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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Anweisung …«
    »Dann komme ich vorbei. Erin ist bei meiner Schwester – ich dachte, es ist besser, wenn ich sie aus der Stadt wegschicke, bis das hier vorbei ist. Und vielleicht kann ich einen Blick auf den Brief werfen, wenn ich schon mal da bin – ihr habt ihn doch noch, oder?«
    Clay runzelte die Stirn und rückte näher heran, um besser mithören zu können.
    Ich teilte ihr mit, dass wir den Brief noch hatten und dass sie ihn sich gern ansehen konnte.
    »Wunderbar. Und in welchem Hotel seid ihr?«
    Ich warf einen Blick zu Clay hin. »In dem Hotel, dessen Nummer wir dir gegeben haben?«
    »Oh? Ihr seid noch dort? Ja, natürlich …«
    »Nein, tut mir leid. Das hab ich total vergessen. Wir sind wirklich umgezogen – wir sind jetzt im Marriott am Eaton Centre. Wir treffen uns im Foyer.«
     
    »Der Brief liegt da auf dem Tisch«, sagte ich, als ich Anita in unser Zimmer geführt hatte. »Handschuhe sind auch da.«
    Sie ging geradewegs hinüber. Ich ließ mich aufs Bett plumpsen.
    »Müde, Darling?«, fragte Clay.
    »Zu heiß«, sagte ich mit einem Blick zum Nachttisch hinüber. »Wo ist das Wasser?«
    »Hab ich ausgetrunken. Ich gehe und hole welches.«
    »Nein, bring Saft. Haben die Moosbeersaft?« Ich arbeitete mich vom Bett hoch. »Ich komme mit. Anita …«
    »Ich brauche nichts, Liebes«, sagte sie, den Kopf über den Brief gesenkt.
     
    Zwei Minuten später öffnete Anita Barrington unsere Hotelzimmertür, schlüpfte in den Gang hinaus und wäre fast mit Clay zusammengerannt, der sich dort draußen aufgepflanzt hatte. Sie fuhr herum und entdeckte mich in der anderen Richtung.
    »Oh, schon zurück«, sagte sie. »Das ist ja schnell gegangen. Ich wollte gerade …«
    »Gehen …« Ich zeigte auf die Röhre in ihrer Hand. »Mit dem Brief.«
    Ein kleines Lachen. »Oje, das sieht nicht gut aus, oder? Aber ich wollte nicht gehen. Ich wollte zu euch runterkommen – ich wollte den Brief nicht unbewacht im Zimmer liegen lassen.«
    Während sie noch sprach, öffnete Clay die Zimmertür. Ich winkte Anita hinein. Sie zögerte, warf einen Blick auf unsere Gesichter und trat ein.
    »Also«, sagte sie, als die Tür sich geschlossen hatte. »Diese Geschichte, die ich erwähnt habe …«
    »Spar dir die Mühe, außer es ist diesmal die richtige«, sagte Clay.
    Ich griff nach dem Ende der Pappröhre. Sie hielt sie noch einen Moment lang fest, bevor sie sie losließ.
    »Aber sie hat recht«, sagte ich zu Clay. »Wir müssen da wirklich vorsichtiger sein. Jemand könnte einbrechen und unser Zimmer nach dem Brief durchsuchen.«
    Er nickte. »Jemand, der schon weiß, wo wir untergekommen sind.«
    »Weil die Person uns nämlich ausdrücklich nach der Telefonnummer des Hotels gefragt hat. Sie muss dahintergekommen sein, wer wir sind, und deshalb wusste sie auch, dass sie einen Trank brauchen würde, der ihren Geruch überdeckt, wenn sie einbricht.«
    »Jemand, der Verschwimmformeln, Rückstoßformeln, wahrscheinlich auch einen Tarnzauber wirken kann … weshalb wir sie im Bad auch nicht gesehen haben.«
    Anita sah von Clay zu mir. »Ich fürchte, ich habe den Faden verloren. Ist jemand eingebrochen und …«
    »Vorhin hast du mich gefragt, wo wir sind. Du hast gewusst, dass wir nach gestern Abend einen guten Grund hatten, das Hotel zu wechseln.«
    Sie lachte. »Nein, Liebes, ich habe nur ein furchtbar schlechtes Gedächtnis. Ich hatte vollkommen vergessen, dass du mir schon gesagt hattest, in welchem Hotel …«
    Sie stürzte sich auf den Brief, wobei sie Clay mit einer Formel aus dem Weg schleuderte. Ich versuchte mich zur Seite zu werfen, aber ihre Finger legten sich um die Pappröhre, während sie schon die nächste Formel sprach. Ihre Gestalt verschwamm vor meinen Augen, und sekundenlang schien sie zu verschwinden.
    »Elena!«
    Clay sprang auf. Die verschwommene Gestalt stürzte zur Tür. Clay jagte ihr nach und warf sich ihr in den Weg; Anita stolperte über ihn und wurde wieder sichtbar, als sie auf dem Boden aufschlug. Ich rannte hin und packte den Brief, den sie dabei fallen gelassen hatte.
    »Elena!«
    Ich fuhr herum, als Anita die Hände zu einer Rückstoßformel hob. Unsere Blicke trafen sich, und sie zögerte, eben lang genug, dass Clay vom Teppich aufspringen konnte. Er stürzte sich auf sie, packte sie am Rückenteil ihrer Bluse und schleuderte sie über eine Schulter nach hinten. Sie krachte in die Stehlampe und riss sie mit sich zu Boden. Clay pirschte sich langsam an sie heran. Sie versuchte

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