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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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vielleicht versuchen würde, über das Portal Kontakt mit Jack the Ripper aufzunehmen, um zu sehen, wie er reagieren würde. Aber Hull war sehr dafür gewesen und hatte sogar seine Hilfe angeboten, ohne je zu versuchen, seine Geschichte zurückzunehmen oder nachträglich abzuändern.
    »Okay«, sagte Clay, nachdem der Kellner wieder gegangen war. »Er scheint also in Ordnung zu sein. Aber außer dass er den Sympathiepreis gewonnen hat – kann er irgendwas für uns tun?«
    Antonio öffnete den Mund, um zu antworten, aber Nick war schneller. »Er glaubt, er kann uns zu Shanahan führen. Er sagt, er spürt eine Verbindung oder irgendwas, als versuchte Shanahan ihn zu kontrollieren. Er hat uns angeboten, er könnte versuchen, diese Verbindung zurückzuverfolgen.«
    Antonio drehte ein Pommesstäbchen in seinem Ketchup, ohne den Blick zu heben.
    »Du glaubst nicht dran«, sagte ich.
    »Ich bin mir vorgekommen, als hätte irgendjemand aus der mittleren Verwaltungsebene sich einen Termin geben lassen und mir bei dem Treffen dann Stein und Bein geschworen, er könnte irgendein großes Tier in der Industrie zu einem Gemeinschaftsprojekt bewegen, weil sein Cousin zweiten Grades die Nichte von dem Mann geheiratet hat. Er mag sich selbst eingeredet haben, dass er da eine Stellung hat, in der er etwas bewirken kann, aber in Wirklichkeit tut er nichts weiter, als sich eine Stellung bei mir zu verschaffen – den Typ auf sich aufmerksam zu machen, dessen Name draußen auf dem Schild steht. Hull mag glauben, dass er eine Verbindung zu Shanahan hat, und er wird wahrscheinlich nach besten Kräften versuchen, diese zu nutzen, aber im Grunde will er einfach eine Verbindung zu
uns
aufbauen, sich in unseren Augen nützlich machen, damit wir ihm helfen und ihn schützen.«
    »Schmarotzer«, sagte Clay.
    Antonio nickte. »Eine unfreundliche Art, es auszudrücken, aber ja. Andererseits, kann man es dem Mann verdenken? Er ist vollkommen allein und ratlos in einer fremden Welt. Er will nichts als etwas von unserer Zeit.«
    Ich sah zu Jeremy hinüber. »Und geben wir ihm die heute Abend?«
    »Ja, aber nur, weil er eine mögliche Spur hat, und wir haben nicht viele andere, die wir verfolgen könnten.«
    »Eine hättet ihr noch«, sagte Jaime, und dann sah sie von ihrem Salat hoch und fing seinen Blick auf. »Dimensionsportalfischerei, eine Spezialität eurer nicht gerade überarbeiteten Nekromantin.«
     
    Nach dem Essen wechselten wir das Hotel … wieder einmal. Weitere Besuche von Anita Barrington waren eine zusätzliche Komplikation, auf die wir wirklich verzichten konnten.

[home]
Berüchtigt
    J aime blieb am Ende der Portalstraße stehen. »Hier ist das?«
    »Es wird nicht einfach sein, stimmt’s?«, fragte ich.
    »Jeremy hat mich gewarnt – es ist eine Wohngegend. Aber ich habe gedacht, hier in der Innenstadt würde das Hochhäuser, Wohnblocks, dichten Verkehr bedeuten …« Sie musterte die stille Straße. »
Leute.
Wir werden eine Spur auffällig wirken, wenn wir hier in der Abenddämmerung mitten auf der Straße eine Séance abhalten.«
    »Wenn es nicht funktioniert …«
    »Es gibt zwei Methoden, es durchzuziehen. Erstens, wir lassen uns eine plausible Story einfallen, die erklärt, warum wir hier etwa eine Stunde lang auf dem Gehweg herumhängen.«
    »Und zweitens?«, fragte Clay.
    »Ich spiele mich selbst – die Promi-Spiritistin, die Kontakt zu den Seelen der hier jüngst Verschwundenen herzustellen versucht.«
    »Option A«, sagte Clay.
    »Ich dachte mir fast, dass du das sagen würdest. Gehen wir ein paar Requisiten besorgen.«
     
    Wir kauften eine billige Kamera und einen Schreibblock, und Jaime teilte uns unsere Rollen zu. Clay würde den Fotografen spielen. Ich würde Notizen machen. Jaime würde die Teamleiterin sein und Grundlagenmaterial für eine Fernsehsendung über die Vorfälle der letzten Zeit sammeln.
    Wir würden immer noch Aufmerksamkeit erregen. Wenn es zu viel wurde, würden wir die Sache eben abbrechen müssen.
    Clay und ich schlenderten die Straße entlang, fotografierten und machten Notizen. Ich wusste, Jaime würde unsere Hilfe nicht annehmen, auch nicht, wenn wir sie von uns aus anboten; sie ließ nicht einmal Zuschauer zu, wenn sie ihre Vorbereitungen traf. Ich nehme an, sogar erfahrene Fachleute bekommen Lampenfieber, vor allem wenn sie sich in ihrer Rolle nicht wohl fühlen.
    Als Jaime so weit war, rief sie uns zurück und begann, die Dimensionsschichten aufzublättern, um unsere verlorenen

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