatten, zeugten sie dennoch nur wenige Söhne und Töchter. Zuerst flüsterte man darüber, dann sagte man es schließlich laut heraus. Und als sie sich gorthianische Gefährten nahmen, waren auch aus diesen Ehen die Nachkommen gering – höchstens zwei Kinder pro Familie. So war ihre Anzahl seit der Ankunft ihrer Himmelsschiffe fast gleich geblieben, denn die begrenzte Geburtenziffer glich gerade die Todesfälle durch Kampf oder Unfall aus.
    Wenn die Sternenlords für den Bau dieser Festung verantwortlich waren, so mußte sie kurz nach ihrer Ankunft auf Gorth errichtet worden sein, dessen war Kincar sicher. Seine Gedanken wurden unterbrochen von Vorken, deren bittendes Zischen in ohrenbetäubendes Kreischen überging. Als er ein Fleischstück aus der Futtertasche nahm, um es Vorken zu geben, öffnete sich die Tür zum Hof und ließ eisige Luft und ein wenig Tageslicht herein.
    Unter den Larngs in den anderen Boxen erhob sich ein Grunzen und Schnüffeln. Sie warteten ungeduldig auf Futter und Wasser. Zwei Männer traten mit vollen Wassereimern herein, und der erste von ihnen stieß einen überraschten Laut aus, als er Kincar entdeckte – ebenso wie Kincar erstaunt war zu sehen, daß der andere einer der silbergekleideten Sternenlords war und eine Stallarbeit verrichtete, die normalerweise einem Bauern überlassen blieb. Schwertträger beschäftigten sich nicht mit solchen Dingen.
    »Und wer bist du?«
    »Kincar s’Rud.«
    »Und bald noch ein Eiszapfen dazu, so wie du aussiehst«, bemerkte der Sternenlord. »Hast du die Nacht hier verbracht?«
    Kincar begriff seine Überraschung nicht. Natürlich hatte er die Nacht hier bei Cim verbracht. Wo sonst schlief ein Krieger, der unterwegs war, als bei seinem Larng? Die Steine waren hart, gewiß, aber ein Krieger achtete nicht auf solche Unbequemlichkeiten.
    Der Halb-Gorthianer in Begleitung des Sternenlords setzte seine beiden Eimer nieder und lachte leise. »Lord Bardon, er folgt nur dem Brauch. In feindlichem Gebiet trennt man sich nicht gern von seinem Reittier. Ist es nicht so, Jüngling? Aber hier ist kein feindliches Gebiet. Versorge dein Tier und komm dann in die große Halle. Es ist nicht nötig, aus Pflichtgefühl zu erfrieren.« Und dann fügte er hinzu: »Ich bin übrigens Lorpor s’Jax, und das ist Lord Bardon aus Hamil.«
    Hamil – ein weit entfernter Distrikt im Westen. Wahrhaftig, jene, die dem Ruf gefolgt waren, kamen aus allen Ecken und Enden von Gorth. Nachdem Vorken und Cim versorgt waren, half Kincar den beiden anderen, die übrigen Tiere zu füttern und zu tränken. Dann holte er seine Taschen und Vorken aus Cims Box. Lorpor sah die Brandwunde auf Vorkens ledriger Flügelhaut und pfiff leise durch die Zähne. »Am besten zeigst du sie der Lady Asgar, sie versteht viel vom Heilen. Eine gute Murd – selbst dressiert?«
    »Ja, vom Ei an, sie war die beste im Schlag auf Styr.« Lord Bardon drehte sich zu ihnen um. »Du bist mit Dillan gekommen?« fragte er Kincar abrupt.
    »Ay, Lord, aber ich gehörte nicht zu seinem Gefolge. Ich

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