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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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richtig gehalten habe – nur noch ein letztes Unternehmen, und sie wird in Sicherheit sein. Aber sie ist es nicht, und er ist es auch nicht mehr, und ich spiele dieses Zauberstab-Spiel nicht mehr. Wir gehen nach Hause, wo ich für die beiden sorgen kann.«
    Aufgrund des darauf folgenden Schweigens wusste ich, dass Jeremy wieder an Clays Bett zurückgekehrt war. Diskussion beendet. Meine Finger gruben sich in die Matratze, und der Magen schien sich mir umzudrehen. Nach Hause? Wir konnten nicht gehen. Nicht jetzt. Es war nicht sicher. Clay. Unsere Babys. Ein Stich ging durch meinen Bauch hindurch. Wehen? O Gott, nein. Bitte nicht. Ich musste sie in mir behalten, wo sie sicher waren, bis ich dafür gesorgt hatte, dass es da draußen ebenfalls sicher für sie war.
    Wenn ich nach Hause fuhr, würde ich die Gefahr nur mitnehmen. Unser Haus würde keine Zuflucht sein, sondern eine Festung. Clay würde den Arm verlieren und mit ihm seinen Platz in der Welt. Nicht mehr in der Lage zu sein, seinen Alpha, seine Gefährtin, seine Kinder zu schützen.
    »Wir könnten das jetzt zu Ende bringen.« Jaimes Stimme auf der anderen Seite der Tür; sie sprach so exakt meine Gedanken aus, dass ich zusammenfuhr.
    Nick drückte meine Finger und tätschelte mir mit der freien Hand die Schulter, damit ich wieder einschlief. Ich zwang mich dazu, mich zu entspannen und zuzuhören.
    »Ich glaube, ich kann einen von diesen Zombies anlocken«, sagte Jaime. »Wenn ich das schaffe, kann er oder sie mich wahrscheinlich zu Hull führen.«
    »Glaube … wenn … wahrscheinlich«, sagte Antonio. »Jaime, es tut mir leid, aber Jeremy hat recht. Wir haben genug von Wenns. Wenn du das wirklich könntest, hättest du es sicherlich schon früher erwähnt.«
    »Ich habe es nicht gewusst. Diese … diese Frau, zu der Zoe mich gebracht hat. Die Nekromantin. Sie hat etwas davon gesagt, einen Zombie zu rufen, und ich bin schließlich dahintergekommen, was sie gemeint hat. Ein Zombie ist tot, also brauche ich nur irgendetwas von ihm, um ihn zu beschwören wie einen Geist.«
    »Jeremy fährt nach Hause, Jaime. Er kann dir nicht helfen.«
    »Das erwarte ich auch nicht. Komm du mit mir. Oder Nick. Lasst Jeremy mit Elena und Clay hier die Vorbereitungen zur Abreise treffen. Ich kann Hull finden. Du oder Nick, ihr könnt ihn töten. Erledigt. Ohne Jeremy zu behelligen.«
    Antonios Seufzer kam durch die Tür. »Er wird sich nicht drauf einlassen. Clay und Elena sind außer Gefecht, und Hull wartet da draußen auf seine Gelegenheit; Jeremy wird die Truppen zusammenhalten. Er hat sogar Karl Marsten nach Stonehaven bestellt. Wenn Jeremy das tut …«
    »Ist es ernst. Ich weiß. Aber …«
    »Warum kommst du nicht mit uns? Wenn du die Zeit hast und dich bei uns sicher fühlst … Rede in ein, zwei Tagen mit Jeremy, wenn alles wieder unter Kontrolle ist. Dann wird er es sich anhören.«
    Noch ein leises Murmeln, aber ich hörte nicht mehr zu, weil ich wusste,
sie
würden nicht zuhören. Als die Verbindungstür sich wieder öffnete, schoss ich hoch.
    »Wie geht es Clay?«, fragte ich. »Irgendwas Neues? Haben sie etwas beschlossen?«
    »Äh … nein. Ich … ich habe gar nicht …« Sie drehte sich um, als wollte sie nachfragen.
    »Nein, lass«, sagte ich. »Wahrscheinlich sagen sie dir sowieso nichts Brauchbares. Nick?«
    Nick drehte sich auf dem Bett um. »Wenn sich irgendwas ergeben hätte, hätten sie es mir gesagt, Elena.«
    »Bitte?« Ich sah zu ihm auf. »Frag einfach. Jaime ist hier, sie kann ja wohl zehn Sekunden lang auf mich aufpassen.«
    Er schüttelte den Kopf, aber er kletterte aus dem Bett und ging zur Tür. Als er im Nachbarraum verschwand, ließ er sie einen Spalt weit offen. Ich winkte Jaime hastig zu mir, während ich zugleich auf die offene Tür zeigte. Sie kam zögernd näher.
    »Wir treffen uns draußen«, sagte ich leise. »Unter der Terrasse. Zehn Minuten.«
    Sie runzelte die Stirn und öffnete den Mund, aber Nicks Rückkehr schnitt ihr das Wort ab.
    »Du kommst also mit uns nach Stonehaven?«, erkundigte ich mich.
    Eine Pause; dann nickte sie.
    »Gut.«
    »Ich …« Sie sah zu Nick hinüber. »Wahrscheinlich sollte ich gehen und packen.«
     
    Ich wartete, bis sie gegangen war, und ließ mir dann die Nicht-Neuigkeiten von Nick erzählen.
    Es gab zwei Möglichkeiten, an Nick vorbeizukommen. Seine vertrauensvolle Wesensart ausnützen oder ihm irgendwas über den Schädel schlagen. Ich entschied mich für Option Nummer zwei. Weniger brutal.

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